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deutscher Philologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Kuhn (* 13. Juli 1899 in Minden; † 8. Oktober 1988 in Kiel) war ein deutscher Skandinavist und germanistischer Mediävist. Er war Professor und Ordinarius für Nordische Philologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Nach Studium und Promotion war Kuhn zunächst Gymnasiallehrer. 1931 habilitierte er sich in Marburg unter Karl Helm und blieb an der Universität. Nach der Machtergreifung durch Hitler unterschrieb Kuhn zum 11. November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 4.068.510).[1]
1938 erhielt er eine Professur in Leipzig und 1941 an der Universität Berlin. Von 1946 bis 1964 war er ordentlicher Professor für Nordische Philologie in Kiel.
Kuhns wissenschaftliches Werk ist weitgefächert im Bereich der germanischen Philologie und der sogenannten Germanischen Altertumskunde. Besonders hervorzuheben ist die von ihm erstmals 1959 aufgrund der Auswertung von Orts- und Personennamen und anderen sprachlichen Indizien aufgestellte und in den folgenden Jahren weiter ausgebaute Hypothese zur Existenz eines Nordwestblocks („Völker zwischen Germanen und Kelten“), die eine breite fachliche Diskussion auslöste. Daneben veröffentlichte Kuhn einem breiteren Publikum zugänglichen Arbeiten und Beiträge, wie zu der 1966 erfolgten Neuauflage der Reihe im Eugen-Diederichs-Verlag Thule – Nordische Sagabibliothek. Dazu gehörten der von ihm 1971 neuverfasste Teilband Das alte Island sowie Bearbeitungen der Edda. Hans Kuhn war in der Nachkriegszeit ein Kritiker eines romantisierenden Germanenbildes, das zur ideologischen Instrumentalisierung besonders in der Zeit des Nationalsozialismus geführt hatte. In diesem Zusammenhang stand auch eine heftige wissenschaftliche Debatte zum Konterpart Otto Höfler.
Bedeutende Schüler Kuhns sind Klaus von See und Dietrich Hofmann.
Hans Kuhn war seit 1943 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften Berlin.
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