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deutscher Keltologe und Indologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinrich Friedrich Zimmer (* 11. Dezember 1851 in Kastellaun; † 29. Juli 1910[1] in Hahnenklee) war ein deutscher Keltologe und Indologe. Er war der erste deutsche Professor für Keltologie.
Zimmer stammte aus einer Bauernfamilie im Hunsrück, die im Marktort Kastellaun nebenher noch etwas Leineweberei betrieb und es deshalb trotz des beginnenden Niedergangs dieses bäuerlichen Textilhandwerks zu bescheidenem Wohlstand gebracht hatte, um den Sohn auf die im Deutsch-Französischen Krieg 1870–1871 deutsch und kaiserlich gewordene Universität Straßburg schicken zu können. Dort sollte und wollte er Lehrer werden. Er studierte Altphilologie, dazu Indologie (Sanskrit) und Keltologie. An der Universität Tübingen gehörte der bedeutende Indologe Rudolf von Roth zu seinen Lehrern.
Im Jahre 1878 habilitierte sich Zimmer an der Universität Berlin. Im Wintersemester 1878/1879 studierte der junge Ferdinand de Saussure bei ihm. 1881 wurde Zimmer als Professor für Sanskrit und vergleichende Sprachkunde an die Universität Greifswald berufen. 1901 übernahm er an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin einen Lehrstuhl für keltische Sprachen, den ersten überhaupt in Deutschland. Zu seinen Studenten in Greifswald bzw. Berlin gehörten u. a. die Iren Risteard De Hindeberg (Richard Henebry, 1863–1916)[2] und Osborn Bergin[3].
1878 und erneut 1899 erhielt Zimmer den Förderpreis der Bopp-Stiftung. 1894 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4] Seit Januar 1902 war er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, ab 1906 auch korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er bekam zudem den Titel Geheimer Regierungsrat.
1910 beging Zimmer Suizid durch Ertrinken, da er an einer unheilbaren Krankheit litt.[5] Er wurde in einem „Stillen Begräbnis“ in Hahnenklee, Harz, beigesetzt.[6] Sein Sohn Heinrich Robert Zimmer wurde ebenfalls Indologe. Nachfolger auf dem Berliner Lehrstuhl wurde 1911 Kuno Meyer. Zimmers bedeutende keltologische Bibliothek wurde nach seinem Tod von der Irischen Nationalbibliothek in Dublin erworben.[7]
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