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deutscher Schriftsteller und Fotograf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gustav Schenk (* 28. September 1905 in Hannover; † 3. Mai 1969 in Ebersteinburg) war ein deutscher Schriftsteller und Fotograf. Er hatte schon in der Zeit des Nationalsozialismus – in der er über ein Dutzend Bücher veröffentlichte – eine Neigung zur populärwissenschaftlichen Literatur, machte aber auch durch Feldpostbriefe an die Geliebte und Frau (1943) auf sich aufmerksam, die den Krieg „glorifizieren“.[1]
Der Sohn eines ostpreußischen Schneidermeisters[2] war nach dem Abbruch einer Buchhändlerlehre als Gelegenheitsarbeiter tätig, daneben in der Künstlerszene Hannoveraner Neuen Sachlichkeit aktiv. Gemeinsam mit Grethe Jürgens, Gerta Overbeck, Erich Wegner und Ernst Thoms stellte Schenk im Matrizendruck die Zeitschrift Der Wachsbogen her, die von 1931 bis 1932 zwölfmal erschien. Zeitweise wohnte Schenk, der einen Ruf als „genialer Primitiver“ genoss, in einer Moorhütte in Engelbostel bei Hannover. Zunächst mit Jürgens verlobt, heiratete er 1937 Gerta Overbeck.[3] Ein gemeinsames Kind Frauke Schenk (später Schenk-Slemensek) war bereits geboren worden. Die Ehe wurde 1940 wieder geschieden.
1930 kam Schenk nach Worpswede, „wo er sich von der Kunstszene eher ferngehalten haben soll.“ Hier wuchs sein Sohn Johannes Schenk auf. 1933 hielt sich Schenk in Italien auf, am Golf von Salerno. Frucht dessen war sein 1939 veröffentlichtes Buch Der Ort der zwölf Winde. Vor 1933 gehörte Schenk zeitweilig der KPD und dem BPRS an. Als Leiter von dessen Ortsgruppe Hannover hatte er 1936 Probleme mit der Gestapo. „Im Juli 1940 wurde er von einem Landschützenbataillon in Celle abkommandiert zur Propaganda-Ersatz-Abteilung Berlin/Potsdam und von dort der Berichterstaffel beim Oberbefehlshaber des Heeres überwiesen.“ Ende 1940 wurde er nach Norwegen, 1941 nach Weißrussland geschickt. Aus seinen Eindrücken entstanden die Feldpostbriefe. Offensichtlich hatte sich Schenk inzwischen von seinen kommunistischen Idealen abgekehrt. Jetzt galten ihm die Soldaten als „Helden unserer Zeit, ... starke Menschen mit eisernen Herzen.“ Schenk hatte sich schon immer vom Wüten der „Urgewalten“ fasziniert gezeigt. „Wie für Ernst Jünger war auch für Schenk eine dieser Urgewalten der Krieg, in dem sich naturnotwendig das Elementare seinen Weg erzwang. Er war für ihn kein soziologisch-politisches Ereignis, sondern ein kosmisch-biologisches.“ Doch die handfesten Grauen der deutschen Feldzüge, Leichen deutscher Soldaten eingeschlossen, hielt Schenk nahezu vollständig aus seinen Feldpostbriefen heraus.[4]
Laut Krogmann ging Schenk 1946 aus einem „Entnazifizierungsverfahren“ unbescholten hervor. Er ließ sich nun in der Nähe von Baden-Baden nieder. Seine Sachbücher, die bis zu Schenks Tod 1969 in dichter Folge erschienen, zeigen weitgespannte Interessen naturwissenschaftlicher und philosophischer Art. Schenks Nachlass befindet sich seit 2003 im Stadtarchiv Hannover. Einige von Schenk aufgenommenen Fotografien sollen in die Sammlung des Museums of Modern Art eingegangen sein. In Hannover Linden-Süd gibt es seit 1986 einen nach Schenk benannten Weg.
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