Gutenberg-Museum
Museum in Mainz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Gutenberg-Museum in Mainz ist eines der ältesten Druck- und Schriftmuseen der Welt. Es widmet sich dem Erbe von Johannes Gutenberg, der in Mainz den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand. Zu den Hauptattraktionen zählen eine rekonstruierte Druckerpresse und zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel. Wechselausstellung präsentieren Themen der Typografie und der Buchgestaltung.
Derzeit (2025) ist ein Neubau des Museums gegenüber dem Mainzer Dom geplant. Zuvor war das Museum in mehreren Gebäuden in der Mainzer Altstadt untergebracht. Seit November 2024 befindet sich die neu konzipierte Ausstellung "Gutenberg-Museum MOVED" als Interimslösung in den eigens dafür sanierten Räumlichkeiten des Naturhistorischen Museums in der Reichklarastraße 1, nur wenige Gehminuten von Museumsstandort am Liebfrauenplatz entfernt.
Bürger der Stadt gründeten das Museum im Jahre 1900 anlässlich des 500. Geburtstags Johannes Gutenbergs, um dessen Erfindungen und Kunstwerke einem breiten Publikum bekannt zu machen. Des Weiteren sollten Schrift- und Druckstücke möglichst vieler verschiedener Kulturen ausgestellt werden. Die Eröffnung des Museums fand am 23. Juni 1901 statt.
Das Museum befand sich ursprünglich in zwei Räumen im Kurfürstlichen Schloss Mainz, das auch die Stadtbibliothek beherbergte. Das Museum zog 1912 in das neue Bibliotheksgebäude in der Rheinallee. Im Jahre 1925 dachte man über eine räumliche Trennung des Museums und der Stadtbibliothek nach.
1926 zog das Museum in Räumlichkeiten des Hauses Zum Römischen Kaiser um. Fünf Jahre später, 1932, übernahm das Museum das ganze Haus. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bei Bombenangriffen der Alliierten zerstört, die Exponate konnten jedoch zum Großteil gerettet werden.
Im Jahr 1962 wurde die Restaurierung des Baus beendet und ein unter dem Architekten Rainer Schell errichteter Neubau an der Mailandsgasse eröffnet. Die Eingangstore stammen vom Bildhauer Karl-Heinz Krause. Das Museumsensemble beherbergt seitdem die Sammlung, die Museumsverwaltung, die Gutenberg-Gesellschaft, das Mainzer Minipressen-Archiv, eine Restaurierabteilung und eine Fachbibliothek.
Das Museum wurde im Jahr 2000 nach Plänen des Karlsruher Büros rossmann+partner Architekten samt einem zweiten Erweiterungsbau nach zweijähriger Bauzeit vollständig saniert. Der Hauptbau mit 2400 Quadratmetern wurde damals um weitere 600 m² an der Seilergasse erweitert.[1]
In einem Planungswettbewerb zur Erweiterung des Museums wurden 2016 drei Architektenentwürfe in die engere Wahl genommen, die einen Umbau und eine Erweiterung des Museums zu einem Gutenberg-Quartier zum Ziel hatten.[2] Über den Bau des als Bibelturm bekannten Siegerentwurfs eines Hamburger Architekturbüros[3] hat am 15. April 2018 der erste Bürgerentscheid der Mainzer Stadtgeschichte entschieden. Der Vorschlag wurde mit 77,3 Prozent der abgegebenen Stimmen abgelehnt, die Wahlbeteiligung lag bei rund 40 Prozent.[4]
Im Juni 2020 sprach sich die von der Stadt Mainz einberufene „Arbeitswerkstatt zur Modernisierung des Gutenberg-Museums“ nach zweijährigen Beratungen dafür aus, den sanierungsbedürftigen Schell-Bau des Museums abzureißen und durch einen Neubau am selben Standort zu ersetzen. Diese Empfehlung wurde durch den Stadtrat beschlossen.[5] Der Schell-Bau am Liebfrauenplatz schloss am 7. Oktober 2024 seine Türen und eröffnete am 23. November 2024 eine Interimsausstellung im Naturhistorischen Museum.[6]
Die Basis der Sammlung bilden von Verlegern, Druckerpressenherstellern und Druckereien gespendete Bücher und Maschinen. In seinen ersten Jahren war das Museum Teil der Stadtbibliothek Mainz, sodass bedeutende Stücke der Bibliothek im Museum ausgestellt wurden. Besucher konnten nun einen Überblick über 500 Jahre Buchdruck erlangen. Mit der Zeit sammelte das Museum Exponate in den Bereichen Drucktechnik, Typografie, Kunstdruck, Papier, Geschichte der Schrift in verschiedenen Kulturen usw.
Im Jahr 1925 wurde eine der größten Attraktionen des Museums installiert: eine Rekonstruktion der Werkstatt Johannes Gutenbergs. Im folgenden Jahr wurde ein Exemplar der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel erworben.
1978 wurde in New York mit einer zweibändigen Gutenberg-Bibel, dem sogenannten Shuckburgh-Exemplar, das wertvollste Exponat des Museums erworben. 1981 wurde die Sammlung Blanckertz erworben.
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