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Schweizer Lehrer und Bühnenautor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Max Kriesi (* 10. November 1891 in Winterthur; † 12. März 1984 in Münchwilen) war ein Schweizer Lehrer und Bühnenautor.
Hans Kriesi war der Sohn des Weinhändlers Heinrich Kriesi.
Er war ab 1926 in erster Ehe mit Theda (auch Thecla), die Tochter des Kaufmanns Rudolf Becker († 17. Mai 1924 in St. Gallen),[1] verheiratet. In zweiter Ehe heiratete er 1950 Klara (geschiedene Diethelm), die Tochter von Lebrecht Oberhänsli.
Nachdem Hans Kriesi in St. Gallen die Schule besucht hatte, studierte er von 1911 bis 1917 Germanistik, Geschichte und Psychologie an der Universität Zürich. Nach Studienreisen in England und Amerika ergänzte er das Studium an der Universität Zürich um das Fach Anglistik und setzte dieses später an der Universität München fort. 1917 beendete er das Studium mit seiner Dissertation Gottfried Kellers politische Lehrjahre und promovierte an der philosophischen Fakultät der Universität Zürich zum Dr. phil.[2][3]
Nach Beendigung des Studiums war er von 1917 bis 1960 Gymnasiallehrer für Englisch und Deutsch an der Kantonsschule Frauenfeld.
1924 wurde er vom Oberleutnant zum Hauptmann der Infanterie ernannt und er erhielt das Kommando der Kompanie II/74 übertragen.[4]
Hans Kriesi veröffentlichte neben seinen wissenschaftlichen Abhandlungen verschiedene Festspiele, historische Schauspiele und Gedichte, und in seinen späteren Jahren auch Romane und Erzählungen, unter anderem auch in Ostschweizer Mundart.
1923 schrieb er anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Schützengesellschaft Frauenfeld ein Festspiel mit 270 Teilnehmern, dessen Spielleitung der Kunstmaler August Schmid (1877–1955)[5] aus Diessenhofen übernahm.[6] Während der Uraufführung seines Stückes Theater in Stratford am Stadttheater St. Gallen spielte der Schauspieler Franz Schnyder in einer Nebenrolle mit.[7]
Weiterhin verfasste er 1938 zur 900-Jahr-Feier in Grüningen das Freilichtspiel Die Herrschaft Grüningen.[8] mit 500 Teilnehmern.[9]
1943 kam es zu einer Auseinandersetzung, weil er im Radio zum Thema Die Geschichte des Eidgenössischen Bettages referiert hatte; hierbei kam es zu unterschiedlichen Auffassungen, die teilweise in der Tagespresse dargestellt wurden.[10] Am 20. Oktober rechtfertigte sich Hans Kriesi in den Neuen Zürcher Nachrichten.[11]
Nachdem er 1949 seine Schrift Betrachtungen zu Goebbels’ Tagebüchern im Jahresbericht der thurgauischen Kantonsschule veröffentlicht hatte, wurde hiergegen vor dem Grossen Rat des Kantons Thurgau Beschwerde geführt, weil der Eindruck entstand, er versuche den ehemaligen Propagandaminister Adolf Hitlers zu entlasten. In einer Sitzung des Grossen Rates wurde erklärt, man distanziere sich zwar von dem Aufsatz, habe jedoch keine Zweifel an der Person und den Fähigkeiten Hans Kriesis; zukünftig müsse er seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen in dem Bericht der thurgauischen Kantonsschule vor der Drucklegung einer Aufsichtkommission vorlegen.[12][13]
1951 erhielt er den Auftrag, anlässlich des 700-jährigen Bestehens von Gottlieben ein Festspiel zu schreiben, das während der Feierlichkeiten aufgeführt wurde.[14]
Er feierte 1967, gemeinsam mit seinem Kollegen Ernst Herdi, seine fünfzigjährige Tätigkeit an der Kantonsschule Frauenfeld, in der er auch nach seiner Zurruhesetzung weiter Unterricht erteilte.[15]
Hans Kriesi war Mitglied der Zofingia Zürich.[16]
1930 gehörte er der Schweizerischen Schillerstiftung an.[17]
Ab 1945 war er Mitglied der thurgauischen Kommission für die Grenzlandhilfe und kümmerte sich um die Kinderspeisung im badischen Grenzland.[18][19]
Er war 1971[20] Verbandspräsident und 1977 Ehrenpräsident des Thurgauischen Schützenveteranen-Verbands.[21]
1971 war er Mitglied im Klub der älteren Leute (heute Wir älteren Leute[22]) in Frauenfeld,[23] deren Gründung er 1958 initiiert hatte;[24] er war noch 1972 in deren Organisationskomitee vertreten[25] und 1973 deren Präsident;[26] 1975 trat er von seinem Amt zurück.[27]
Hans Kriesi erhielt 1933 für sein Werk Bundesfeier und Siegelung des Bundesbriefes von der Schweizerischen Vereinigung für Heimatschutz einen Preis in Verbindung mit 300 Schweizer Franken verliehen.[28]
1982 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, weil er zwischen 1945 und 1948 die damalige ostschweizerische Grenzlandhilfe organisiert hatte, die der notleidenden deutschen Bevölkerung im Bodenseegebiet mit Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken, Medikamenten und Gebrauchsgegenständen half.[29]
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