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deutscher Biologe, Botaniker und Forstwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Ferdinand Marquardt (* 1. Oktober 1910 in Öhringen; † 11. Oktober 2009 in Badenweiler,[1]) war ein deutscher Botaniker und Forstwissenschaftler.[2]
Hans Marquardt wurde am 1. Oktober 1910 in Öhringen als Sohn von Emil Marquardt und Eugenie Luppold geboren. Er besuchte das Karlsgymnasium in Heilbronn (heute Theodor-Heuss-Gymnasium), an dem er am 22. Februar die Reifeprüfung ablegte.
Marquardt studierte ab dem Sommersemester 1929 zunächst Musik mit Schwerpunkt Klavier und wurde am 8. März 1937 an der Universität Tübingen zum Dr. phil. promoviert mit der Arbeit „Die Stuttgarter Chorbücher unter besonderer Behandlung der Messen“. Parallel studierte er Biologie und wurde am 3. Februar 1938 an der Universität Freiburg mit einer Arbeit zur Genetik von Nachtkerzen („Die Meiosis von Oenothera I“) bei Friedrich Oehlkers zum Dr. phil. nat. promoviert.[3] Während des Studiums wurde er Mitglied der Studentenverbindung Landsmannschaft Schottland.[4] Danach war er wissenschaftlicher Assistent bei Oehlkers und an dessen Forschungen zur Induktion von Mutationen bei Pflanzen beteiligt. Am 19. März 1940 habilitierte er sich mit einer Schrift zum Effekt von Röntgenstrahlen auf die Mitose.[5]
Am 20. Februar wurde Marquardt zum außerordentlichen Professor am Forstbotanischen Institut der Universität Freiburg ernannt. Am 14. April 1950 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor ab 15. Juli 1954 mit den akademischen Rechten eines ordentlichen Professors. Am 6. Februar 1963 erfolgte dann die Ernennung zum ordentlichen Professor.[6] Marquardt wurde im September 1978 emeritiert.
Hauptforschungsgebiete von Marquardt waren Cytologie, Cytochemie und Physiologie lebender Gewebe in Stamm und Wurzel mit dem Ziel, Bau und funktionelle Leistungen von Baumstämmen aufzuklären. Die Cytogenetik cancerogener Chemikalien war ein weiteres Arbeitsgebiet. In Zusammenarbeit mit anderen Universitätsinstituten hat er mit seiner Arbeitsgruppe die Wirkung mutagener Substanzen auf den Modellorganismus Hefe sowie auf die Chromosomen höherer Pflanzen erforscht. Ein weiteres Feld waren Untersuchungen über die Auswirkungen ionisierender Strahlen auf die Entwicklung männlicher Keimzellen bzw. auf die Befruchtung höherer Pflanzen mit Hilfe des Elektronenmikroskops.[7]
Neben seinen Aufgaben als Universitätsprofessor war Marquardt zeitweise Mitglied der Mitte der 1950er Jahre gegründeten Arbeitskreise Medizin, Biologie und Landwirtschaft sowie Strahlenbiologie des Bundesministeriums für Atomfragen.[8]
Nach seiner Emeritierung arbeitete Marquardt auf musikwissenschaftlichem Gebiet weiter bis ins hohe Alter.
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