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Flugwarnsystem bei Bodenannäherung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bei einem mit einem Ground Proximity Warning System (GPWS; dt.: Bodenannäherungs-Warnsystem) ausgerüsteten Luftfahrzeug werden in niedriger Flughöhe unter 762 m Radarhöhe (2500 ft) aus verschiedenen Daten Kriterien abgeleitet, bei deren Unterschreitung ein Alarm im Cockpit ausgelöst wird.
Das System wurde Ende der 1960er Jahre bei Honeywell International unter Leitung von C. Donald Bateman entwickelt, 1975 eingeführt und war eine Antwort auf sogenannte CFIT-Unfälle, bei denen ein ansonsten voll funktionsfähiges Flugzeug „in den Boden“ geflogen wurde. Das GPWS arbeitet in einem Betriebsbereich von 9 m bis 747 m Höhe über Grund (Radarhöhe). Fünf verschiedene Bedingungen (modes, Betriebsarten) führen bei Überschreitung unterschiedlicher Grenzen zu Warnungen.
Das System wurde zum Enhanced Ground Proximity Warning System EGPWS ausgebaut.
Durch Positionsbestimmung mit Satelliten und eine Geländedatenbank wird nicht nur die aktuelle Höhe über Grund, sondern die gesamte Flugbahn über Grund der nächsten 60 Sekunden berechnet. Dadurch können Kollisionen mit steilen Berghängen deutlich zeitiger erkannt werden (z. B. 60 Sekunden mit EGPWS statt 6 Sekunden des GPWS des Air-New-Zealand-Fluges 901).
In allen Modi, ausgenommen Mode 6, werden Warnungen sowohl akustisch als auch visuell ausgegeben. Die ersten beiden Warnungen gibt es in zwei Ausführungen abhängig von der Kritikalität.
Das GPWS verarbeitet Signale vom Funkhöhenmesser (englisch radar altimeter oder radio altimeter): die Höhe über Grund, vom ADIRS (Air Data and Inertial Reference System: Druckmessungen und Trägheitsnavigation, daraus die barometrische Höhe, die Vertikalgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit), vom Instrumentenlandesystem (ILS, daraus die Ablage vom Gleitpfad), vom Flight Management Computer und Guidance Computer, vom Fahrgestell (ausgefahren oder nicht), von den Landeklappen (Stellung).
Ein zusätzliches Signal „Stall“ vom Flight Warning Computer stoppt alle GPWS-Ausgaben, weil die Reaktion auf einen Strömungsabriss Vorrang hat. Zusätzlich können einzelne Modes durch eine „Inhibit“-Schaltung unterdrückt werden.
Alarme des GPWS werden als auditive Anzeige (Töne und Sprache) ausgegeben, zusätzlich als visuelle Anzeige (Textmeldung und Anzeigelampe) im Blickfeld jedes Piloten. Es werden keine exakten Messwerte (die Höhe oder die Sinkgeschwindigkeit) angegeben, die Alarme wecken Aufmerksamkeit und erhöhen das Situationsbewusstsein. Die Bedienung erfolgt mit Tasten im Overhead-Panel.
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