Loading AI tools
französischer Geistlicher, Erzbischof von Algier Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Henri Antoine Marie Teissier (* 21. Juli 1929 in Lyon, Frankreich; † 1. Dezember 2020 ebenda[1]) war ein französischer Geistlicher und römisch-katholischer Erzbischof von Algier.
Henri Teissier stammt aus einer Familie von Pieds-noirs, die seit 1849 in Philippeville ansässig war. Da sein Vater Berufsoffizier war, wurde er im kontinentalen Frankreich geboren und wuchs dort an verschiedenen Orten auf. Seit 1947 lebte die Familie in Algier. Er studierte in Marokko klassische Literaturwissenschaften, an der Sorbonne Philosophie, am Institut Catholique de Paris Theologie, an der École nationale des langues vivantes de Paris arabische Sprache und Literatur, an der Universität Kairo und der Universität Aix Arabistik. Er empfing am 24. März 1955 die Priesterweihe für das Erzbistum Algier.
1966 wurde er Direktor des Centre d'Etudes Diocésain (Diözesanes Studienzentrum) in Algier. Er lebte seit 1947 in Algerien und wurde 1965 algerischer Staatsbürger.[2]
Am 30. November 1972 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Bischof von Oran. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Algier, Léon-Etienne Kardinal Duval am 3. Februar des folgenden Jahres; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Sante Portalupi, Apostolischer Nuntius in Algerien, und der Paderborner Weihbischof mit Sitz in Magdeburg, Johannes Braun.
Am 20. Dezember 1980 wurde er zum Koadjutorerzbischof im Erzbistum Algier bestellt. Mit dem Rücktritt Kardinal Duvals am 19. April 1988 folgte er diesem als Erzbischof von Algier nach.
Papst Benedikt XVI. nahm am 24. Mai 2008 seinen altersbedingten Rücktritt an. Er starb am 1. Dezember 2020 im Alter von 91 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls im Hôpital Édouard-Herriot in Lyon.[3]
Teissier war Mitglied des Sekretariats für die Beziehungen zu den Nicht-Christen (1971), als Vize-Präsident der Caritas International für die arabischen Länder (1975–1987) war er an verschiedenen islamisch-christlichen Symposien und den beiden Konferenzen der Christen für Palästina beteiligt. In seiner bischöflichen Amtszeit wurden 1976 die katholischen Schulen in Algerien verstaatlicht, das Scharia-Recht zum Maßstab für das Recht und Arabisch zur einzigen Unterrichtssprache bestimmt. Teissier war von 1983 bis 2004 Präsident der Regionalen Bischofskonferenz von Nordafrika (CERNA). Er gilt als maßgebender Vertreter des Dialogs zwischen Christentum und Islam, obwohl zwischen 1994 und 1996 19 katholische Priester durch islamistische Terroraktionen ums Leben kamen und 1996 die Trappistenmönche von Tibhirine ermordet wurden.[4]
2000 wurde er für sein Lebenswerk im Einsatz für den christlich-islamischen Dialog mit der Ehrendoktorwürde des Institut Catholique de Paris geehrt.[5] 2008 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.[6][2] Henri Teissier wurde am 23. September 2009 durch Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika (4. bis 25. Oktober 2009) ernannt.[7]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.