Hoyerswerdaer Schwarzwasser
Fluss in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Schwarzwasser (obersorbisch Čornica), zur besseren Unterscheidung von anderen Flüssen gleichen Namens, etwa dem Ruhlander Schwarzwasser, auch Hoyerswerdaer Schwarzwasser genannt, ist ein rechter Nebenfluss der Schwarzen Elster in Sachsen.
Hoyerswerdaer Schwarzwasser obersorbisch Čornica | ||
Das Schwarzwasser bei Muschelwitz | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 53814 | |
Lage | Landkreis Bautzen, Sachsen | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Schwarze Elster → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Hoher Hahn bei Tröbigau 51° 6′ 36″ N, 14° 16′ 7″ O | |
Quellhöhe | 419 m ü. NN | |
Mündung | südlich von Hoyerswerda-Neustadt in die Schwarze Elster 51° 25′ 15″ N, 14° 15′ 3″ O | |
Mündungshöhe | 118 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 301 m | |
Sohlgefälle | 6,4 ‰ | |
Länge | 47 km | |
Einzugsgebiet | 248 km² | |
Abfluss am Pegel Zescha[1] AEo: 181 km² Lage: 20 km oberhalb der Mündung |
NNQ (28.08.1973) MNQ 1966–2015 MQ 1966–2015 Mq 1966–2015 MHQ 1966–2015 HHQ (04.06.2013) |
100 l/s 335 l/s 1,05 m³/s 5,8 l/(s km²) 11,2 m³/s 24,1 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Silberwasser, Großhänchener Wasser, Puschwitzer Wasser | |
Rechte Nebenflüsse | Naundorfer Wasser, Langes Wasser | |
Durchflossene Seen | Knappensee | |
Mittelstädte | Hoyerswerda | |
Kleinstädte | Wittichenau | |
Gemeinden | Schmölln-Putzkau, Demitz-Thumitz, Göda, Neschwitz, Königswartha, Lohsa |
Das Schwarzwasser entsteht an den Nordhängen des Lausitzer Berglandes aus verschiedenen Quellbächen.
Die Hauptquelle befindet sich etwa 200 Meter nördlich des Gipfels des Hohen Hahns auf 419 Metern Höhe. Von hier aus fließt der Bach zunächst nordwärts nach Tröbigau, wo er sich mit zwei weiteren Quellbächen vereint, die zum einen vom Tröbigauer Butterberg (388 m) und zum anderen aus den Tocken (abgeleitet vom slawischen tok=Fluss) zwischen Tröbigauer Berg (401 m) und Jungfernstein (373,2 m) kommen. Weiter fließt es in Richtung Westen durch Schmölln und dann nach Nordosten durch Demitz-Thumitz. Letzter Ort an dem Bach, bevor er sich mit dem anderen Schwarzwasser vereinigt, ist Rothnaußlitz. Unmittelbar vor Schmölln sowie zwischen Demitz-Thumitz und Rothnaußlitz wird der Bach in kleineren Rückhaltebecken gestaut.
Ein weiterer Quellbach ist das Naundorfer Wasser, welches zuweilen auch als Rechtes Schwarzwasser bezeichnet wird. Es entspringt am Osthang des Hohen Hahns auf 391 Metern Höhe, nur etwa einen Kilometer von der Hauptquelle entfernt, fließt jedoch von dort in östliche Richtung durch Naundorf und dann nördlich durch Cossern, Zockau und Neuspittwitz bis zum Zusammenfluss mit dem Hauptfluss in der Nähe der Bundesstraße 6 bei Spittwitz.
Der weitere Lauf des Flüsschens führt nach Norden durch den Ort Spittwitz – dort fließt das Silberwasser zu – und durch Nedaschütz. Kurz hinter Spittwitz und noch einmal vor Nedaschütz verengt sich das Tal zu einer felsigen Schlucht, der Nedaschützer Skala. Diese für die Oberlausitz typische Landschaftsform eines Engtales entstand während der Elstereiszeit. Das dazwischen liegende Wiesental sollte einmal durch eine Talsperre geflutet werden. Im Nedaschützer Tal, etwa 200 Meter oberhalb der Fischzucht Nedaschütz, sind an der engsten Stelle noch Reste der bereits begonnenen Umleitungstunnel für das Schwarzwasser zu sehen. Im Spittwitzer Ortsteil Skala wurden drei von vier Häusern von den Bewohnern verlassen. Nachdem die Entscheidung für den Bau der Talsperre Bautzen gefallen war, wurde das Projekt gestoppt.[2]
Nach der Unterquerung der Bundesautobahn 4, wo das Lange Wasser einmündet, folgen die Orte Prischwitz, Sollschwitz, Dreikretscham, Saritsch und Neschwitz. Bei letzterem mündet das Puschwitzer Wasser. Das Schwarzwasser ist in diesem Abschnitt fast vollständig reguliert, wird jedoch auf dem Abschnitt Prischwitz–Dreikretscham seit dem Frühjahr 2023 renaturiert. Unterhalb von Neschwitz ist die Flussaue etwa 500 Meter breit, während das eigentliche Flussbett 5 bis 10 Meter tiefer als seine Umgebung liegt.
Es folgen Zescha und Königswartha mit seiner Teichlandschaft. Die Flussaue verengt sich bis Königswartha auf etwa 200 Meter und verbreitert sich beim Übergang ins Lausitzer Urstromtal unterhalb von Königswartha wieder auf 500 Meter. An dieser Stelle ist der Fluss nur noch ein bis zwei Meter in die Aue eingeschnitten.
Bei Königswartha zweigen mehrere Seitenarme vom Schwarzwasser ab, unter anderem das Warthaer Schwarzwasser, welches zahlreiche Teiche zwischen Caminau, Wartha und Koblenz speist und sich im Knappensee wieder mit dem Schwarzwasser vereint.
Im weiteren Verlauf liegt Groß Särchen. Hier speist das Schwarzwasser den Knappensee, das ausgekohlte Restloch des Braunkohletagebaus Grube Werminghoff bei Knappenrode. Zuvor wird jedoch über eine Schleuse der Großteil des Wassers in den Schwarzwassergraben umgeleitet, eine zu Betriebszeiten des Tagebaus angelegte Umleitung des Flusses. Dieser führt von Groß Särchen westlich am Knappensee vorbei.
Die Mündung des Schwarzwassers in die Schwarze Elster erfolgt aufgrund der künstlich angelegten Seitenarme beider Flüsse an drei verschiedenen Stellen:
Zunächst trifft unmittelbar südlich von Hoyerswerda der Schwarzwassergraben auf die Wudra, einen begradigten Arm der Schwarzen Elster. Da hier das meiste Wasser von sowohl Schwarzwasser als auch Schwarzer Elster zusammenfließt, kann dieser Zusammenfluss als reguläre Schwarzwassermündung betrachtet werden.
Nur wenige Hundert Meter später, bei Klein Neida, vereint sich der Fluss auch mit dem historischen Hauptarm der Schwarzen Elster.
Das ursprüngliche Schwarzwasser fließt nach dem Abfluss aus dem Knappensee durch Spohla und Maukendorf nach Hoyerswerda, wo es um die Neustadt in die Schwarze Elster geleitet wird. Die ursprüngliche Einmündung wurde verlegt; an ihrer Stelle befindet sich heute die Plattenbausiedlung Hoyerswerda-Neustadt. Die jetzige Mündung befindet sich unmittelbar an der Görlitzer Brücke über die Elster und ist damit der letzte der drei Zusammenflüsse.
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