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Hausen (Pohlheim)

Stadtteil von Pohlheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hausen (Pohlheim)
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Hausen (anhören/?) ist ein Ortsteil der Stadt Pohlheim im mittelhessischen Landkreis Gießen. Die Bebauungen von Hausen und Garbenteich gehen ineinander über.

Schnelle Fakten Stadt Pohlheim ...
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Geografie

Geografische Lage

Hausen liegt zwischen dem Südostfuß des Schiffenberg sowie nördlich des Obergermanischen Limes sowie am Nordrande der Wetterau in Mittelhessen am Lückebach. Südwestlich des Ortes treffen sich die Landesstraßen 3129 und 3131, nördlich führt die Bundesstraße 457 entlang. Am südlichen Ortsrand von Hausen verläuft die Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen, deren nächstgelegene Stationen in Petersweiher/Watzenborn-Steinberg und Garbenteich sind.

Klima

Die mittlere Jahrestemperatur beträgt zwischen 8,0 und 8,4 °C, und die mittlere Jahresniederschlagsmenge beträgt zwischen 610 und 620 mm.

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Geschichte

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Evangelische Kirche Hausen

Ortsgeschichte

Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich als Garuuardeshusen im Lorscher Codex und wird auf 886 oder 887 datiert. Es ist aber nicht endgültig geklärt ob sich dieser Eintrag auf dieses Hausen bezieht. Eine gesicherte Erwähnung aus dem Jahr 1284 findet sich im Urkundenbuch der Deutschordensballei Hessen unter der Bezeichnung Husen.[1] In erhaltenen Urkunden späterer Jahre wurde Hausen unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Husin (1317) und Husen prope Schiffenburg (1395).

Bereits um 1000 bestand eine romanische Kapelle, die im späten 13. Jahrhundert durch die heutige Kirche ersetzt wurde. Eine Schule wurde zum Ende des 16. Jahrhunderts genannt.

Hausen gehörte zu dem Teil des Amtes Hüttenberg, einem Kondominat, der bei der Teilung von 1703 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt fiel. Dort gehörte es zum hessischen Amt Hüttenberg.[3]

1803 fasste die Landgrafschaft ihre nördlich des Mains gelegenen Gebiete in dem Fürstentum Oberhessen (später: Provinz Oberhessen) zusammen, wo nun auch Hausen lag. 1806 wurde die Landgrafschaft von Napoleon zum Großherzogtum Hessen erhoben. Dieses führte 1821 eine Verwaltungsreform durch, in der das Amt Hüttenberg aufgelöst wurde. Übergeordnete Verwaltung war nun der Landratsbezirk Gießen,[4] zuständiges Gericht das Landgericht Gießen.[4]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Hausen:

„Hausen (L. Bez. Giessen) evangel. Filialdorf; liegt 2 St. von Giessen, hat 49 Häuser und 272 Einwohner, die außer 1 Katholiken evangelisch sind, sodann 1 Kirche und 1 Mühle. – Das Dorf gehörte zum Hüttenberg und zum Schloß Gleiberg. Es wurde zwischen Hessen und Nassau gemeinschaftlich, welche Gemeinschaft erst 1703 aufgehoben wurde, wobei Hausen ausschließend an Hessen kam. Den Zehnten, den Anselm und Johann von Leihgestern aufgesagt, hat Landgraf Heinrich I. 1284, dem Kloster Schiffenberg überlassen.“[5]

Hausen gehörte zum Gebiet des Gemeinen Rechts, das hier ohne die Überlagerung von Partikularrecht galt. Dieses behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert, bis es zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst wurde.[6]

1897 wurde eine Zigarrenfabrik und 1905 die Schule gebaut. Die Hedwigskapelle wurde 1959 eingeweiht.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Die Gemeinde Pohlheim wurde am 31. Dezember 1970 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Dorf-Güll, Garbenteich, Grüningen, Hausen, Holzheim und Watzenborn-Steinberg gegründet.[7][8] Für Hausen wurde, wie für die übrigen ehemaligen Gemeinden von Pohlheim, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hausen angehört(e): [1][10][11]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hausen 2097 Einwohner. Darunter waren 141 (6,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 447 Einwohner unter 18 Jahren, 906 zwischen 18 und 49, 393 zwischen 50 und 64 und 351 Einwohner waren älter.[18] Die Einwohner lebten in 894 Haushalten. Davon waren 300 Singlehaushalte, 222 Paare ohne Kinder und 282 Paare mit Kindern, sowie 72 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften. In 162 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 642 Haushaltungen lebten keine Senioren.[18]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1502:7 Männer
 1577:12 Hausgesesse
 1630:1 zweispännige, 7 einspännige Ackerleute, 11 Einläufige, 2 Witwen, 3 Vormundschaften
 1677:16 Hausgesesse, davon ein freier
 1742:2 Geistliche/Beamte, 33 Untertanen, 24 Beisassen/Juden
 1791:200 Einwohner[19]
 1800:241 Einwohner[20]
 1806:253 Einwohner, 46 Häuser[15]
 1829:272 Einwohner, 49 Häuser[5]
 1867:326 Einwohner, 56 bewohnte Gebäude[21]
 1875:314 Einwohner, 55 bewohnte Gebäude[22]
Hausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2018
Jahr  Einwohner
1791
 
200
1800
 
241
1806
 
253
1829
 
272
1834
 
279
1840
 
280
1846
 
300
1852
 
310
1858
 
341
1864
 
325
1871
 
313
1875
 
314
1885
 
354
1895
 
391
1905
 
518
1910
 
564
1925
 
573
1939
 
645
1946
 
928
1950
 
951
1956
 
1.003
1961
 
1.062
1967
 
1.205
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
2.097
2018
 
2.087
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[18]

Historische Religionszugehörigkeit

 1829:271 evangelische, ein katholischer Einwohner[5]
 1961:881 evangelische, 163 katholische Einwohner[1]

Erwerbstätigkeit

 1961:Erwerbspersonen: 77 Land- und Forstwirtschaft, 289 Prod. Gewerbe, 85 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 93 Dienstleistungen und Sonstiges.[1]
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Wappen

Das Wappen wurde am 12. Februar 1969 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Blasonierung: „Geviert von Rot, Gold, Silber und Blau, belegt mit einem schwarzen Herzschild, darin ein rechtsgewendeter goldener Adler und ein silberner Schrägrechtsfaden.“[23]

Persönlichkeiten

  • Johannes Dern (* 25. Oktober 1850). Er wanderte mit seiner Frau Elizabeth Margarita Dern, geboren am 20. Mai 1852 mit gleichem Geburtsnamen und -ort, nach Nebraska (USA) aus. Er und seine Frau sind die Eltern des US-Politikers George Henry Dern und Urgroßeltern des Charakterschauspielers Bruce Dern sowie Ur-Urgroßeltern der Schauspielerin Laura Dern.
  • Ernst Steiner (1885–1942), ev. Pfarrer in Hausen, als Mitglied des Kaufmann-Will-Kreis von den Nationalsozialisten ermordet
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Literatur

Commons: Hausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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