Remove ads
katholischer Moraltheologe und Kirchenrechtler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heribert Jone OFMCap (* 30. Januar 1885 als Joseph Jone in Schelklingen, Württemberg; † 25. Dezember 1967 in Stühlingen, Baden) war ein römisch-katholischer Ordensgeistlicher (Kapuziner), Moraltheologe und Kirchenrechtler.
Joseph Jone war der Sohn eines Stadtkämmerers und kleinen Landwirts (Söldeninhaber). Er trat 1904 in den Kapuzinerorden ein und erhielt den Ordensnamen Heribertus von Schelklingen. Im Orden absolvierte er sein Philosophie- und Theologiestudium und empfing 1910 in Köln die Priesterweihe. Ein Jahr später begann er ein Studium des Kirchenrechts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, unterbrach dieses aber, um von 1913 bis 1919 auf den Karolinen als Missionar zu wirken. Nach seiner Rückkehr setzte er sein Studium fort und promovierte 1922 zum Doktor des kanonischen Rechts (Dr. iur. can.). Von 1924 bis 1948 unterrichtete er Moral und Kirchenrecht an der Ordenshochschule der Kapuziner in Münster. Ab 1925 war er außerdem als Synodalrichter am Ehegericht des Bistums Münster tätig.
Seine beiden Hauptwerke waren ein Kommentar zum Codex Iuris Canonici (CIC) von 1917 und sein Handbuch über die Katholische Moraltheologie. Mit dem Handbuch lag erstmals eine deutsche Übersetzung des CIC von 1917 zur Moraltheologie vor. Das Handbuch erhielt vom Vatikan die Approbatio Ordinis (29. Sept. 1937) und das Imprimatur durch den Generalvikar in Paderborn (26. Oktober 1937). Es fanden weite Verbreitung und wurde oft nur noch als „der Jone“ bezeichnet. Bis zum II. Vatikanischen Konzil (vereinzelt auch noch danach) war dieses moraltheologisches Handbuch ein Standardwerk für die Aus- und Weiterbildung von Klerikern und Theologen und der Unterrichtung der Laien.
Zitate zur Sexualmoral:
Zitate zur Ehe:
In Graham Greenes Roman Monsignore Quijote (1982) wird „der Jone“ als „Inbegriff moralischer Autorität“ angesprochen.[1]
Jone hat mit seinem Handbuch Katholische Moraltheologie „ … unter besondrer Berücksichtigung des Codex Iuris Canonici … “ die Vermittlung der dualistischen Geringachtung des Leibes früherer Jahrhunderte tradiert.[2] Er hat mit diesem „Moralbuch“ für Seelsorger, Theologen und akademisch gebildete Laien[3] die rigide und leibfeindliche Sexualmoral der römisch-katholischen Amtskirche dargestellt und nachhaltig vermittelt. Die Sexualerziehung von Priesteramtskandidaten, in „streng katholischen Familien“ sowie die eheliche Liebe unterlag dadurch der Einstufung des Leibes in ehrbare und unehrbare Körperteile und den in Sündenkategorien eingestuften menschlichen Handlungen und Bedürfnissen. Dadurch entstanden teils erhebliche Schwierigkeiten in Partnerschaften.[4][5]
Zwei Fotoporträts von Heribert Jone finden sich in Stiphout (2016), S. 712 („jünger“) und 716 („das letzte“); das Foto von S. 712 stammt aus dem Archiv der Deutschen Kapuziner, Altötting; dasjenige von S. 716 war bereits abgedruckt in Lederer (1988), S. 3.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.