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Grenze zwischen Lettland und Litauen

Staatsgrenze Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Grenze zwischen Lettland und Litauen
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Die lettisch-litauische Grenze ist die Staatsgrenze zwischen Lettland und Litauen. Die Länge der Landesgrenze beträgt 588,1 km zuzüglich 22,2 km Seegrenze.[1]

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Grenzstein an der lettisch-litauischen Grenze Welt-Icon
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Litauisches Grenzschild nahe Šalnaičiai Welt-Icon
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Lettisches Grenzschild nahe Grenctāle Welt-Icon

Die Grenze beginnt am Dreiländereck mit Belarus nördlich des Drūkšiai-SeesWelt-Icon [2] und erstreckt sich bis zur Ostseeküste, wo sie zwischen Palanga (Litauen, deutsch Polangen) und Rucava (Lettland, deutsch Rutzau) endet. Die Hoheitsgebiete reichen 22,2 km westlich in die Ostsee. Die Grenze verläuft 30 km entlang des Flusses Šventoji (deutsch Heiligenaa).

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Geschichte

Die Grenzziehung stammt aus dem Jahr 1918, als beide Staaten ihre Unabhängigkeit erklärten. Es gab einige Streitigkeiten über die genaue Lage der Grenze, die jedoch nach einigen Jahren im Litauisch-Lettischen Grenzvertrag vom 30. März 1921 beigelegt wurden. Diese Auseinandersetzungen betrafen Orte, an denen die Grenzen der alten russischen Provinz nicht der Sprachverteilung entsprachen, und entstanden im Zusammenhang mit Eisenbahnstrecken sowie in der Frage des Meereszuganges Litauens im Bereich der Hafenstadt Polangen.

Die Grenze wurde mit der Eingliederung in die Sowjetunion zu einer inneren Grenze zwischen den Sowjetrepubliken. Die internationale Grenze wurde 1991 bei der Unabhängigkeit beider Staaten wiederhergestellt. Nach langwierigen Verhandlungen wurde im Juli 1999 die Grenze zwischen den Hoheitsgewässern als Gerade zwischen 56° 4′ 8,9″ N, 21° 3′ 51,5″ O und 56° 2′ 43,5″ N, 20° 42′ 35″ O festgelegt.[3]

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Grenzverlauf

Zusammenfassung
Kontext

Zwischen 1991 und 2007 gab es Grenzkontrollen zwischen den Ländern, die aufgegeben wurden, nachdem beide Staaten im Dezember 2007 dem Schengener Abkommen beitraten,[4] wodurch ein uneingeschränkter Grenzübertritt ermöglicht wurde.[Anm. 1]

Ein unkontrollierter Übergang zwischen beiden Ländern ist an jedem begehbaren Punkt möglich. Markierungen durch Grenzpfähle oder Hinweisschilder am Straßenrand gibt es in größeren Abständen. Nur an wenigen Stellen sind noch Reste von Grenzbefestigungen erkennbar.

Die Liste dokumentiert eine vergangene Situation, markiert aber Übergänge, die verkehrstechnisch für den internationalen Verkehr von Bedeutung waren. Verkehrseinschränkungen gibt es nur durch allgemeine Verkehrsvorschriften. Außerdem sind Grenzorte angegeben, die auffällig sind.

Weitere Informationen Lettland Lettland, ⇄ ...

Anmerkungen

  1. Für Personen, die nicht unter die Regelungen des Schengener Abkommens fallen, gibt es Visa- und Aufenthaltsregelungen, die den grenzüberschreitenden Verkehr einschränken. In diesem Fall wäre ein Grenzübertritt illegal.
  2. Der Wanderweg führt durch die Dünen und am Strand entlang. Am Strand steht noch ein massiver litauischer Beton-Grenzstein aus den 1930er Jahren, inzwischen ohne Markierung und Beschriftung. Daneben die aktuellen Grenzpfähle „0001“ von Lettland und Litauen. Die Grenzpassage ist als Strandwanderung möglich.
  3. Am Übergang passiert auch der Europaradweg R1 und es geht die lettische Fahrradroute LV1 in die litauische Route LT5 über.
  4. Internationaler Grenzverkehr (1996–2007)
  5. Kleiner Grenzverkehr nur für Anwohner des Grenzgebiets (1996–2007)
  6. Das Flüsschen Lukne bildet die Grenze. Die Passage auf der Brücke ist über Nebenstraßen erreichbar.
  7. Alter Beton-Grenzstein ohne Inschrift auf lettischer Seite. Etwa 135 m nordöstlich der Straßen-Grenzpassage verläuft die Staatsgrenze durch den Friedhof von Sedviņi.
  8. Ehemaliger Grenzübergang für Bahnverkehr
  9. Grenze auf der Eisenbahnbrücke über Apše. Die Strecke wurde Anfang der 1990er Jahre stillgelegt.
  10. Nach Angaben der lettischen Botschaft in Litauen, des staatlichen Grenzschutzes und der Gemeinde Dunika wäre die Eröffnung dieses Grenzübergangs für etwa 30 auf lettischer Seite lebende Familien von Bedeutung. Das größte Problem waren die litauischen Kinder, die in Lettland lebten und in Litauen die Oberschule besuchten, aber damals gezwungen waren, die Grenze illegal zu überschreiten. Der Abstand zwischen den besiedelten Gebieten der beiden Länder beträgt 3 km. Der 12 km entfernte Übergang Laņķinu – Lankatu war nur an Wochenenden in Betrieb und über den Übergang Plūdoņi - Skuodas von Luknes war es ein Umweg von 48 km. Das veranlasste beide Länder diesen Übergang einzurichten. Durch den Beitritt zur EU, hat sich die Regelung erübrigt.
  11. Am Anfang der 1990er Jahre wurde der Bahnverkehr eingestellt. Im unmittelbaren Bereich um die Brücke über die Apšė/Apše gab es etliche Änderungen an dem seit 1927 bestehenden Grenzverlauf durch Gebietstausch. Damit wurde die Grenze dem regulierten Flusslauf der lettisch Losis angepasst.
  12. Fahrzeugverkehr bis 3,5 t auf der Grenzbrücke über die Losis/Lūšis.
  13. Vor dem Zweiten Weltkrieg offizieller Grenzübergang über das Sperrwerk des Flusses lv:Losis. Der Grenzverlauf im angestauten See wurde nach dem Krieg geändert. 2008 wurde der Übergang durch ein Gatter gesperrt, ist aber wieder auf schlechten Wegen begehbar. Kein Fahrzeugverkehr möglich.
  14. Großer Findling auf litauischer Seite. Im Grenzbereich steht auch ein alter behauener Naturstein mit Inschrift, die möglicherweise kurischen Ursprungs ist. In der oberen Zeile scheinen K..rlen und in der zweiten Zeile Griežer zu stehen. Grieže oder Grieze ist der Name des Dorfes, das durch die Grenze geteilt wird. Ähnliche Steine wurden in Westkurland sowie an anderen Orten in Südlettland gefunden. Kurland ist heute eine lettische Region. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Grenzstein zwischen zwei Herrenhäusern aus dem 18. Jahrhundert. Ähnliche Steine sind die russischen Werst-Markierungen. Da diese Straße aber nie eine Hauptstraße war, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es eine solche Entfernungsmarkierung ist. In Griežė (LT) und in Grieze (LV) gab es Gutshöfe. Das Gut Griežė in Litauen wurde bis zum Zweiten Weltkrieg betrieben. Einer der Grundbesitzer war Baron Keyserling von Griežė. Das Landgut auf lettischer Seite wird wieder betrieben. Das lettische Herrenhaus liegt in der Nähe des Dorfes Kalni.
  15. Die Grenze geht mittig durch das Bett des längsten Grenzflusses zwischen Lettland und Litauen. Allerdings gehört die Brücke komplett zu Lettland. Somit sind etwa 37 m² Litauens von Lettland überbrückt.
  16. Grenzbrücke über den Fluss Vadakstis/Vadakste
  17. Die Eisenbahnverbindung ist außer Betrieb. Der Personenverkehr wurde am 22. Oktober 2010 eingestellt, später auch der Frachtverkehr. Die Gleise wurden auf lettischer Seite abgebaut. Auf der litauischen Seite steht ein alter Grenzstein mit aktualisierter Beschriftung.
  18. Unbefestigter Weg über den Staudamm, der den Fluss Vadakste zum Vadakstesee aufstaut. Er ist mit 3,3 km der längste lettisch-litauische Grenzsee. Die Grenze verläuft nicht entlang der Mittellinie, sondern über sieben Punkte, die keiner der Randmarkierungspositionen (Grenzpfähle) entsprechen. An diesem See gibt es fünf lettische Grenzmarkierungen am Nordufer des Sees, während es am litauischen Südufer elf gibt.
  19. Die litauische Straße 1001 führt ca. 1,2 km unmittelbar parallel zur lettischen Grenze. Das direkt an der Grenze gelegene – inzwischen verlassene – lettische Anwesen Brīvnieki hatte quasi einen privaten Grenzübergang zur litauischen Straße.
  20. Inzwischen kaum befahrbarer Feldweg ohne Bedeutung für den Verkehr. Gesperrt für LKW
  21. Ein nahezu klassischer, früher bedeutender Grenzübergang mit etlichen erhaltenen Grenzsteinen und Gebäuden. Die Insignien auf den Grenzsteinen wurden entfernt, vermutlich gestohlen. Die Grenze führt im spitzen Winkel diagonal über die Dorfstraße.
  22. Inzwischen kaum befahrener Waldweg. Ein alter Grenzstein ist erhalten
  23. Für den internationalen Verkehr war diese Grenzpassage über einen wackeligen Holzsteg auf die andere Bachseite ohne jegliche Bedeutung. Sein aktueller Verlauf erscheint rätselhaft. Während der Sowjetzeit baute der hier lebende litauische Bauer auf dem Territorium der damaligen Lettischen SSR einen Stall, ohne eine Erlaubnis zu haben oder das Gebäude zu registrieren. 1995 erwarb Litauen das sehr kleine Grundstück vom lettischen Staat und die internationale Grenze wurde geändert. Litauen hat ein 15,5 m² großes Stück Land an Lettland übergeben. Das erworbene litauische Territorium vergrößerte die Staatsgebiet um netto 484,5 m². Im Sommer 2011 brannte die Scheune ab, weil Kinder mit dem Feuer spielten. Das umliegende Gelände auf lettischer Seite ist der Friedhof Robeznieku kapi
  24. An der Grenze sind noch Vorkriegs-Grenzsteine erhalten, die inzwischen aktuelle Insignien erhalten haben. Die Abfertigungsgebäude wurden stillgelegt.
  25. Die unbefestigte Straße führt 75 m am Friedhof von Sarkaņi entlang. Der Grenzverlauf führt um den lettischen Friedhof südlich herum.
  26. Die ehemalige, heute verlassene, litauische Grenzstation liegt nur wenige Meter südlich der Grenze. Ein Teil des Gebäudes wurde durch Vandalismus zerstört.
  27. Grenzübergang, der nach dem Beitritt zum Schengen-Abkommen geschlossen wurde.
  28. Dieser ehemalige Grenzübergang, in der Vorkriegszeit Ūsiškiai genannt, war einer der seltsamsten an der gesamten lettisch-litauischen Grenze, weil er für die Ausreise aus Lettland gesperrt war. Inzwischen wurde durch einen Kieshaufen auf der lettischen Seite der Fahrbahn kurz vor der Grenze die Fahrzeugpassage unterbunden. Dennoch findet man auf lettischer Seite ein EU-Länder- und Verkehrsinformationsschild. Das Hindernis auf lettischer Seite wird von den Einheimischen umgangen oder mit Traktoren und Fahrrädern umfahren.
  29. Dieser ehemalige Grenzübergang diente als Zugang zum historischen Gehöft von Kamardė, das vom 13. April 1992 bis 25. Mai 2015 als staatlich geschütztes Kulturerbe unter Schutz stand. Inzwischen wurde die Grenzpassage mit Kieshaufen versperrt. Einheimische umgehen die Barriere.
  30. Bei Welt-Icon Abzweig von der „Freundschaft“
  31. Die Grenze verläuft für 411 Meter direkt neben der Straße.
  32. Pietų Draugystė ist eine Verzweigung der „Freundschaft“ in Richtung Riga. Die „Freundschaft“ wurde von 1959 bis 1964 von den damaligen RGW-Staaten errichtet. Sie verbindet die russischen Ölfelder mit den europäischen Erdölraffinerien. Der die Grenze kreuzende Strang besteht aus drei Ölleitungen und einer Erdgasleitung. Unmittelbar an der Grenze zweigt ein Rohr westlich ab, durchläuft für 6,5 Kilometer Lettland und geht dann weiter durch Litauen.
  33. Die Grenzbrücke über die Memel ist etwa 90 Meter lang und verbindet das lettische Dorf Skaistkalne (850 Einwohner) mit dem litauischen Dorf Germaniškis (430 Einwohner). Die Grenze verläuft in Flussmitte, der hier nur ca. 50 m breit ist.
  34. Grenzpfahl „1117“ bei Rumbo am Memelufer
  35. Es ist eine Verzweigung der „Freundschaft“ in Richtung Riga. An dieser Stelle führt die Leitung unter der Memel hindurch auf die litauische Seite.
  36. Die Brücke über die Neretiņa/Nereta macht einen sehr baufälligen Eindruck.
  37. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es auf lettischer Seite noch einige landwirtschaftliche Güter, für die der Grenzbetrieb eingerichtet wurde.
  38. Am Bahndamm findet man noch zwei Grenzsteine, jetzt mit aktuellen Staatsfarben bemalt.
  39. An der Grenze geht die lettische Fahrradroute LV3 in die estnische Route LT3 über.
  40. Das frühere Dreiländereck Lettland – Litauen – Polen liegt neben dem letzten lettisch-litauischen Grenzstein aus der Vorkriegszeit. Die genaue Position ist nur aus historischen Karten zu ermitteln. Am 17. September 1939 besetzte die Sowjetunion gemäß Planung durch den Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag Ostpolen. Im Oktober konnte sich Litauen das vormals polnische Wilnaer Gebiet aneignen. Somit verschob sich auch das neue Dreiländereck nach Süden (jetzt LV/LT/BY).
  41. Der Grenzverlauf auf dem Bahngebiet wurde aus technischen Gründen 1995 verlegt.
  42. „Saules puķe“ (Südlichster Punkt Lettlands)
  43. Der Dreiländerpunkt ist von Litauen aus über Feld- und Waldwege problemlos besuchbar. Von lettischer Seite gibt es keinen bequemen Weg und von belarussischer Seite ist das Gelände weiträumig gesperrt. Es gab aber schon Anlässe, bei denen ausgewählte belarussische Bürger an gemeinsamen Festen am Dreiländereck teilnahmen.
  44. Jan S. Krogh: Liudevinova (BY), Liudvinavas (LT) / Ludvinova (LV). Byelorussia (BY) - Latvia (LV) - Lithuania (LT). Jan S. Krogh's Geosite, 25. Dezember 2012, abgerufen am 24. Juni 2019 (englisch).
  45. Hugh Wallis: Lithuania and its borders with Latvia and Belarus. Hugh's Border Blog, 23. März 2007, abgerufen am 26. Juni 2019 (englisch, Interessante Fotos).

Galerie

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Einzelnachweise

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