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deutscher Prähistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Piesker (* 1. Januar 1894 in Szittkehmen im Kreis Goldap in Ostpreußen; † 12. Mai 1977 in Hermannsburg) war ein deutscher Prähistoriker und Archäologe.
Hans Piesker, Sohn eines Beamten, besuchte zunächst die Volksschule in Zielenzig Kreis Oststernberg und das Gymnasium in Hameln. 1913 begann er mit dem Studium, er wählte als Hauptfach Vorgeschichte. 1914 mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendete er das Studium und diente bis 1918 freiwillig in einem Freikorps. Nach Ende des Krieges nahm er das Studium wieder auf. Aus finanziellen Gründen verließ er die Universität. Piesker zog nach Hermannsburg in die Lüneburger Heide, um hier den großelterlichen Bauernhof zu übernehmen. Später nahm er das Studium aber wieder auf. Er besuchte die Universitäten in Freiburg, Göttingen, Halle und Marburg.
Am 4. Februar 1931 promovierte Piesker mit der Dissertation über „Spätpaläolitische Funde der südlichen Lüneburger Heide“. Piesker erhielt Anstellungen als wissenschaftlicher Berater in Dresden, Stralsund und Hannover. Während der Zeit begann er in Ostpreußen und Niedersachsen mit seinen ersten Ausgrabungen. 1932 grub er das Totenhaus von Hermannsburg aus. Die Beigaben datieren die Hausreste in die Mitte der Bronzezeit. Das Auftreten derartiger Totenhäuser ist in Norddeutschland selten. Als der Truppenübungsplatz Bergen errichtet wurde, beauftragte man ihn mit dem Sichern und Ausgraben vorgeschichtlicher Befunde in diesem Gebiet. In der Zeit von 1935 bis 1941, und später 1944 noch mal, führte er hier eine Vielzahl von Vermessungen und Grabungen durch. Er fand und untersuchte insgesamt 277 Hügelgräber, 108 davon allein auf dem Truppenübungsplatz. Die Grabungsfunde hiervon sind zum größten Teil ins Niedersächsische Landesmuseum Hannover gelangt. Mehrere Bodendenkmale (Überreste früherer Befestigungsanlagen) und ein Großsteingrab, die Steinkammer bei Dohnsen, wurden von ihm entdeckt. Mit der Einberufung zum Wehrdienst während des Zweiten Weltkriegs brach er diese Arbeit ab. 1944 wurde er als Soldat nach Bergen-Hohne versetzt. Bis zum Ende des Krieges 1945 war er für den Teilbezirk Lüneburg-Süd „Bezirkspfleger für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer“. Auch im Auftrag des Landkreises Celle registrierte er die archäologischen Denkmale und Bodenfunde.
Erwähnenswert sind vor allem seine Veröffentlichungen zum Paläolithikum. Seine vielleicht bedeutendste Entdeckung war die einer Siedlung der Trichterbecherkultur (ca. 4200–2800 v. Chr.). Etwa 800 m östlich von Dohnsen, auf dem Lührsberg, einer 77 m über NHN hohen und etwa 500 m breiten Erhebung, wurde 1936 von Hans Piesker die Ansiedlung entdeckt. Von der ursprünglich 30.000 m² großen Siedlung konnten zahlreiche Pfostenlöcher und Siedlungsgruben, aber auch mehrere Hausgrundrisse freigelegt werden.
Nach 1945 bewirtschaftete er zunächst wieder seinen Hof in Hermannsburg. Später arbeitete er auch als ehrenamtlicher Bodendenkmalspfleger für den Landkreis Celle. Im Celler Schloss stellte er Funde aus dem Kreisgebiet aus. Er warb dafür, in Celle oder im Landkreis Celle eine prähistorische Dauerausstellung oder Museumsabteilung einzurichten. Das ist ihm nicht gelungen. Im Bomann-Museum in Celle befinden sich einige Funde aus der ehemaligen Sammlung von Piesker, die zum Teil in seiner Dissertation veröffentlicht wurden. Auch Grabungsfunde der Siedlung der Trichterbecherkultur auf dem Lührsberg befinden sich im Bestand dieses Museums.
Personendaten | |
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NAME | Piesker, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Prähistoriker |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1894 |
GEBURTSORT | Kreis Goldap |
STERBEDATUM | 12. Mai 1977 |
STERBEORT | Hermannsburg |
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