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deutscher Historiker und Forstwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinrich Rubner (* 2. November 1925 in Grafrath, Oberbayern; † 15. Oktober 2017 in München[1][2]) war ein deutscher Historiker und Forstwissenschaftler. Er ist vor allem mit Standardwerken zur Forstgeschichte im Zeitalter der industriellen Revolution und während der Zeit des Nationalsozialismus hervorgetreten.
Heinrich Rubner wurde am 2. November 1925 als Sohn des Forstwissenschaftlers und späteren Ministerialdirektors Konrad Rubner (1886–1974) geboren. 1955 wurde er mit der Darstellung Die Wälder der Inn-Salzach-Platte an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. phil. promoviert. 1962 habilitierte er sich mit der Schrift Untersuchungen zur Forstverfassung des mittelalterlichen Frankreichs an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und war dort anschließend von 1963 bis 1969 Dozent für Forstgeschichte. In dieser Zeit entstand eines seiner Hauptwerke, die Forstgeschichte im Zeitalter der industriellen Revolution (1967).
Dann wechselte Rubner an das Institut für Geschichte der Universität Regensburg, wo er ab 1969 bis zu seiner Emeritierung eine Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte innehatte. Einer seiner Schwerpunkte blieb die Erforschung der europäischen Forst- und Jagdgeschichte. Diese Untersuchungen mündeten 1985 in sein wohl wichtigstes Buch: Deutsche Forstgeschichte 1933–1945. Forstwirtschaft, Jagd und Umwelt im NS-Staat. Die umfassende Darstellung der Entwicklung der deutschen Forstwirtschaft während der Zeit des „Dritten Reiches“ schloss eine große Lücke in der bisherigen Aufarbeitung dieser Zeit aus forstlicher Sicht. Von 1979 bis 1992 war Rubner Deputy Leader der Arbeitsgruppe „Wald- und Forstgeschichte“ der International Union of Forestry Research Organizations (IUFRO).[3]
Auch nach seiner Emeritierung leitete Rubner mehrere Forschungsprojekte und veröffentlichte die Ergebnisse seiner Untersuchungen in verschiedenen Fachzeitschriften. So unterstand ihm das Forschungsvorhaben „Forstgeschichte Sachsens in Mittelalter und Neuzeit“. Rubners persönliches Interesse galt besonders dem Böhmerwald als ostbayerisch-böhmischem Grenzgebirge und dessen Sozialgeschichte.[3] Hierzu leitete er das 1995 abgeschlossene Forschungsprojekt „Juden im böhmisch-bayerischen Grenzbereich“. Mit der 1994 veröffentlichten Biographien-Sammlung Hundert bedeutende Forstleute Bayerns (1875 - 1970) schloss Rubner zudem eine weitere Lücke der forstlichen Forschung. Rubner lebte zuletzt in München.
Sein schriftlicher Vorlass befindet sich im Archiv der Technischen Universität Dresden.[3]
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