Homburg TG

Gemeinde im Kanton Thurgau in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Homburg TGmap

Homburg ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[5] im Bezirk Frauenfeld des Kantons Thurgau in der Schweiz. Homburg bildete mit Hörstetten und Schloss Klingenberg von 1870 bis 1998 die Einheitsgemeinde Homburg. Seit 1999 gehört es zusammen mit den ehemaligen Ortsgemeinden Gündelhart-Hörhausen und Salen-Reutenen zur politischen Gemeinde Homburg.

TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Homburgf zu vermeiden.
Schnelle Fakten Lage der Gemeinde ...
Homburg
Wappen von Homburg
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeldw
BFS-Nr.: 4816i1f3f4
Postleitzahl: 8507 Gündelhart
8507 Hörhausen
8508 Homburg
8508 Salen-Reutenen
Koordinaten: 718596 / 277045
Höhe: 591 m ü. M.
Höhenbereich: 439–720 m ü. M.[1]
Fläche: 24,13 km²[2]
Einwohner: 1570 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 65 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
10,4 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.homburg.ch
Lage der Gemeinde
Karte von HomburgHasensee
Karte von Homburg
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Geographie

Zusammenfassung
Kontext
Luftbild vom 9. Mai 2011

Homburg liegt auf dem Seerücken in der Nähe des Untersees und ist flächenmässig die drittgrösste Gemeinde im Thurgau. Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Homburg, Gündelhart, Hörhausen, Salen und Reutenen.

Ortschaften

Hauptstrasse in Homburg
Gündelhart (Gemeinde Homburg)

Nebst Homburg besteht die Gemeinde aus den folgenden Ortschaften:
Gündelhart liegt im Nordwesten der Gemeinde auf einer abgeflachten Anhöhe. Charakteristisch ist das intakte Dorfbild mit der Kirche Sankt Mauritius, dem Pfarrhaus, dem Gebäudekomplex «Beggestübli» und dem Schloss. Das Schloss Gündelhart stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Hörhausen ist das Dorf im Westen der Gemeinde. Die Ortschaft hatte Ende 2023 etwas weniger als 700 Einwohner.[6] Es liegt an der Hauptstrasse PfynSteckborn.

Klingenberg: Siedlung um das gleichnamige Schloss

Salen-Reutenen besteht aus den Weilern Bulgen, Haidenhaus, Reutenen, Salen, Sassenloh, Tägermoos und Uhwilen.

Eugerswil: Weiler am Südhang des «Homburgerberges» 1,2 km nördlich von Homburg.

Klima

Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 8,7 °C, wobei im Januar mit −0,2 °C die kältesten und im Juli mit 17,8 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 81 Frosttage und 34 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 25, während normalerweise zwei bis drei Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 719 m ü. M.

Schnelle Fakten Salen-Reutenen, Klimadiagramm ...
Salen-Reutenen
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
38
 
2
-2
 
 
36
 
3
-2
 
 
49
 
8
1
 
 
63
 
12
5
 
 
98
 
17
9
 
 
99
 
20
12
 
 
104
 
22
14
 
 
106
 
22
14
 
 
80
 
17
10
 
 
71
 
12
7
 
 
55
 
6
2
 
 
53
 
3
-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[7]
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Salen-Reutenen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −0,2 0,6 4,4 8,4 12,5 16,1 17,8 17,5 13,2 9,0 3,9 0,6 8,7
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,6 3,2 7,9 12,4 16,6 20,3 22,0 21,6 17,0 11,9 5,9 2,5 12
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,0 −1,8 1,3 4,5 8,5 12,1 13,9 13,7 10,1 6,6 2,0 −1,1 5,7
Niederschlag (mm) 38 36 49 63 98 99 104 106 80 71 55 53 Σ 852
Regentage (d) 8,5 8,1 9,2 9,4 11,2 11,2 12,0 11,3 9,6 10,0 9,6 10,4 Σ 120,5
Luftfeuchtigkeit (%) 87 82 76 71 73 73 72 75 81 87 88 89 79,5
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[8]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Homburg wurde 899 als Hohenperc und 1243 als de Honburch urkundlich erwähnt. Vom Mittelalter bis 1798 gehörte Homburg zur Herrschaft Klingenberg. 1651 bis 1798 war das Kloster Muri im Besitz der Herrschaft und liess die niedere Gerichtsbarkeit über Homburg von einem Statthalter auf Schloss Klingenberg ausüben.[9]

Die Pfarrei Homburg war eng mit der Herrschaft verbunden. Nach der Reformation von 1528 wurde 1532 der alte Glaube wieder eingeführt. Danach verwendeten beide Konfessionen die Kirche, bis 1555/56 der reformierte Gottesdienst in Homburg eingestellt wurde.[9]

Im 19. Jahrhundert lösten Viehzucht, Milchwirtschaft und Obstbau den Ackerbau ab. 1866–67 wurde die Käsereigenossenschaft errichtet.[9] Am 1. Januar 1999 vereinigten sich die von der Munizipalgemeinde Steckborn abgetrennten Ortsgemeinden Gündelhart-Hörhausen, die bis 1953 Gündelhart hiess, und Salen-Reutenen mit der Einheitsgemeinde Homburg zur politischen Gemeinde Homburg.[10]

Trotz der Ansiedlung von Gewerbebetrieben (Herzog Küchen AG) und des Baus einiger Einfamilienhäuser ist Homburg bis heute ein Bauerndorf geblieben.[9]

→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Gündelhart-Hörhausen
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Salen-Reutenen

Wappen

Einheitsgemeinde Homburg

Blasonierung: Geteilt von Schwarz und Weiss.[11]

Das Wappen entspricht dem der Herren von Klingenberg, deren Stammschloss im Gebiet der früheren Einheitsgemeinde lag.[11]

Politische Gemeinde Homburg

Blasonierung: Geteilt und halb gespalten, 1: geteilt von Schwarz und Weiss, 2: in Gelb schwarz bordierter blauer Reichsapfel, 3: in Rot zwei ausgerissene gelbe Salweiden.[11]

Das neue Gemeindewappen entstand 1998 durch die Kombination der bisherigen Wappen von Homburg, Gündelhart-Hörhausen und Salen-Reutenen.[11] Heraldiker kritisierten, das bei der Gestaltung des Wappens auf den Zuzug von Fachleuten verzichtet wurde. Das Wappen ist überlastet und weist mit Ausnahme von Grün alle in der Heraldik möglichen Farben auf.[12]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung im Gebiet der heutigen Gemeinde Homburg[10]
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Bevölkerungsentwicklung der einzelnen Gemeinden
18501900195019801990200020102018 2023
Politische Gemeinde[9] 143214881542 1567[6]
Einheitsgemeinde[9] 742581740573647

Von den insgesamt 1567 Einwohnern der Gemeinde Homburg am 31. Dezember 2023 waren 160 bzw. 10,2 % ausländische Staatsbürger. 586 (37,4 %) waren evangelisch-reformiert und 472 (30,1 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Homburg zählte zu diesem Zeitpunkt 885 Bewohner.[6]

Wirtschaft

Im Jahr 2016 bot Homburg 588 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 26,0 % in der Land- und Forstwirtschaft, 53,0 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 21,0 % im Dienstleistungssektor tätig.[13]

Verkehr

→ siehe Abschnitt Verkehr im Artikel Hörhausen

Sehenswürdigkeiten

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Dorfkirche Homburg
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Inneres von St. Peter und Paul

→ siehe auch Liste der Kulturgüter in Homburg TG

  • Die Kirche St. Peter und Paul: die Vorgängerkirche wurde 1753 abgerissen. Unter dem Baumeister Franz Singer (1701–1757) und dem Bauführer Marti Diettmann wurde der Rohbau der Kirche im Sommer 1754 fertiggestellt. Der Abt von Muri, Fridolin II, Kopp, übernahm den Bau des Chors. Die Einweihung der Kirche war am 10. Oktober 1754. Am 21. Juli 1784 wurde die Kirche beim Dorfbrand schwer beschädigt. Auch das Deckengemälde von Franz Ludwig Hermann (1723–1791) ging verloren. 1788 weihte in der renovierten Kirche Abt Gerold II von Muri die drei neuen Altäre. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche nicht sehr fachmännisch restauriert und zum Teil ihres spätbarocken Charakters beraubt. Dies wurde durch die Renovation von 1977 wieder rückgängig gemacht.
  • Die Kapelle Oberkappel ist dem heiligen Sankt Nikolaus geweiht[14].
  • Das Dorf Gündelhart ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.

→ siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Gündelhart
→ siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Salen-Reutenen

Persönlichkeiten

Literatur

  • Alfons Raimann, Peter Erni: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Thurgau VI. Der Bezirk Steckborn. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2001 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 98). ISBN 3-906131-02-5.
Commons: Homburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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