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israelischer Psychologe und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Haim Omer (hebräisch חיים עומר) (geb. 20. Juni 1949 in Brasilien) ist ein israelischer Psychologe und Autor.
Haim Omer wurde in Brasilien als Sohn von Holocaust-Überlebenden geboren. Nach dem Sechstagekrieg 1967 wanderte er nach Israel aus. Er wohnte zunächst im Kibbuz Bror Chail und zog dann nach Jerusalem, wo er Psychologie an der Hebräischen Universität studierte und das Studium 1977 mit dem Master of Arts abschloss. 1986 promovierte er über das Thema Psychological Factors in Preterm Labor (Psychologische Faktoren bei vorzeitiger Wehentätigkeit). Infolge des Jom-Kippur-Krieges 1973 arbeitete Omer mit Soldaten, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen litten. Es folgten Postdoc-Studien im Fachbereich Psychologie an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) und praktische psychologische Tätigkeiten an Schulen und Kliniken. Von 1988 bis 1998 war er zunächst Senior Lecturer, seit 1998 Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie an der Gershon H. Gordon Faculty of Social Sciences at Tel Aviv University.[1]
Haim Omer ist auch im deutschsprachigen Raum bekannt durch seine Schriften aus dem Bereich der Erziehung. Als Antwort auf Autoritätsprobleme in der heutigen Erziehung entwickelte er, gemeinsam mit Arist von Schlippe, ein Konzept elterlicher Autorität durch Beziehung ohne Gewalt, ermöglicht durch Einbeziehung von sozialer Unterstützung[2]. Er legt dar, dass es durch eine Autorität, die auf Distanz, Furcht und Bestrafung setze, zu einem Verlust an Bezogenheit komme. Als Alternative zeigt er eine Autorität durch Beziehung auf, die charakterisiert ist durch elterliche Präsenz und die Nutzung von Unterstützungssystemen, die dann Selbstkontrolle ermöglicht. Wichtig sind ihm Transparenz des Verhaltens der Erziehungspersonen, eine Grenzsetzung durch Entschlossenheit ohne Gewalt sowie das Aufzeigen von Möglichkeiten der Versöhnung und der Wiedergutmachung.[3][4]
Omer entwickelte sein Konzept einer Neuen Autorität vor dem Hintergrund der Nonviolent resistance-Bewegung als sozialpolitischer Bewegung,[5] der Systemischen Therapie und der Humanistischen Psychologie, bezieht aber ebenso verhaltenstherapeutische Vorgehensweisen mit ein.
Seine Schriften setzen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Hintergründen der Erziehung auseinander und sind zugleich pragmatisch konzipiert. Damit richten sie sich sowohl an professionelle Erzieher und Berater als auch an Eltern.[6][7] Die von ihm aufgezeigten Prinzipien werden auch im Umfeld der Diskussion um den Umgang mit gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen rezipiert.[8] Er referiert auch in deutscher Sprache.[9]
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