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BASIC-Interpreter aus der DDR Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
HC-BASIC (manchmal auch KC-BASIC genannt) ist ein BASIC-Interpreter aus der DDR. Er stellte in der DDR einen Quasi-Standard dar.
HC-BASIC | |
---|---|
Erscheinungsjahr: | 1984 |
Entwickler: | Forschungszentrum für Tierproduktion Dummerstorf-Rostock |
Beeinflusst von: | Microsoft BASIC, Sinclair BASIC |
Betriebssystem: | CAOS (HC 900, ff.), Z9001-OS (Z9001, ff.), „Monitorprogramm“ (Z 1013) |
Lizenz: | Abandonware |
HC-Basic wurde für die 1984 auf den Markt gebrachten Kleincomputer Z 9001 und HC 900 bzw. KC 85/2 entwickelt. Bei der ersten Gerätegeneration war der Interpreter nicht integriert, sondern musste von Kassette oder Modul geladen werden. Die Nachfolger (ab KC 87 und KC 85/3) hatten diesen fest eingebaut. Das Programm war 10,5 kB groß.[1]
Wenig später erschien es für den Z 1013 vom VEB Robotron-Elektronik Riesa in einer leicht angepassten Version.[2]
Mit Aufnahme der Entwicklungen für einen Kleincomputer bei Robotron (Z 9001) sollte ein passender BASIC-Interpreter gefunden werden. Dazu zog man zwei Entwicklungen heran:
Schließlich entschied man sich für letztgenannte Version, da diese weniger Speicher benötigte und auf das weltweit etablierte Microsoft BASIC setzte. Es wurden nur noch kleinere Anpassungen vorgenommen. Ende 1983 / Anfang 1984 wurde das Endprodukt dem VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“ Mühlhausen (im Kombinat Mikroelektronik Erfurt) übergeben, um eine frühzeitige Kompatibilität zu gewährleisten.[3] Die Entwicklung aus Dummerstorf stammt wiederum aus einer Zeitschrift westlicher Herkunft, dessen 6-seitiges Hexdump in zwei Tagen abgetippt, getestet, angepasst und gespeichert wurde.[4]
BASIC musste immer vom Betriebssystem aus gestartet werden;
Der Dialekt beherrschte über 100 Befehle und war somit umfangreich und komfortabel zu programmieren. Eine Programmzeile durfte nicht länger als 60 Zeichen sein.
Das Speichern und Laden von Programmen war via Kassette, Diskette und Modul möglich. Die Formatendung lautete .sss.
10 COLOR0,7:CLS
20 PRINT
30 PRINT"Darstellung der Funktion Z=X*X-Y*Y"
40 W=PI/8
50 A=0:B=0:D=0
60 F1=20:F2=5:F3=8
70 V1=160:V2=100
80 CO=COS(W):SI=SIN(W)
90 SY=-.5:SX=-.03
100 FOR ZA=1 TO 2
110 FOR YR=3 TO -4 STEPSY
120 FOR XR=3 TO -3 STEPSX
130 ZR=YR*YR-XR*XR
140 X=INT(F1*(A+XR)+F3*(YR+C)*CO+V1)
150 Y=INT(F2*(B+ZR)+F3*(YR+C)*SI+V2)
160 PSET X,Y,0
170 NEXT XR,YR
180 IF ZA=1 THEN SY=-.04:SX=-.5
190 NEXT ZA
War HC-BASIC separat zu erwerben, lauteten die Preise (in Mark)[6][7][8][9][10] wie folgt:
System | Kassette | ROM-Modul |
---|---|---|
HC 900 bzw. KC 85/2 | 99,00 M[11] | n. b. |
Z 9001 bzw. KC 85/1 | 87,00 M | 785,00 M |
Z 1013 | im Lieferumfang enthalten | – |
Die Stückzahl der verkauften BASIC-Interpreter (ROM-implementiert und separat gekauft) korreliert in etwa mit der Stückzahl der verkauften Kleincomputer aller Varianten.
Konkurrenz war eigentlich politisch sowie ideologisch nicht gewollt.[14] Andere Interpreter wie Tiny-Basic (sog. „Mini-Basic“ für Z 1013 und JU+TE-Computer)[15][16] erlangten keine größere Bedeutung, da keine Kompatibilität gewährleistet war.
„Professionelle“ BASIC-Interpreter wie für DCP spielten aufgrund der Preise (1980,00 M) und der anderen Zielgruppe für den Privatanwender keine Rolle.[1] Auch in den Schulen, in der Ausbildung / Weiterbildung usw. wurde Programmieren nahezu nur mit HC-BASIC gelehrt.[17][18]
Ein Export der Technik oder des Interpreters war von Anfang an ausgeschlossen, weder in die Staaten des RGW noch in den Raum des NSW.
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