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belgischer Künstler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Guy Bleus (* 23. Oktober 1950 in Hasselt) ist ein belgischer Künstler und Autor.
Bleus beschäftigt sich mit Konzeptkunst (Mail Art, Visuelle Poesie) und Performance. Sein Werk umfasst verschiedene Bereiche, unter anderem der Verwaltung (die er „Artministration“ nennt), Post- und olfaktorische Kommunikation.[1]
1978 gründete er „The Administration Centre – 42.292“, ein großes Kunstarchiv mit Werken und Informationen von 6000 Künstlern aus mehr als 60 Ländern (2012). „Guy Bleus hat eines der besten Archive der Mail Art in Europa, wenn nicht der Welt.“[2]
Bleus war der erste Künstler, der systematisch Düfte in der bildenden Kunst genutzt hat. Seit 1979 zeigte er „Geruch-Gemälde“, parfümierte Objekte, und verschickte aromatische Anlagen. Er veranstaltete auch „Spray Performances“, in denen er über dem Publikum einen Nebel von Duft versprühte.[3]
Er nutzte auch die Möglichkeiten der Kommunikationsmedien als Kunst mit Projekten wie „Indirekte Korrespondenz“ und „Post mit Luftballons“ (1979). Zusammen mit dem Künstler Charles François verwendete er erstmals 1989 die digitale Apparatur (Computer und Modem) für künstlerische Kommunikation. Er hat auch digitale Speichermedien wie Mikrofilm, CD-ROM und DVD-ROM für künstlerische Werke genutzt.
Die internationalen Kunstprojekte, die Bleus organisiert hat, sind zahlreich, zum Beispiel „Are you experienced? L.H.F.S“ (1981), „Mail Art Atlas“ (1981–83), „Telegraphie“ (1983), „Cavellini Festival 1984“,[4] „Art is Books“ (1991), „Fax-Performances“ (1992–1993),[5] „Private Art Detective: Sealed Confessions“, und „Building Plan & Schemes“ (1993).[6][7][8]
Er schrieb viele Texte zum Thema der Netzkunst. Über seinen Essay „Exploring Mail Art“ (1984) schrieb Géza Perneckzy: „Die Studie von Guy Bleus übertrifft alle Publikationen mit theoretischem Gewicht und Prägnanz“.[9] Darüber hinaus wirkte er an vielen Publikationen mit wie „Mail Art“ von Piotr Rypson, „Eternal Network“ von Chuck Welch oder „Postkarten – Cartoline d’Artista“ von Vittore Baroni. Er beteiligte sich an vielen Künstler-Zeitschriften.[10]
1994 eröffnete er in Hasselt die Kunst-Galerie E-Mail-Art Archiv (bis 1999). In diesem Non-Profit-Kunstraum haben mehr als 40 Ausstellungen von Mail-Art-, Fax- und Internet-Kunst stattgefunden. Folgende deutsche Künstler wurden ausgestellt: Jürgen O. Olbrich, Klaus Groh, Géza Perneczky, Peter Küstermann, und Timm Ulrichs.[11] Im Jahr 1995 realisierte er die „Artistamps Collection“,[12] den ersten Mail-Art-Katalog auf CD-ROM. Mit der Teilnahme von Künstlern wie Vittore Baroni, Ken Friedman, John Held Jr., Ruud Janssen, György Galántai, Pawel Petasz und Géza Perneczky veröffentlichte er im Jahr 1997 die erste „E-Mail-Art-Kunst-& Internet-Manifest“ in seinem elektronischen Magazin (E-Zine).[13]
Nach einem bürokratischen Abenteuer, das über 20 Jahre lief, verwirklichte er im Jahr 2003 (zusammen mit Jean Spiroux) die allererste offizielle Briefmarke zum Thema „Mail Art“. Sie wurde in einer Auflage von vier Millionen vom belgischen Post Service gedruckt.[14]
In den Jahren 2005 bis 2006 organisierte Guy Bleus das olfaktorische Mail Art Projekt „Scents, Locks & Kisses“ mit 778 Künstlern aus 43 Ländern im Kulturzentrum Z 33.[15] Auf der Website ist eine Diashow mit allen Werken der beteiligten Künstler verfügbar.[16]
Eine Retrospektive seiner Werke fand im Kulturzentrum von Hasselt im Jahr 2010 statt. Die Veröffentlichung „Pêle-Mêle: Guy Bleus ® – 42.292“ hatte Hochblätter mit Lavendelessenz parfümiert und schloss eine Re-Edition seines Personalausweises vom Planeten Mars von 1979 ein.[17]
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