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französischer Historiker, Philosoph und Astrologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Henri de Boulainvilliers (* 21. Oktober 1658 in Saint-Saire; † 23. Januar 1722 in Paris) war ein französischer Historiker, Philosoph und Astrologe, der als einer der ersten Rassentheoretiker bekannt ist.
Henri de Boulainvilliers entstammte der nordfranzösischen Adelsfamilie Boulainvilliers. Seine Schriften wurden fast alle postum veröffentlicht. Er ist in der Gegenwart vor allem als Historiker bekannt. Als Gegner des Absolutismus seiner Zeit und als Verteidiger der Aristokratie nennt er das Feudalsystem ein „Meisterwerk des menschlichen Geistes“. Der Herzog von Saint-Simon, Voltaire und Montesquieu schätzten ihn. Jean-Baptiste Dubos bekämpfte seine Auffassung in der gegen den Adel gerichteten Schrift Histoire critique de l’établissement de la monarchie française dans les Gaules (1734). Mehrfach übersetzt (auch ins Deutsche) wurde seine Mohammed-Biographie.
Philosophisch beschäftigte sich Boulainvilliers als einer der Ersten intensiv mit Spinoza und ließ ab 1712 diesbezügliche Manuskripte zirkulieren.
Schließlich kommt ihm ein Platz in der Geschichte der Astrologie zu.
In seinen Essais sur la noblesse de France („Essays über den französischen Adel“) entwarf er zwei getrennte Rassen: den Adel und das Volk.[1] Er sah die adlige Minderheit als rechtmäßige Eroberer und forderte ihre Wiedereinsetzung in ihre angestammten Rechte als ursprüngliche Eroberer. Dadurch wurde ein Standesrassismus begründet, wie er später noch bis ins 19. Jahrhundert bei Gobineau vorherrschend sein sollte.[2]
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