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geplanter Eisenbahntunnel zwischen Finnland und Estland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Helsinki-Tallinn-Tunnel (auch Talsinki-Tunnel) ist ein Tunnelprojekt zwischen der finnischen Hauptstadt Helsinki und der estnischen Hauptstadt Tallinn.
Die derzeit wahrscheinliche Route führt vom Bahnhof Pasila in Helsinki bis zum Bahnhof Tallinn-Ülemiste. Als Teil des Rail Baltica würde letztendlich eine Verbindung Berlin–Helsinki hergestellt. Die Fahrtzeit zwischen Helsinki und Tallinn soll 30 Minuten betragen.[1] Bisher brauchen die schnellsten Fähren für die Strecke über die Ostsee 1 Stunde und 40 Minuten. Die Landverbindung durch Russland hat eine Länge von etwa 800 Kilometern.
Erste öffentlich-finanzierte Studien stammen aus dem Jahr 2016. Die Baukosten sollen sich nach bisherigen Berechnungen auf 12,5 Milliarden Euro belaufen. Ein großer Teil der Finanzierung soll von der Europäischen Union übernommen werden.[2][3]
Seit September 2017 verfolgt auch der finnische Internet-Unternehmer Peter Vesterbacka (Rovio Entertainment) mit seiner Firma FinEst Bay Area Development das Projekt. Hiernach sollen ausgehend von Espoo auf einer Länge von rund 80 Kilometern Züge den Finnischen Meerbusen unterqueren. Insgesamt soll der Tunnel eine Länge von 100 Kilometern haben. Die chinesische Finanzholding Touchstone Capital Partners hat Vesterbacka 15 Milliarden Euro zugesagt. Das Projekt soll dadurch Teil der Neuen Seidenstraße werden. Als Ausführungspartner wurde ein Vertrag mit der China Railway Group unterzeichnet. Mit dem Erdreich, das bei den Bauarbeiten abgebaggert wird, soll eine künstliche Insel aufgeschüttet werden, auf der bis zu 50.000 Menschen leben sollen. Chinesisch soll eine der Verkehrssprachen sein. Vesterbacka wollte das Projekt bereits Ende 2024 fertigstellen.[4][5]
Im April 2021 verkündete die estnische Regierung, dass ein Tunnel nur als zwischenstaatliches Projekt Finnlands und Estlands gebaut werden könne.[6]
Der estnische Staatsgerichtshof Riigikohus urteilte im März 2024, dass FinEst Bay Area Development nicht das Recht hat, eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu beantragen, bevor eine Betriebsgenehmigung beantragt wurde.[7]
Das Projekt soll mit der auch in der EU überwiegend verwendeten Normalspurweite (1435 mm) gebaut werden, nicht mit der örtlich bisher verwendeten russischen Breitspur. Dadurch soll der Anschluss an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz ermöglicht werden.
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