Hermann Kemper
deutscher Wurstunternehmer und Erfinder der Magnetschwebebahn Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermann Kemper (* 5. April 1892 in Nortrup; † 13. Juli 1977 ebenda)[1] war ein deutscher Ingenieur und der Erfinder der Magnetschwebebahn.
Leben
Zusammenfassung
Kontext
Hermann Kemper war ein Mitglied der Familie des 1888 gegründeten Wurst- und Fleischwarenherstellers Kemper. Er beschäftigte sich während seines Studiums der Elektrotechnik an der Technischen Universität Hannover erstmals mit dem Einsatz von Elektromagneten an Zügen, um mit ihnen Räder zu ersetzen. Eine nähere Untersuchung dieses Konzeptes wurde jedoch erst nach 1927 möglich, als er sein Studium beendet hatte und den elterlichen Betrieb, die Wurstwarenfabrik Kemper übernahm. Es gelang ihm 1933, eine funktionierende Schaltung für das Schweben nach dem Prinzip der elektromagnetischen Anziehung zu konstruieren, die regelbar war.[2] Im Jahr 1934 ließ Kemper seine Idee als Schwebebahn mit räderlosen Fahrzeugen, die an eisernen Fahrschienen mittels magnetischer Felder schwebend entlang geführt wird über das Reichspatent Nr. 643316 patentieren.[3] Dieses Patent wurde 1933, 1934, 1935 sowie 1938 ergänzt, als er sich aus der Führung seines Unternehmens zurückzog und sich der Forschung an dem Vorschlag widmete. Auf dieser Grundlage wurde ab Ende der 1960er Jahre der Transrapid entwickelt. Kemper sah sein Konzept auch für den Einsatz in einer Vakuumröhre vor, da er bei projektierten Geschwindigkeiten von bis zu 3000 km/h hierin eine optimale Anwendung sah. Dieser Vorschlag wird heute als Hyperloop weiterentwickelt.
1939 wurde Kemper von der Aerodynamische Versuchsanstalt (AVA) in Göttingen eine Stelle zur Forschung an der Magnetschwebebahn-Technologie angeboten. Hierfür sollte in Landsberg an der Warthe eine 20 Kilometer lange Teststrecke errichtet werden, auf der auch die Erprobung von Strahltriebwerken für Flugzeuge vorgesehen war. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs wurde das Projekt jedoch im Jahr 1943 beendet und Kemper ließ seine Patente nicht verlängern.[4][5][6][7][8]
Kemper starb am 13. Juli 1977 an den Folgen eines Schlaganfalls.[9]
Ehrungen
1972 erhielt er als Würdigung seiner Forschungsleistungen das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.[10]
Literatur (Auswahl)
- Michael Evers: Der Transrapid bleibt in der Familie / Die Nachfahren des Erfinders ersteigern den letzten Magnetzug. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 22. November 2016, S. 5.
Weblinks
- H.Kemper Fleischwarenindustrie – Geschichte. In: kemper-nortrup.de.
- Sven Trojanowski: Vor 70 Jahren: Hermann Kemper meldet ein Patent für die Magnetschwebebahn an. In: DeutschlandRadio-Berlin-Sendung „Kalenderblatt“. 14. August 2004, archiviert vom am 1. September 2004 .
- Hermann Kempers Traum wird wahr. In: welt.de. 28. Dezember 2002 .
- Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE). In: IABG.de. Archiviert vom am 26. Dezember 2011 .
- Hartmut Cramer, Lothar Komp: Interview: „Grundlegend neue Erfindungen schaffen Arbeitsplätze“. In: Neue Solidarität. Nr. 43/1997, 17. September 1997 (Interview mit Gerd Hugenberg).
- Region würdigt geistigen Vater des Transrapid. In: hallowippingen.de. 13. Februar 2002, archiviert vom am 4. März 2016 .
- Reinhard Krischer: Alweg und Transrapid Geschichtsparallelen – Parallels of Alweg and Transrapid ( Maglev ) History. In: hometown.aol.de. Archiviert vom am 10. März 2005 (deutsch, englisch).
- Integrierte Gesamtschule Fürstenau – Technikatlas-Projektgruppe: Hermann Kemper – Wegbereiter der Magnetschwebebahn. In: Virtuelles Hermann-Kemper-Museum. 2002, archiviert vom am 28. März 2016 (veröffentlicht auf dem Niedersächsischen Bildungsserver).
Einzelnachweise
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