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Haarhausen (Homberg)

Stadtteil von Homberg (Ohm) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Haarhausen ist ein Stadtteil von Homberg (Ohm) im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Schnelle Fakten Stadt Homberg (Ohm) ...
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Geographie

Das Dorf liegt am Rande des Vogelsbergs. Durch den Ort verläuft die Landesstraße L 3289.

Nachbarorte

Mardorf Nieder-Ofleiden Dannenrod
Ebsdorfergrund Thumb Appenrod
Deckenbach Weitershain Homberg

Ortsgeschichte

Zusammenfassung
Kontext

Mittelalter

Thumb
Ev. Kirche in Haarhausen

Die schriftliche Ersterwähnung von Haarhausen datiert aus dem Jahr 1234: „... in Horhusen dimidium mansum“. (eine halbe Manse).[1][3] Mit dieser Urkunde überließ der Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein dem Kloster Haina in Haarhausen und in Nieder-Ofleiden Einkünfte von 16 Mark aus seinen dortigen Gütern.[4] Der Ort ist wohl deutlich älter als seine überlieferte Ersterwähnung. Das Ohmtal war früh besiedelt und viele umliegende Orte bereits im 8. und 9. Jahrhundert besiedelt.[5]

Der Ortsname leitet sich von dem ahd. „horo“ bzw. von dem mhd. Wort „hor“ ab, was beides „Sumpf, Schmutz“ bedeutet. Demnach bezeichnete der Ortsname eine „Siedlung im Sumpf“.[6]

Früher lebten die Dorfbewohner hauptsächlich vom Besenbinden.

Neuzeit

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Haarhausen:

„Haarhausen (L. Bez. Kirtorf) evangel. Filialdorf; liegt 3 St. von Kirtorf, hat 30 Häuser und 212 Einwohner, die alle evangelisch sind.“[7]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Oktober 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Haarhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen zeitgleich mit zehn weiteren Gemeinden auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Homberg (Ohm) – damals noch mit dem Namen Homberg (Kreis Alsfeld)eingegliedert.[8][9] Für alle durch die Gebietsreform nach Homberg eingegliederten Gemeinden und die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[10]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Haarhausen angehört(e):[1][11][12]

Gerichtszugehörigkeit seit 1803

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Haarhausen das „Amt Homberg an der Ohm“ zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.

Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übergingen. „Landgericht Homberg an der Ohm“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Homberg an der Ohm, das für Haarhausen zuständig war.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Homberg an der Ohm“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[20] Am 15. Juni 1943 wurde das Gericht zur Zweigstelle des Amtsgerichtes Alsfeld[21], aber bereits wieder mit Wirkung vom 1. Juni 1948 in ein Vollgericht umgewandelt.[22] Am 1. Juli 1968 erfolgte die Auflösung des Amtsgerichts Homberg und Haarhausen wurde dem Bereich des Amtsgerichts Kirchhain zugeteilt.[23] 1973 wechselte die Stadt Homberg an der Ohm und mit ihr Haarhausen in den Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichts Alsfeld.[24] In übergeordneten Instanzen sind jetzt das Landgericht Gießen, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.

Einwohnerentwicklung

 1577:018 Hausgesesse[1]
 1791:158 Einwohner[25]
 1800:156 Einwohner[26]
 1806:176 Einwohner, 18 Häuser[16]
 1829:212 Einwohner, 30 Häuser[7]
 1867:200 Einwohner, 30 bewohnte Gebäude[27]
 1875:208 Einwohner, 32 bewohnte Gebäude[28]
Haarhausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019
Jahr  Einwohner
1791
 
158
1800
 
156
1806
 
176
1829
 
212
1834
 
241
1840
 
240
1846
 
241
1852
 
234
1858
 
210
1864
 
204
1871
 
196
1875
 
208
1885
 
189
1895
 
180
1905
 
164
1910
 
164
1925
 
163
1939
 
150
1946
 
251
1950
 
235
1956
 
182
1961
 
157
1967
 
149
1970
 
147
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
138
2015
 
128
2019
 
136
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Homburg (Ohm)[29]; Zensus 2011[30]

Religionszugehörigkeit

 1829:212 evangelische (= 100 %) Einwohner[7]
 1961:147 evangelische (= 93,63 %), 9 katholische (= 5,73 %) Einwohner[1]
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Vereine

Literatur

Anmerkungen und Einzelnachweise

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