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deutscher Journalist und Dokumentarfilmer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Herbert Ostwald (* 1960 in Berlin) ist ein deutscher Journalist, Regisseur und Dokumentarfilmer. Er gilt als einer der renommiertesten deutschen Vertreter dieses Genres.
Herbert Ostwald besuchte von 1972 bis 1978 die Askanische Oberschule in Berlin-Tempelhof[1], an der er auch sein Abitur ablegte. Von 1979 bis 1987 studierte er an der Freien Universität Berlin mit Abschluss als Diplom-Biologe.
Seit 1987 ist er journalistisch tätig, zunächst bis 1995 als Reporter beim Sender Freies Berlin (SFB) Hörfunk.[2] Parallel dazu verfasste er auch Beiträge für Tageszeitungen und Zeitschriften.1993/1994 war er kurzzeitig Redakteur für Politik, Hochschule und Wissenschaft bei der Tageszeitung Neue Zeit, bis diese nach der letzten Ausgabe am 5. Juli 1994 eingestellt wurde.
Seit 1995 arbeitet Ostwald vorrangig für das Fernsehen. Er begann mit der von ihm moderierten Serie Ostwalds Tierleben, die 1995 bis 1998 auf DW-TV, dem deutschen Auslandsfernsehen der Deutschen Welle, lief. Parallel dazu bildete er sich 1997 an der Wildlife Filmmaking School in Sundsvall und 2002 an der Discovery Campus Masterschool in München als Dokumentarfilmer weiter.[2] Er hat seit 1995 zahlreiche Natur- und Umwelt-Dokumentationen gedreht und teilweise mit seiner Firma wild.doc Filmproduktion auch selbst produziert, zunächst für die WDR-Reihe Abenteuer Erde, später auch für das ZDF und Arte.[3] Dabei arbeitet er regelmäßig mit den Kameramännern Roland Gockel und Erik Sick zusammen. 2003 steuerte er auch eine Reihe von Kurzbeiträgen für Die Sendung mit der Maus bei, später auch für die Fernsehreihe W wie Wissen. Als Autor und Regisseur arbeitet Ostwald regelmäßig mit renommierten Produktionsfirmen zusammen, z. B. Längengrad Filmproduktion GmbH Köln, Marco-Polo-Film AG in Heidelberg, Taglicht Media GmbH in Köln, TAG/TRAUM GmbH in Köln, Gruppe 5 Filmproduktion GmbH in Köln, Light and Shadow Filmproduktion GmbH in Münster und terra mater in Wien.
International bekannt machte ihn 2001 die Dokumentation Mein lieber Biber. Zu seinen aufwändigsten Produktionen gehört der abendfüllende Eichen-Dokumentarfilm für ZDF und Arte Der Baum der Bäume – Geheimnisvolle Reise in die Welt der Eichen (2004), der teilweise im Reinhardswald gedreht wurde und für den Ostwald mit mehreren Kameraleuten zusammenarbeitete, darunter Andreas Kieling. Ostwald führte Regie bei der ARD-Dokumentation „Bruno, der Bär ohne Pass“ (2012), die vom Schauspieler Hannes Jaenicke moderiert wurde.
Bekannt geworden ist Herbert Ostwald zudem mit Dokumentationen über Kenia, in dessen Hauptstadt Nairobi er von 2002 bis 2008 auch lebte. In Nacktmulle – Afrikas wilde Wichte dokumentierte er 2005 erstmals die Lebensweise dieser ostafrikanischen Sandgräber und zugleich die Forschungsarbeit der deutschen Biologin Rosie Koch an diesen Nagetieren im kenianischen Meru-Nationalpark. Ebenfalls 2005 veröffentlichte er eine Dokumentation über das Mount-Kenya-Massiv. Im Arabuko-Sokoke-Nationalpark entstand Kobolde des Küstenwalds – Die Rüsselhündchen von Arabuko (2008). Und in Dodo – Zwischen Wellblech und Weltbühne (2009) porträtierte Ostwald die kenianische Fußballspielerin Doreen „Dodo“ Nabwire, die später bei Werder Bremen und dem 1. FC Köln in der Zweiten Frauenbundesliga spielte.
Der Dokumentarfilmer beteiligt sich mit seinen Filmen regelmäßig an Festivals und erhielt dabei zahlreiche nationale und internationale Preise. Besonders erfolgreich war dabei die Produktion Räumkommando Riesenratte – Spürnasen auf Minensuche, die den Einsatz afrikanischer Riesenhamsterratten bei der Beseitigung von Landminen zeigt.[4] Mit dem Kölner Zoodirektor Theo Pagel bereiste Ostwald 2014 Europa und Asien, um den Erfolg von Zoos initiierter Artenschutzprojekte in zwei Filmen zu dokumentieren. Mit der österreichischen Produktion terra mater und National Geographic Wild (USA) erstellte Ostwald 2015 die Dokumentation "Giraffen – Giganten hautnah", die international viel Anerkennung fand. Und 2016 leitete er die Produktion zum Thema Asiatischer Geparde im Iran ("Phantome der Wüste") im Auftrag von ZDF/Arte. Im Oktober 2018 gewann Ostwald für "Nacktmulle – Superhelden der Forschung" den Wissenschaftspreis "Panda Award" beim größten internationalen Naturfilmfestival "wildscreen" in Bristol/England.
Ostwald ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK).[2] Im Jahr 2010 und 2018 gehörte er der Jury des Naturfilm-Festivals Green Screen an, 2019 der Jury vom Darßer Naturfilmfestival.[3][5] Ostwald ist auch als Lektor für die Deutsche-Welle-Akademie und das Goethe-Institut (2010 in Thailand als Lehrveranstalter für einen Studenten-Workshop im Rahmen des SEADocs-Festivals) tätig.[6] 2018 produzierte er im Auftrag der Stadt Köln den Videospot "Spatz muss sein!" im Rahmen der Biodiversitätskampagne der Stadtverwaltung.
Ostwald ist Autor einiger Sach- und illustrierter Kinderbücher. Er lebt in Köln.
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