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ostfriesischer Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hajo van Lengen (* 25. April 1940 in Jever; † 4. November 2024 in Aurich[1]) war ein deutscher Historiker. Er war von 1979 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2005 Direktor der Ostfriesischen Landschaft mit Sitz in Aurich. Bekannt wurde er vor allem durch zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere über die mittelalterliche Geschichte Ostfrieslands.
Hajo van Lengen verbrachte seine Kindheit und Jugend im oldenburgischen Jever, entstammt aber einer Familie, deren Wurzeln im Ostfriesischen liegen.[2] Nach der Reifeprüfung immatrikulierte er sich 1960 an der Universität Göttingen und begann mit einem Studium der Geschichte. Bereits im vierten Semester veröffentlichte er im Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands einen Aufsatz zur Geschichte des Namens Ostfriesland im Mittelalter.[3] Als Schüler von Georg Schnath promovierte er dann zum Doktor der Philologie. Thema seiner Dissertationsarbeit war die Geschichte des ostfriesischen Emsigerlandes mit dem besonderen Schwerpunkt des Zeitraumes zwischen dem frühen 13. und dem späten 15. Jahrhundert.[4]
Nach Beendigung seines Studiums trat van Lengen in die Dienste der Ostfriesischen Landschaft und übernahm ab 1970 die Leitung der Landschaftsbibliothek. Am 1. Oktober 1979 erfolgte seine Berufung zum Landschaftsdirektor. Diese Position hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2005 inne.[5] Auch über seinen Ruhestand hinaus widmete sich Hajo van Lengen der Erforschung der ostfriesischen Geschichte, was zahlreiche neuere Veröffentlichungen dokumentieren.
Im besonderen Blickfeld der Forschungsarbeit van Lengens steht das Friesische Mittelalter. Hier galt sein Interesse vor allem dem politischen Wandel, der sich von der Friesischen Freiheit über die Häuptlingsherrschaft hin zur Landesherrschaft vollzog. Auch die städtische Entwicklungsgeschichte der freien friesischen Landgemeinden, die sich – so eine der Thesen van Lengens in diesem Zusammenhang – „deutlich vom sonstigen Städtewesen des deutschen Mittelalters abhebt“, erforsche er ausführlich.[6] Auch die Geschichte des ostfriesischen Burgwesens gehörte zu seinen Forschungsgebieten.
Hajo van Lengens Ziel war es, eine breite Öffentlichkeit mit der friesischen Geschichte bekannt zu machen. Dafür steht unter anderem seine umfangreiche Vortragstätigkeit und die Konzeption von Ausstellungen. Die wohl bekannteste von van Lengen entwickelte Ausstellung fand 2003 statt[7] und stand unter dem Thema: Die Friesische Freiheit des Mittelalters – Leben und Legende.[8]
Eine ausführliche Bibliographie findet sich in der Festschrift anlässlich des 65. Geburtstages von Hajo van Lengen.[9]
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