Hachborn

Ort in der Gemeinde Ebsdorfergrund Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hachbornmap

Hachborn ist ein Ortsteil im Westen der Gemeinde Ebsdorfergrund im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Schnelle Fakten Gemeinde Ebsdorfergrund ...
Hachborn
Koordinaten: 50° 43′ N,  47′ O
Höhe: 207 (193–223) m ü. NHN
Fläche: 9,83 km²[1]
Einwohner: 1068 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35085
Vorwahl: 06424
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Ansicht von Norden
Ansicht von Norden
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Ortsgliederung

Bis zur Eingemeindung nach Ebsdorfergrund im Jahre 1974 bestand die Gemeinde aus dem Kernort Hachborn und den Siedlungsplätzen:

  • Sandmühle
  • Straßmühle
  • Goldmühle
  • Fortbach

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Junge Frau aus Hachborn in Tracht (um 1900)

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung von Hachborn erfolgte um 1130 unter dem Ortsnamen Habechenbrunnun[1] 1151 bezeugte der Hachborner Ortsadelige „Volpertus de Habekebrunnin“ die Trennung der neuerbauten Beltershäuser Kirche von der Pfarrei in Ebsdorf. Um diese Zeit waren die Grundherren des Dorfes die Grafen von Gleiberg, 1163 waren es Giso und Hartrad von Merenberg.

Im Jahre 1834 mit der Schaffung der kommunalen Selbstverwaltung wurde Hachborn selbstständige Gemeinde. 1866 wurde das Hofgut Fortbach zu Hachborn eingemeindet.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Juli 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die vorher selbständigen Gemeinden Ebsdorfergrund, Beltershausen, Ebsdorf, Hachborn, Ilschhausen, Leidenhofen und Rauischholzhausen kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ebsdorfergrund zusammengeschlossen.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Ebsdorfergrund wurden Ortsbezirke gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hachborn angehört(e): [1][6]

Gerichte seit 1821

Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Assistenzamt Treis war als Gericht in erster Instanz für Hachborn zuständig.[11] In Treis wurde ein Assistenzamt eingerichtet, das 1833 als eigenständiges Justizamt Treis ausgegliedert wurde und für Hachborn zuständig war. Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen wurde durch einen Gebietstausch Treis an das Großherzogtum Hessen abgetreten, Hachborn wurde dem Justizamt Marburg zugeordnet, das am 1. September 1867 in Amtsgericht Marburg umbenannt wurde.[12][13] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hachborn 1068 Einwohner. Darunter waren 24 (2,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 222 Einwohner unter 18 Jahren, 468 zwischen 18 und 49, 210 zwischen 50 und 64 und 165 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 411 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 90 Paare ohne Kinder und 183 Paare mit Kindern, sowie 42 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 288 Haushaltungen leben keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1467:32 Hausgesesse
 1577:47 Hausgesesse
 1630:10 Ackerleute (1 vierspännige, 3 dreispännige, 4 zweispännige, 2 einspännige Ackerleute). Durch Pest etliche Mann verstorben.
 1681:37 hausgesessene Mannschaften
 1747:54 Hausgesesse
 1838:Familien: 45 nutzungsberechtigte, 38 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 22 Beisassen
Hachborn: Einwohnerzahlen von 1768 bis 2011
Jahr  Einwohner
1768
 
356
1800
 
?
1834
 
597
1840
 
602
1846
 
658
1852
 
703
1858
 
685
1864
 
684
1871
 
649
1875
 
665
1885
 
692
1895
 
669
1905
 
654
1910
 
661
1925
 
701
1939
 
717
1946
 
945
1950
 
1.004
1956
 
886
1961
 
910
1967
 
973
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
1.068
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:670 evangelisch-lutherisch, 15 evangelisch-reformierte Einwohner.
 1885:665 evangelische (= 96,10 %), keine katholischen, 27 andere Christen (= 3,90 %)
 1961:852 evangelische (= 93,63 %), 55 katholische (= 6,04 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1768:Erwerbspersonen: 3 Schmiede, 1 Schreiner, 1 Drechsler, 2 Schuhmacher, 1 Wagner, 2 Schneider, 8 Leineweber, 3 Zimmerleute, 3 Tagelöhner, 7 Tagelöhnerinnen.
 1838:Familien: 47 Ackerbau, 28 Gewerbe, 30 Tagelöhner.
 1961:Erwerbspersonen: 205 Land- und Forstwirtschaft, 137 Produzierendes Gewerbe, 47 Handel und Verkehr, 52 Dienstleistungen und Sonstiges.

Sehenswürdigkeiten

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Hachborner Kirche
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Heckrinder an der Aue der Zwester Ohm unmittelbar oberhalb Hachborns, siehe Zwester Ohm#Heckrinder
  • Die heute als evangelische Kirche genutzte ehemalige Klosterkirche
  • Die Klostermauer in der Nähe der Dorfkirche
  • Rest der Klostermauer in der Hachborner Straße
  • Klosterkeller (Privatgelände)
  • Der alte Dorfbrunnen / Der Born
  • Der Schwedenstein
  • Alte Schanze
  • Neue Schanze
  • Hügelgräber
  • Biotop an der Zwester Ohm
  • Hofgut Fortbach

Politik

Für Hachborn besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Hachborn.[5] Der Ortsbeirat Hachborn besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,47 %. Dabei wurden gewählt: zwei Mitglieder der SPD und drei Mitglieder der „Hachborner Wählergemeinschaft“ (HWG).[14] Der Ortsbeirat wählte Frank Ochs (HWG) zum Ortsvorsteher.[15]

Infrastruktur

  • In Hachborn bestehen eine Grundschule und ein Kindergarten.
  • Im Dorf gibt es mehrere Vereine, darunter einen Gesangsverein, einen Motorradclub und einen Sportverein.

Literatur

Commons: Hachborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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