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deutscher Ökonom und Soziologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinz Jung (* 22. Januar 1935 in Frankfurt am Main; † 19. August 1996) war ein deutscher marxistischer Soziologe, Autor und Leiter des Instituts für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF).
Heinz Jung wurde in einer kommunistischen Arbeiterfamilie geboren und wurde selbst bereits im Alter von vierzehn Jahren Mitglied der KPD. Seine Mutter schickte ihn in die Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Eine qualifizierte Ausbildung war für das Kind aus einer kommunistischen Arbeiterfamilie damals nur in der DDR zu realisieren.[1] Nach bestandenem Abitur studierte er 1953 an der Karl-Marx-Universität Leipzig Wirtschaftswissenschaften und ab 1954 an der Humboldt-Universität in Berlin. Hier schloss er das Studium mit dem Diplom ab. In Leipzig gehörte er zu den Schülern von Kurt Braunreuther und in Berlin zu Hans Wagner und Kurt Braunreuther. 1957 ging er in die Bundesrepublik zurück. Da sein Diplom hier nicht anerkannt wurde, arbeitete er als ungelernter Arbeiter in der Metallindustrie. Wegen seiner Tätigkeit für die verbotene KPD wurde er zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. 1963 war er einer der Mitbegründer der Zeitschrift Marxistische Blätter und wirkte ab 1968 in der DKP. Neben Josef Schleifstein wurde Jung ab 1968 zunächst stellvertretender Leiter des Instituts für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF), später, bis 1989, dessen Leiter. Er war Mitherausgeber der Marxistischen Studien – Jahrbuch des IMSF (1978–1989). 1989 gründete er die Zeitschrift Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung. 1986 promovierte er bei der Akademie der Wissenschaften der DDR mit der Arbeit: Deformierte Vergesellschaftung. Zur Soziologie des staatsmonopolistischen Kapitalismus der BRD. Heinz Jung publizierte zahlreiche Bücher und Artikel zu ökonomischen und soziologischen Themen. Bei der Landtagswahl in Hessen 1983 kandidierte er für die DKP im Wahlkreis Hochtaunus II.
Nach Joachim Bischoff war Heinz Jung bei aller Grundsatztreue zur kommunistischen Weltbewegung keiner der allzu vielen Dogmatiker. Im Unterschied zu Jupp Schleifstein und anderen war er von einer Renaissance des Reformkommunismus oder Linkssozialismus nicht überzeugt.[2]
Nach ihm ist die „Dr. Heinz-Jung-Stiftung“ benannt, die „Forschungsvorhaben und wissenschaftlichen Arbeiten in der Weiterentwicklung der philosophischen Erkenntnisse von Karl Marx und Friedrich Engels“ fördert.[3]
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