plattdeutsches Volkslied Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Herrn Pastor sien Kauh (auch: Herr Pastor sien Koh, van Herrn Pastor siene Koh, Pastor sin Kau, Kennt ji all dat nigge Laid) ist ein plattdeutsches Volkslied, das auch als Rundgesang gesungen wird. Das Spottlied handelt vom Tod einer Kuh, die einem Pastor gehörte: Zu Ostern war sie noch gesund und munter, aber zu Pfingsten lag sie plötzlich und unerwartet tot im Stall. Wie im Wege einer Notschlachtung wird dann der Körper der Kuh verteilt. Diese Verteilung zugunsten der Bewohner eines Dorfes wird heiter, auch traurig oder schalkhaft und spöttisch im Stil einer joking relationship besungen.[1]
In seiner literaturwissenschaftlichen Untersuchung des Volksliedes Herrn Pastor sien Kauh nennt Karl Wehrhan als älteste Quelle den römischen Autor Titus Petronius, der in dem Fragment Das Gastmahl des Trimalchio ein Schwein beschreibt, das in einem Testament seinen Körper verteilt. Dieses Schweinetestament lässt sich sodann vom Altertum über das Mittelalter bis in die Neuzeit hinein in der Literatur nachweisen. Und – wie ein Gegenstück – verfasste Francesco Novati das Testament eines Esels, das auch in weiteren Quellen zu finden ist.[2]
Das Glockenspiel des Schweriner Rathauses hat den Anfang der Melodie übernommen.
Es existiert ein sechsstimmiger Chorsatz von Fritz Bultmann aus dem Jahr 2012.
Dem Lied werden mehr als hundert Strophen nachgesagt, einige beispielhafte folgen. Es gibt auch zahlreiche Textvarianten.
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