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US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helen Levitt (* 31. August 1913 in Brooklyn, New York City; † 29. März 2009 ebenda) war eine US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin. Sie zählte zu den wichtigsten Vertretern der New Yorker Street Photography. Ihre bevorzugten Motive waren Kinder, die auf der Straße spielen, und das Alltagsleben in den Straßen der ärmeren Stadtviertel.
Helen Levitt wuchs in Brooklyn auf, wo sie auch nach ihrer Schulzeit von 1931 an für einen Porträtfotografen zu arbeiten begann. Sie nahm an Workshops der Photo League teil und traf so 1935 Henri Cartier-Bresson, dessen Arbeiten sie zuvor schon in der Galerie Julien Levys gesehen hatte. Nach seinem Vorbild kaufte sie eine eigene gebrauchte Leica und machte ihre ersten Straßenaufnahmen. 1938 begegnete sie Walker Evans und wurde seine Assistentin, galf ihm bei den Abzügen für seine Ausstellung im MoMA, American Photographs, und begleitete ihn auf Exkursionen in die New Yorker U-Bahn, um heimlich Portraits der Passagiere zu schießen. Auch Levitt selbst machte eine Serie und kam 1978 nochmal darauf zurück.[1] Von 1941 an, nach einer Mexikoreise, war sie als Filmeditorin bei Luis Buñuel tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sie, zusammen mit James Agee, an ihrem ersten Buchprojekt zu arbeiten. Es erschien erst zwanzig Jahre später unter dem Titel A Way of Seeing, da sich Helen Levitt inzwischen auch als Filmemacherin betätigte. In Zusammenarbeit mit James Agee und der Malerin Janice Loeb entstanden die Dokumentarfilme In the Street und The Quiet One. Letzterer wurde 1949 in der Rubrik Bester Dokumentarfilm für den Oscar nominiert. Gemeinsam mit Loeb und Sidney Meyers wurde sie 1950 zudem für den Oscar für das beste Originaldrehbuch nominiert. Helen Levitts Filme gelten als Vorläufer des unabhängigen Low-Budget-Films.
In den 1950er-Jahren kehrte Levitt zur Fotografie zurück, und wieder zog es sie bei der Motivsuche auf die Straße. Zunächst fotografierte sie ausschließlich in Farbe, von etwa 1980 an entstanden parallel dazu auch Schwarzweißaufnahmen. Während sie zu Beginn ihrer Karriere aus einer Serie von Schnappschüssen einer Szene die beste auswählte, suchte sie ihre Motive nun gezielter und mit mehr Bedacht.
Eine erste Retrospektive ihres künstlerischen Werks fand organisierte Sandra S Phillips am San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA). Unterstützt wurde sie durch Maria Morris Hambourg vom Metropolitan Museum of Art in New York, der zweiten von insgesamt zehn Stationen der nordamerikanischen Wanderausstellung.[2]
Im deutschsprachigen Raum fand eine erste Werkschau 1998/99 statt, nachdem Catherine David eine kleine Auswahl von Fotografien und Filmen Levitts ausgewählt hatte und im Kontext zeitgenössischer Kunst auf der documenta X zeigte.[3] Die von Peter Weiermair kuratierte Ausstellung wurde außer im Frankfurter Kunstverein, im Rahmen der 48. Berliner Festwochen, im Rupertinum Salzburg und in der Villa Stuck in München gezeigt.[4] Ein Jahr vor ihrem Tod erhielt sie den internationalen Preis für Fotografie Spectrum der Stiftung Niedersachsen, der mit einer Ausstellung im Sprengel Museum Hannover verbunden war.
Zuletzt lebte Helen Levitt im New Yorker Stadtteil Greenwich Village, wo sie 2009 im Alter von 95 Jahren in ihrer Wohnung im Schlaf verstarb.
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