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deutscher Althistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermann Strasburger (* 21. Juni 1909 in Bonn; † 4. April 1985 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Althistoriker.
Hermann Strasburger war der Sohn des Internisten Julius Strasburger und der Enkel des Botanikers Eduard Strasburger. Er zog mit seiner Familie 1913 nach Frankfurt am Main, wo er nach der Reifeprüfung an der Frankfurter Musterschule ein Studium der Geschichte begann. Später wechselte er an die Universitäten Innsbruck und München. 1931 wurde er bei Matthias Gelzer mit der Dissertation Concordia Ordinum. Eine Untersuchung zur Politik Ciceros promoviert und ging 1932 mit einem Lehrauftrag an die Universität Freiburg. Wegen des fehlenden Ariernachweises wurde er jedoch 1934 – wie sein Vater Julius und sein älterer Bruder Eduard Strasburger (Zoologe; 1907–1945) – mit einem Berufsverbot belegt, und es wurde ihm die Habilitation verweigert.
Bis Kriegsausbruch arbeitete Strasburger als Privatgelehrter auf dem Gebiet der Alten Geschichte.[1] Erst nach dem Ende der Zeit des Nationalsozialismus konnte er seine akademische Laufbahn fortsetzen. 1946 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg für Alte Geschichte; 1947/1948 vertrat er für zwei Semester das Fach Alte Geschichte an der Universität München.[2] 1948 ging er als Privatdozent an die Universität Frankfurt am Main, wo er 1949 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Nach einem Aufenthalt an der University of Chicago erhielt Strasburger 1955 den Lehrstuhl für Alte Geschichte in Frankfurt (als Nachfolger seines Lehrers Matthias Gelzer). Nach seinem Wechsel nach Freiburg 1963 wurde Franz Georg Maier sein Nachfolger (bis 1967), nach ihm Jochen Bleicken. Strasburger hatte bis zu seiner Emeritierung 1977 den Lehrstuhl für Alte Geschichte in Freiburg inne.
Strasburger war ab 1964 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und wurde 1969 in die British Academy berufen.[3]
Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Strasburger vor allem wegen seiner scharfen Kritik an der in Deutschland seit Theodor Mommsen geläufigen Idealisierung Julius Caesars (Caesar im Urteil der Zeitgenossen, 1953), die zu Diskussionen darüber führte, ob man die Schriften des Römers unter diesen Umständen überhaupt noch als Schullektüre verwenden dürfe. Gemeinsam mit Christian Meier gab Strasburger von 1962 bis 1964 Matthias Gelzers Kleine Schriften heraus.
Strasburger war verheiratet mit der Altphilologin Gisela Strasburger (* 1929, † 2014).
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