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deutscher Bergsteiger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Steger (* 4. April 1907 in Burghausen; † 18. September 1989 auf der Seiser Alm) war ein deutscher Bergsteiger, dem vor allem in den Dolomiten viele Erstbesteigungen im damals höchsten Schwierigkeitsgrad gelungen sind. Er war mit Paula Wiesinger, einer Südtiroler Extrembergsteigerin, verheiratet; mit ihr zusammen hat er die meisten Erfolge erlangt. Zwei ihrer Erstbegehungen, die Steger am Ersten Sellaturm und die Steger an der Punta Emma gehören auch heute noch zu den meist begangenen Klettertouren in den Dolomiten.[1]
Hans Steger war gebürtig in Burghausen an der Salzach und hatte zeitweise in München gelebt. Er war sehr früh sportbegeistert und hatte es zum Jugendmeister in Boxen gebracht. Von Beruf war er Kunstschreiner und ging als solcher auf die Walz; er arbeitete in Genua als Hafenarbeiter, in Rom als Tischler, in Neapel als Pferdeknecht.[2] Um 1926 lebte er in Rom.[3] Er kam sogar bis Tunesien. Auf der Heimreise 1927 entschied er sich, in Bozen zu bleiben und kam dort mit dem Klettern in Berührung.[2]
Sehr schnell baute Steger sein Können am Berg aus; ihm gelangen noch 1927 die dritte Begehung der Dibona am Croz dell’Altissimo in der Brentagruppe und die zweite Begehung der Preußroute an der Guglia di Brenta.[4] Bei einer seiner Klettertouren traf er Paula Wiesinger; ab 1928 bündelten sie ihre Kräfte und kletterten häufig gemeinsam. Wiesinger war unbestritten die stärkste Felskletterin ihrer Zeit. Sie war die erste Frau, die den VI. Grad geklettert ist und ihn auch vorsteigen konnte. Steger und Wiesinger waren damit in ihrer Zeit ein alpines Traumpaar: Hier waren zwei ebenbürtige, talentierte Partner zusammengekommen. Sie ergänzten sich auch perfekt, Steger war besonders gut in glatten ausgesetzten Platten, während Wiesingers Stärke Risse und Kamine waren.[5]
Steger und Wiesinger haben in den Dolomiten schwerste Routen erstbegangen, so z. B. am 11. September 1928 am Nordpfeiler des Einserkofels[6] den Weg der Jugend oder die Südwand des Winklerturms an den Vajolet-Türmen im Rosengarten.[7] Das Tourenbuch Stegers weist alle großen Linien in den Dolomiten auf; es gibt fast keine Tour, die er ausgelassen hat.[4]
Steger gehörte zu den sogenannten „selbsternannten Bergführern“. Er war kein anerkannter Bergführer. Als Skilehrer hatte er 1930 von der FISI eine Lizenz mit der Stammbuchnummer 5 erhalten. Zusammen mit Paula Wiesinger kletterte Steger mit König Albert I. von Belgien in den Jahren 1931, '32 und '33, jeweils im August. Nach dem Unfall des Königs kontaktierte sein Sohn und Nachfolger, König Leopold III. von Belgien. Steger und Leopold absolvierten zwischen 1934 und 1939 eine beeindruckende Liste harter Klettertouren in den Dolomiten, manche auch mit Wiesinger dabei. Die Freundschaft zwischen Steger und Leopold hielt auch bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Könige Albert und Leopold waren keine zahlenden Kunden, alles geschah aus Freundschaft. Unnötig zu erwähnen, dass dies Stegers Ruf festigte. Im Winter arbeitete Steger auch als Skilehrer und wurde 1932 zum Trainer der Alpin-Nationalmannschaft von Italien berufen.[8]
Steger und Paula Wiesinger heirateten am 27. Juli 1942 in Innsbruck. Zusammen erwarben sie die Dellai-Hütte auf der Seiser Alm, die sie zum Hotel ausbauten. Während Wiesinger das Hotel Steger-Dellai führte, betätigte Steger sich als Skilehrer.[5] Er starb 1989 auf der Seiser Alm. Im Jahr 2006 wurde der „Hans-und-Paula-Steger-Wanderweg“ auf der Seiser Alm zum Gedenken an beide eröffnet.[9]
Dem Duo Steger/Wiesinger gelangen eine Reihe Erstbegehungen, viele davon in dem damals höchsten Schwierigkeitsgrad. Auszug aus den erfolgten Erstbegehungen:[10][11][3]
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