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deutscher Historiker, Archivar und Jurist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Harald Lönnecker (* 28. Juli 1963 in Hannover; † 6. Juli 2022 in Spetzerfehn)[1] war ein deutscher Jurist, Historiker und Archivar mit dem Schwerpunkt Studentenverbindungen.
Lönnecker war Enkel des Kraftfahrzeug- und Motorsportpioniers August Lönnecker, Urgroßneffe von Karl Lönneker und Julius Wagner-Jauregg und Ururgroßneffe von Friedrich Martius. Durch seine Vorfahrin Maria Gimborn (1791–1837), illegitime Tochter des Grafen Ludwig von Wallmoden-Gimborn, verehelichte Boessler von Eichenfeld, ist er ein Nachkomme von Georg II. August.[2][3]
Nach dem Abitur in Hannover diente Lönnecker bei der Bundesmarine. Anschließend studierte er Geschichte, Rechtswissenschaft, Evangelische Theologie, Geographie, Europäische Ethnologie, Lateinische Philologie, Musikwissenschaft und Germanistik an der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er bestand beide juristische Staatsexamen, wurde Assessor und erlangte den Magister artium. Mit einer Doktorarbeit bei Peter Rück wurde er 1989 in Marburg zum Dr. phil. promoviert.[4] 1992 entdeckte Lönnecker das Archiv der Deutschen Sängerschaft, das er sicherte und wissenschaftlich untersuchte.[5] Ein Ergebnis war seine Habilitation[6] im Februar 2015.[7]
Nach Tätigkeiten am Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, am Militärgeschichtlichen Forschungsamt und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung leitete Lönnecker ab 1995 das Archiv und die Bücherei der Deutschen Burschenschaft und der Gesellschaft für burschenschaftliche Geschichtsforschung im Bundesarchiv in Koblenz. An der Universität Paderborn hatte er einen Lehrauftrag für Neuere Geschichte. Seine Arbeitsgebiete waren die allgemeine Wissenschafts- und Hochschulgeschichte, die Geschichte der Parteien und Verbände, die historische Vereinsforschung, Geschichte der Presse (Medien) und Massenmedien, Musik- und Historiographiegeschichte, Landes- und Rechtsgeschichte, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft. In der Studentengeschichte widmete er sich besonders dem akademischen Sängerwesen.
Die Universität Rostock promovierte ihn mit der Dissertation »… der deutschen Studentenschaft und unserem Rechtsleben manchen Anstoß geben« – Zwischen Verein und Verbindung, Selbsthilfeorganisation und Studienvereinigung. Juristische Zusammenschlüsse an deutschen Hochschulen ca. 1870–1918 bei Ralph Weber im Juli 2013 summa cum laude zum Dr. iur.[8] Die Technische Universität Chemnitz ernannte ihn 2015 zum Privatdozenten am Institut für Europäische Geschichte. Im Februar 2021 wurde er „um seinen Einsatz in der Lehre zu würdigen“ zum apl. Professor am 2018 neugebildeten Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften berufen.[9][10][11][12]
Laut Günter Cerwinka war Lönnecker der „derzeit wohl bestausgewiesene deutsche Studentenhistoriker“.[13]
Harald Lönnecker starb nach kurzer Krankheit am 6. Juli 2022 im Alter von 58 Jahren. Er war verheiratet.[14]
Auf dem Burschentag am 28. August 2021 in Seebach wurde Harald Lönnecker das Ehrenband der Deutschen Burschenschaft verliehen.[15] Die seltene Auszeichnung dürfen zur selben Zeit nur drei lebende Mitglieder der Deutschen Burschenschaft tragen.
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