westfälisches Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel handelt vom Adelsgeschlecht Mark. Zu seinem mitunter ebenfalls als Haus Mark bezeichneten Stammhaus siehe Burg Mark.
Das Haus Mark (auch Marck, vollständiger Name von der Mark) war ein deutschesAdelsgeschlecht und stellte Herren der Grafschaft Mark. Sie waren eine Seitenlinie der Grafen von Berg bzw. von deren Ableger, den Grafen von Altena-Berg. Die andere Seitenlinie der Grafen von Altena-Berg herrschte bis 1225/6 als Grafen von Hövel über die Grafschaft Hövel-Isenberg und ab 1242 als Grafen von Limburg über die Grafschaft Limburg. Das Geschlecht der Grafen von der Mark hat sich später in verschiedene Zweige aufgespalten. Neben der Stammlinie, den Grafen von der Mark, und später den Herzögen von Jülich, Kleve und Berg stellte das Geschlecht auch Linien des Hauses Arenberg, der Herzöge von Bouillon, Fürsten von Sedan und Herren von Lummen und der Grafen von Schleiden.
Die Grafen von der Mark gingen aus dem Geschlecht der Grafen von Altena hervor, die wiederum dem Geschlecht der Grafen von Berg entstammten. Erster bekannter Vertreter war Adolf I. von der Mark, der sich nach der Burg Mark nannte. Engelbert II. von der Mark (†1328) war mit der Erbin der Herrschaft Arenberg Mechthildis (†1348) verheiratet.
Aus der Ehe gingen zwei Linien hervor. Die eine war die Linie der Grafen von der Mark. Die andere war die Linie Arenberg. Daneben gab es noch Nachkommen in Form der Herzöge von Nevers und der Grafen von Rochefort.
Adolf II. von der Mark setzte die märkische Linie fort. Durch die Expansion des Hauses stellte diese schließlich auch die Herzöge von Jülich, Berg und Kleve. Diese Linie starb 1609 aus.
Nach längerem Erbstreit kam die Grafschaft Mark 1666 endgültig an Brandenburg. Die brandenburgischen Kurfürsten führten diesen Grafentitel neben einem halben Hundert weiteren. Außer gelegentlicher Erwähnung in staatsrechtlichen Verträgen oder bei der Grabinschrift hatte er keine besondere Bedeutung. Das Wappen der Grafschaft wurde mit einem halben Hundert Einzelwappen in das „Große Staatswappen“ aufgenommen.
1682 beanspruchte der Kurprinz Friedrich auch das Erbe an der Grafschaft Mark durch Aufnahme in die Serie des Wappensaals im Schloss Köpenick.
Als zwei illegitime Kinder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. mit einem standesgemäßen Titel versorgt werden sollten, erinnerte man sich des Grafentitels:
Eberhard I. wurde zum Stifter der Linie Arenberg. Durch die drei Söhne von Johann von Arenberg (†1470), einem Enkel Eberhards, hat sich diese Linie erneut gespalten. Dies waren die Linien Arenberg, Sedan und Lummen.
Eberhard II. († 1496) setzte die Arenbergische Linie fort. Diese starb mit Robert III. im Mannesstamm aus. Der Besitz fiel nun an dessen Schwester Margaretha von der Marck-Arenberg, die Johann von Ligne heiratete. Das Paar wurde zum Begründer einer neuen Linie von Arenberg.
Der Begründer der Linie Lummen im heutigen Belgien war Wilhelm I. von der Mark (†1483), der wegen seiner Grausamkeit „Eber der Ardennen“ genannt wurde. Sein Nachkomme WilhelmII. war ein Anführer der Geusen und starb 1578 durch Gift. Der zweite war Philipp (†1613) verheiratet mit einer Tochter des Grafen Dietrich von Manderscheid-Schleiden. Der Sohn Ernst (†1654) war Erbe von Schleiden und Saffenburg. Ein Nachkomme war Ludwig Engelbert (†1773). Dessen Erbtochter Luise Margarethe war mit Karl Maria Raimund, Herzog von Aremberg (†1778) verheiratet. Durch diesen fiel das Herrschaftsgebiet der Linie an das Haus Aremberg.
Das Stammwappen zeigt in Gold einen von Rot und Weiß in drei Reihen geschachten Querbalken. Auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken ein wie der Schild bezeichneter offener Flug.
Gräfliches Haus Mark/Marck Schild geviert: 1 und 4 in Gold ein aus drei roten und silbernen Schachreihen bestehender Querbalken.
Adolf II. von Berg (ca. * 1095; † 1170) ⚭ (I) Adelheid von Arnsberg, Tochter des Grafen Heinrich von Rietberg; ⚭ (II) Irmgard von Wasserburg, Tochter des Engelbert von Schwarzenberg
Walram V., Herzog von Limburg († 1279) ⚭ (I) Jutta (Judith) von Kleve, ⚭ (II) Kunigunde von Brandenburg. Sein Sohn (mit Jutta von Kleve) verstarb vor seiner Mutter.
Adolf I. von der Mark († 1249), Begründer der Linie der Grafen von der Mark ⚭ (I) Lutgardis, möglicherweise Tochter des Gerhard von Looz, ⚭ (II) Irmgard von Geldern († nach 1230), s. u. Nachfahren von Adolf I.
Eberhard von Altena († 1241) ⚭ Matilde (Name ansonsten nicht bekannt)
Adolf I. von der Mark († 1249), Herrscher der Mark, ⚭ (I) Lutgardis, möglicherweise Tochter des Gerhard von Looz, ⚭ (II) Irmgard von Geldern († nach 1230)
Eberhard von Altena († 1241) ⚭ Matilde (Name ansonsten unbekannt)
Engelbert I. von der Mark († 1277), Herrscher der Mark, ⚭ (I) Kunigunde von Blieskastel, ⚭ (II) Elisabeth von Falkenburg
Eberhard I. von der Mark († 1308), Herrscher der Mark, ⚭ (I) Irmgard von Berg-Limburg, ⚭ (II) Marie von Looz
Margarete von Kleve († 1411) ⚭ 1394 Herzog Albrecht I. von Bayern-Straubing (* 25. Juli 1362, † 13. Dezember 1404)
Mynta Elisabeth von Kleve ⚭ (I) nach 1393 Reinold von Falkenburg († 1396), ⚭ (II) 1401 mit Herzog Stefan III. von Bayern-Ingolstadt (*um 1337, †26. September 1413)
Johanna von Kleve, Äbtissin von Hörde
Engelberta von Kleve († 1458) ⚭ Graf Friedrich III. von Mörs und Saarwerden († 1448)
Jutta von Kleve, jung verstorben
Katharina von Kleve († 1459)
Irmgard von Kleve
Dietrich I. von der Mark (* 1336; 1406), Domherr; im Jahr 1389 wurde er zum Bischof von Lüttich gewählt. Er nahm die Wahl aber nicht an.
Eberhard von der Mark, Priester in Münster
Mechtild von der Mark ⚭ Eberhard von Isenburg-Grenzau
Margaret von der Mark († 1409) ⚭ 1357 Graf Johann I. von Nassau-Dillenburg († 1416)
Adolf II. (Kleve-Mark) (* 1373; † 1448), Herrscher der Mark, 1417–1448 Herzog von Kleve ⚭ (I) Agnes (*1379; †1401), Tochter von Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz, ⚭ (II) 1406 Maria von Burgund (*1393; †1463)
Johann I. (Kleve-Mark) (* 14. Januar 1419; † 5. September 1481), Herrscher der Mark, Herzog von Kleve (1449–1481) ⚭ 22. April 1455 Elizabeth de Nevers (*1439; †21. Juni 1483)
Johann II. (Kleve-Mark) „der Kindermacher“ (* 13. April 1458; 15. März 1521), Herrscher der Mark, ⚭ 3.November 1489 Matilda von Hessen (*1.Juli 1473; †19. Februar 1505)
Johann (Jülich-Kleve-Berg) (* 1490; † 1539), Herrscher der Mark, kraft Klever Union Herzog von Jülich und Berg 1511, Herzog von Kleve 1521, Herzog von Jülich-Kleve-Berg (1524–1539), ⚭ Maria von Jülich und Berg (*1491, †1543)
Anna (22. September 1515 – 16. Juli 1557), begraben in Westminster Abbey ⚭ Greenwich am 6.Januar 1540 Heinrich VIII., König von England (*28. Juni 1491; †18. Februar 1547)
Wilhelm V. „der Reiche“ (28. Juli 1516 – 5. Januar 1592), Herrscher der Mark, Herzog von Jülich, Kleve und Berg (1539–1552) ⚭ (I) Jeanne d’Albret (1528–1572), Nichte des französischen Königs (Haus Albret), ⚭ (II) Maria von Habsburg (*15. Mai 1531, †11. Dezember 1581)
(II) Marie Eleonore von Kleve (25. Juni 1550 – 1608) ⚭ 1573 Albrecht Friedrich von Preußen (29. April 1553 – 27.August 1618)
(II) Anna von Kleve (1. März 1552 – 1632) ⚭ 1574 Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg (2.Oktober 1547 – 22. August 1614)
Adolf von Kleve, Priester in Lüttich (* 1498, † 1525)
Anne von Kleve (* 1495; † 1467) ⚭ 1518, Philipp Graf von Waldeck-Eisenberg (* 1486, † 1539)
Adolf von Kleve, Priester in Lüttich (* 1461, † 1498)
Engelbert von Kleve-Nevers, Graf von Nevers und Eu (* 26. September 1462, † 21. November 1506) ⚭ 23. Februar 1489 Charlotte de Bourbon (*1474, †14. Dezember 1520)
François II. de Clèves, Herzog von Nevers, Graf von Eu und Rethel (*1540; †1562); ⚭ 1561 Anne de Bourbon-Montpensier (*1540; †1572)
Jacques de Clèves, Herzog von Nevers, Graf von Eu und Rethel (seit 1563) (*1544; †1564); ⚭ 1558 Diana von der Mark
Henri de Clèves, Graf von Eu, jung verstorben
Henriette de Clèves, Herzogin von Nevers, Gräfin von Eu und Rethel (seit 1564) (*1542; †1601); ⚭ 4.März 1565 Luigi Gonzaga (*22. Oktober 1539; †23. Oktober 1595). Mit dieser Ehe gingen Nevers, Eu und Rethel an das Haus Gonzaga.
Catherine de Clèves, Gräfin von Eu (* 1548; † Paris 11. Mai 1633) ⚭ (I) 4. Oktober 1560 Antoine de Croy, Fürst von Pocien (†5. Mai 1567); ⚭ (II) Paris 4.Oktober 1570 Herzog HenriI. de Guise (*31. Dezember 1550; †23. Dezember 1588)
Louis, Graf von Auxerre († 1545) ⚭ ca. 1542 mit Catherine d’Amboise († 1549)
François von Kleve-Nevers, Prior von St. Eloi in Paris († 1545)
Dietrich von Kleve (* 1464)
Philipp von Kleve, Bischof von Nevers, Amiens and Autin (* 1467; † 1505)
Marie von Kleve (* 1465, † 1513)
Adolf von Kleve, Herr von Ravenstein (* 1425, † 1492) ⚭ (I) Beatriz de Coimbra [Portugal] (†1462); (II) Brügge 1470 Anne (†1508), uneheliche Tochter von Herzog Philipp dem Guten von Burgund
(I) Philipp von Kleve-Ravenstein, Brigadegeneral von Flandern (* 1456; † 1528) ⚭ 1485 Françoise von Luxemburg-St. Pol (†1523)
(I) Louise von Kleve (* 1457)
Engelbert von Kleve (*/† 1433)
Margarete von Kleve (* 24. Februar 1416; † in Stuttgart 20. Mai 1444) ⚭ (I) 1433 Herzog Wilhelm III. von Bayern (†1435); ⚭ (II) Stuttgart am 29. Januar 1441 Herzog UlrichV. von Württemberg (*1413; †1.September 1480)
Elisabeth von Kleve (* 1. Oktober 1420; † 1488) ⚭ 15. Juli 1434 Graf Heinrich XXVI. von Schwarzburg-Blankenberg (*23. Oktober 1418; †26. November 1488)
Agnes von Kleve (* 1422; † 1448) ⚭ 1440 Carlos von Aragon, Fürst von Viana (* 1421; † 1461)
Helene von Kleve (* 1423, † 1471) ⚭ 1436 Herzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 1411; † 1473)
Marie von Kleve (* 1426, † 1487) ⚭ 1441 Herzog Charles d’Orléans (* 1391; † 1465)
Wilhelm d. J. († 1516), Seigneur de Montbazon (uxor nomine); ⚭ Renée du Fou, Dame de Montbazon, Tochter von Jean du Fou, Witwe von Louis III. de Rohan, Seigneur de Guéméné (Haus Rohan)
Alexander V. Dachenhausen: Stammtafel der Grafen von der Marck und der Herzöge von Cleve, Jülich und Berg, soweit sie aus ersteren hervorgegangen. Brüssel [1905 – (08)] (Digitalisat).
Stephanie Marra: Grafen von der Mark, Herzöge von Kleve-Mark. In: Werner Paravicini (Hrsg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Ein dynastisch-topographisches Handbuch. (Residenzenforschung, Bd. 15.1.) Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-4522-0, S. 160–166 (adw-goettingen.gwdg.de).