Das Hilum oder der Hilus ist ein Wort aus dem Lateinischen, beruht auf der ursprünglichen Form hilum[1] und bedeutet wörtlich übersetzt „Stiel“.
- In der Botanik bezeichnet Hilum[2] oder „Nabel“ (Samennabel, -narbe, Keim- oder Samengrube) die Stelle (die Abrissstelle), an der die Samenanlage mit dem Funiculus in Verbindung steht.
- In der Mykologie bezeichnet Hilum:[3]
- bei einer Basidiospore die Narbe an der Stelle, an der die Spore während des Wachstums an der Basidie aufsaß.
- bei Konidiosporen die Narbe an der Spore, die nach der Ablösung von der konidiogenen Zelle entsteht.
- In der Anatomie seit dem 19. Jahrhundert ist ein Hilus als Ansatzstelle die Pforte, an dem Blutgefäße und Nerven in ein Organ eintreten. Man spricht beispielsweise vom Eierstock-, Leber-, Lungen-, Milz- oder Nierenhilus. Bei Organen, die eine Gefäßversorgung über mehrere Gefäße und an verschiedenen Stellen haben, gibt es keinen Hilus (beispielsweise im Darm oder der Harnblase)
Werner Golder: Hilus/Hilum: Ein verballhornter anatomischer Terminus. In: Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 18, 1999, S. 167–175.
R. Schubert, K. Werner, H. Meusel (Bearb.); Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Band 2, 15. Auflage. Verlag Volk und Wissen, Berlin 1990, ISBN 3-06-012563-5, S. 33.