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Chorherr und Humanist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinrich Wölfli (auch Heinrich Wölflin, * 30. Juni 1470 in Bern; † 1532 ebenda) war ein bernischer Chorherr und Humanist.
Heinrich Wölfli (latinisiert Henricus Lupulus) kam in Bern als Sohn des Grossrats Konrad Wölfli und der Elsa Brunner zur Welt. In den Jahren 1493 bis 1494 studierte er in Paris, wo er den Abschluss als Magister artium erwarb. Danach leitete er die Lateinschule in Bern, an der auch Huldrych Zwingli zu seinen Schülern zählte. 1503 wurde er Chorherr am Stift St. Vinzenz, 1523 und 1524 hielt er dort das Amt des Kantors inne. 1515 stiftete er die Vinzenzteppiche für das Chorgestühl im Berner Münster.[1] Nach seiner Heirat 1524 wurde er als Chorherr abgesetzt.[2] Von 1528 bis 1529 amtierte er als erster Chorgerichtsschreiber, und von 1529 bis 1532 als geschworener Schreiber.
Um 1501 schrieb Wölfli im Auftrag der Regierung von Unterwalden die erste Biographie über Bruder Klaus.[3] Das Original der Handschrift ging verloren, wurde jedoch von Johannes Salat für sein Buch über Niklaus von Flüe (1537) verwendet und 1608 von Johann Joachim Eichhorn bei Stephan Philot in Freiburg im Üechtland gedruckt.[4] Eine moderne Edition mit einer deutschen Übersetzung erschien 1917 zum 500. Geburtstag von Bruder Klaus, siehe Werkliste.
Über seine 1520/21 gemeinsam mit Hanns Wyman unternommene Reise nach Jerusalem verfasste er einen Pilger-Bericht. Eine Neuausgabe der deutschen Übersetzung von Johannes Haller 1582 mit deren Bilder erschien 1929, siehe Werkliste.
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