Grosse Melchaa

Zufluss des Sarnersees Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Grosse Melchaamap

Die Grosse Melchaa (auch kurz Melchaa, schweizerdeutsch Aa für Ache) ist ein 18,5 km langer Zufluss des Sarnersees im Kanton Obwalden in der Zentralschweiz.

Schnelle Fakten
Grosse Melchaa
Die Grosse Melchaa im Ranft, um 1825

Die Grosse Melchaa im Ranft, um 1825

Daten
Gewässerkennzahl CH: 711
Lage Urner Alpen

Schweiz Schweiz


Zentralschweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Sarner Aa Reuss Aare Rhein Nordsee
Zusammenfluss von Cheselenbach und Bettenalpbach bei Hugschwendi
46° 48′ 7″ N,  17′ 6″ O
Quellhöhe 1026 m ü. M.[1]
Mündung zwischen Sachseln und Sarnen in den Sarnersee
46° 52′ 52″ N,  14′ 29″ O
Mündungshöhe 469 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 557 m
Sohlgefälle 30 
Länge 18,5 km
Einzugsgebiet 72,58 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 72,58 km²
MQ
Mq
3,49 m³/s
48,1 l/(s km²)
Grosse Melchaa (Kanton Obwalden)
Grosse Melchaa (Kanton Obwalden)
Quelle
Mündung
Quelle und Mündung der Grossen Melchaa
Karte
Melchtalbrücke über die Grosse Melchaa bei Sachseln

Melchtalbrücke über die Grosse Melchaa bei Sachseln

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Geographie

Zusammenfassung
Kontext

Verlauf

Die Melchaa entsteht als Abfluss des Melchsees in dem Sommer- und Wintersportort Melchsee-Frutt.

Sie fliesst durch das Melchtal in Richtung Norden. Auf der Höhe der Ortschaft Flüeli-Ranft verengt sich das Melchtal in die Ranftschlucht. Die Melchaa führt hier vorbei an den beiden Ranftkapellen des Niklaus von Flüe. Kurz danach fliesst die Melchaa in 100 m Tiefe unter der Hohen Brücke durch.

Die Melchaa folgt schliesslich einem künstlich verschobenen Flussbett und mündet zwischen Sachseln und Sarnen in den Sarnersee. Ursprünglich floss die Melchaa am Ortsrand von Sarnen entlang und erst nördlich von Sarnen in die Sarner Aa. Aus Gründen des Hochwasserschutzes wurde der Verlauf des Flusses 1880 verlegt.

Einzugsgebiet

Das 72,58 km² grosse Einzugsgebiet der Grossen Melchaa liegt in den Urner Alpen und wird durch sie über die Sarner Aa, die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 29,2 % aus bestockter Fläche, zu 44,3 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 1,4 % aus Siedlungsfläche, zu 2,2 aus _Gewässerflächen und zu 22,8 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1558 m ü. M.[2] Die höchste Erhebung ist der Rotsandnollen mit einer Höhe von 2700 m ü. M. im Südosten des Einzugsgebietes.

Zuflüsse

  • Cheselenbach (linker Quellbach)
  • Bettenalpbach (rechter Quellbach)
  • Wolfisalpbach (rechts)
  • Waldmattgraben (rechts)
  • Rüteligraben (rechts)
  • Innenbach (links)
  • Turrenbach (rechts)
  • Tummlibach (links)
  • Nünälpeligraben (links)
  • Büelgraben (links)
  • Diesselbach (rechts)
  • Rismattbach (rechts)
  • Siechenriedbach (rechts)
  • Acherlibach (rechts)
  • Buechischwandgraben (rechts)
  • Wilerschwendigraben (links)
  • Eistlibach (rechts)
  • Teufibach (links)
  • Teufibächli (links)
  • Blattibach (rechts)
  • Tuffgräben (links)
  • Müllerenschwandgräbli (links)
  • Zangggräbli (links)
  • Selibach (links)
  • Bründligraben (links)
  • Vorderbrüggraben (links)
  • Barfäldgräbli (links)
  • Rosenfluegräbli (links)
  • Juchgraben (links)
  • Eigräbli (rechts)
  • Türligraben (rechts)
  • Hauetigraben (rechts)

Hydrologie

Abfluss

Bei der Mündung der Grossen Melchaa in den Sarnersee beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 3,49 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist nival alpin[3] und ihre Abflussvariabilität[4] beträgt 18.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Grossen Melchaa in m³/s[2]

Hochwasser 2005

Bei dem Hochwasser im August 2005 entstanden auch entlang des Laufs der Melchaa beträchtliche Schäden, so wurde eine Eisenbahnbrücke zerstört und eine 16 kV-Leitung ist in den Fluss gestürzt. Im Bereich Acherlibach ereignete sich eine grossräumige, tiefgründige Rutschung von rund 200'000 m³. Dabei wurde die Kantonsstrasse auf einer Länge von rund 30 m weggerissen. Rund ein Drittel des Materials wurde dabei bis in die Melchaa geschoben, die sich entsprechend aufstaute.[5]

Stromgewinnung

Thumb
Informationstafel am Stäubiloch

Von dem Melchsee fliesst das Wasser zunächst durch eine Druckleitung in das 830 m tiefer gelegene Kraftwerk Hugschwendi und treibt dort zur Stromerzeugung zwei Peltonturbinen mit einer Abgabeleistung von je 7 MW an. Das Kraftwerk wurde 1957 in Betrieb genommen. Zuvor (seit 1904) wurde das Wasser des Melchsees durch die Turbinenanlage Stäubiloch[6] genutzt. Ursprünglich floss das Wasser durch das Stäubiloch in eine Karsthöhle.

Bei der Ortschaft Melchtal wird die Melchaa durch eine kleine Staustufe (Wasserfassung) leicht angestaut. Der Grossteil des Wassers fliesst ab hier durch einen unterirdischen Stollen in das weiter südlich gelegene Kleine Melchtal und von dort aus durch einen Reservoirstollen in die Schwall- und Apparatekammer Marchgraben. Von dort gelangt das Wasser via Druckleitung in das Kraftwerk Unteraa, Giswil wo es vom Elektrizitätswerk Obwalden zu Strom turbiniert wird.

Commons: Grosse Melchaa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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