Hyan war der Sohn des Kaufmanns Albert Jules Hermann Hyan und dessen Ehefrau Anne Marie Claire, geborene Hartmann.[1] Er besuchte das Gymnasium in Prenzlau, Brandenburg. 1901 hob er in Berlin das Kabarett „Zur Silbernen Punschterrine“ aus der Taufe, das bis 1904 bestand. Im Vortrag erinnerte der Kabarettist an Aristide Bruant, von dem er auch Texte las.[2] Hyan war liberal und sozialkritisch eingestellt. In Maßen schlug sich das auch in den zahlreichen Kriminalromanen nieder, die er nach seiner Bühnenzeit schrieb.[3] Hyan verfasste zudem ab 1913 Drehbücher für Filme, trat darin mehrmals als Darsteller auf und führte auch Regie. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender berichtet von über 70 Filmen für die Zeit bis 1932.
Sybille Buske bezeichnet Hyan auch als „Sexualreformer“.[4] Offenbar trug er zu Studien über (Homo)sexualität bei.[5][6]
Hyan war von 1898 bis 1919 mit Käthe Hyan (1875–1958) verheiratet[1], die seine Liedtexte vertonte und auf der Laute begleitete. Ein Enkel Hyans war der Maler Jacques D. Hyan (1937–2008). Laut diesem war sein Großvater mit Heinrich Zille befreundet, der auch für Hyan illustriert habe.[7]
Bei Sybille Nägele (PDF; 290kB), abgerufen am 27. Februar 2012, heißt es: „Ein anderes geniales Paar waren Käthe und Hans Hyan. Hans holte Chansons vom Pariser Montmartre nach Berlin, übersetzte Aristide Bruant und schrieb eigene Lieder. Käthe Hyan vertonte sie und sie trugen sie in ihrem eigenen Cabaret Zur silbernen Punschterrine in der Steglitzer Straße (heute Pohlstraße) vor.“
Hellmuth Mielke (1912): „So hat Hans Hyan (geboren 1868 zu Berlin) aus dem Milieu des »dunklen Berlin«die Motive zahlreicher Skizzen, Novellen und sonstiger Dichtungen sich geholt (»Dufte Jungens«, »Schwere Jungens«, »Die Verführten«, »Hüter der Unschuld«u. a.), bei denen das kriminalistische Interesse nicht so sehr vorwiegt als die Kennzeichnung sozialer Schäden und menschlicher Schwächen und die sich zum Teil durch ihre literarische Form vorteilhaft auszeichnen. In dem Roman »Die Verführten«(1911) gewinnt diese Tendenz zugleich eine scharfe Spitze gegen unser modernes Gerichtswesen.“
Hyan schrieb auch das Vorwort für die Lebenserinnerungen, die Wilhelm Voigt nach seiner vorzeitigen Entlassung aus der Haft 1909 veröffentlichte. Kritik daran übt Kurt Wernicke, 1996, abgerufen am 27. Februar 2012
Nach Helmut de Boor / Richard Newald , abgerufen am 27. Februar 2012, zog sich Hyan durch dieses Buch (das mehrmals beschlagnahmt wurde) ein Strafverfahren wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften zu. Nach Max Geißler (1913) gewann er in erster, verlor jedoch in zweiter Instanz.