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Gordola
Gemeinde in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gordola ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin. Die Gemeinde umfasst die Fraktionen Gordemo[5], Scalate[6], Rongia[7], Gaggiole[8] und Monti di Motti und gehört zum Bezirk Locarno sowie zu dessen Kreis Navegna.



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Geographie
Das Dorf liegt auf einer Höhe von 222 m ü. M. am Eingang ins Verzascatal und am Südfuss von mit Kastanien und Weinbergen bestandenen Hängen, an der Strasse Bellinzona–Locarno und 5,5 km nordöstlich von Locarno. Es verfügt über eine Station der Linie Bellinzona–Locarno der Schweizerischen Bundesbahnen. Die Gemeinde grenzt an den Speichersee Lago di Vogorno und den Lago Maggiore.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Gordola wurde erstmals im Jahr 1200 urkundlich als Gordora erwähnt. Hier entdeckte man 1881 55 Gräber aus der Eisenzeit. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sah man dort noch die Überreste eines Hafens. 1189 waren die Muralto von Locarno vom Bischof von Como mit dem Schloss beim Kloster Santa Maria belehnt; 1257 und 1263 war es ein Lehen der Muralto und der Orelli. Es wurde 1380 in den Kämpfen zwischen Welfen und Ghibelline zerstört. Die Capitanei von Locarno besassen Güter und Grundrechte. Sie besassen auch den grössten Teil des terraticum oder terradegium, einer Art von Ausfuhr- und Transitgebühr, die seit 1263 erwähnt wird und 1510 von Ludwig XII. und 1514 von den Eidgenossen zurückgekauft wurde, die bis 1797 den Capitanei eine Abgabe entrichteten. Gordola teilte zum grössten Teil die Geschicke der pieve Locarno; 1497 gehörte es zu der von Ludovico Sforza geschaffenen, aber nur kurze Zeit bestehenden Grafschaft Angera, und unter der schweizerischen Herrschaft ernannte es ein Mitglied des Generalrats der pieve. Die vicinia bestand schon im Mittelalter.
Im Zweiten Weltkrieg entstanden in der gesamten Schweiz Internierungslager für Flüchtlinge. Das Lager in Gordola wurde bekannt durch seine Insassen, die vor allem Kommunisten waren und hier einer strengen Kontrolle unterlagen. Bekannte Insassen waren zum Beispiel Hans Teubner und Rudolf Singer. Am 2. Februar 1944 wurde das Lager Gordola von der Zentralleitung der Arbeitslager in der Schweiz aufgelöst.[9] Ca. 51 Personen wurden auf verschiedene Lager in der Schweiz neu verteilt. Rudolf Singer wechselte zusammen mit 41 Internierten in das Arbeitslager Bassecourt (Berner Jura).
Gordola bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[10]
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Bevölkerung

Verkehr
Auf dem Schienenweg erschlossen wird die Gemeinde über die gleichnamige Bahnstation an der Bahnstrecke Giubiasco–Locarno der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).
Wirtschaft
Sehenswürdigkeiten


Persönlichkeiten
- Cherubino Patà (1827–1899), Maler
- Leone Pandolfi (* 23. März 1879 in Savosa; † 23. Juli 1975 in Gordola), Bildhauer[20]
- Alexander Rapp (1893–1987), Schriftsteller[21]
- Fritz Hochwälder (1911–1986), österreichischer Dramatiker
- Kathrin Rüegg (1930–2011), Schweizer Buchautorin und Fernsehmoderatorin
- Bruno Storni (* 1954), Ingenieur, Gemeinderat und Nationalrat (SP)
- Pierluigi Tami (* 1961), ehemaliger Fussballspieler und heutiger Fussballtrainer
- Fabio Regazzi (* 1962), Jurist, Politiker, Unternehmer
- Alessandro Speziali (* 1983), aus Locarno, Studien an der Universität Lausanne, Administrator Masterplan Valle Verzasca 2030, Politiker (FDP), Tessiner Grossrat, Präsident des Partito Liberale Radicale Ticineses[22][23]
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Sport
Literatur
- Piero Bianconi: Gordola. In: I dipinti murali della Verzasca. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1934, S. 34, 55 (Gaggiole), 68, 71.
- Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 323, 328, 367–368; Idem: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Band III: L’alto Verbano II. I circoli del Gambarogno e della Navegna (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 73). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1983, ISBN 3-7643-1500-8, S. 165–181.
- Giovanni Lombardi: Gli impianti idroelettrici in Ticino. In: Arte&Storia. Il Ticino dell’acqua. Dalla formazione geologica del Cantone alle attività economiche. Edizioni Ticino Management, 12. Jahrgang, Nummer 54, April–Juli 2012. Lugano 2012, ISSN 2235-7769, S. 84–91.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana (Hrsg. GSK). Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 162–163.
- Giuseppe Mondada: Gordola. In: Catalogo delle pitture murali fino alla metà dell’Ottocento. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1934, S. 89–91.
- Daniela Pauli Falconi: Gordola. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. November 2023.
- Johann Rudolf Rahn: I monumenti artistici del medio evo nel Cantone Ticino. Tipo-Litografia di Carlo Salvioni, Bellinzona 1894, S. 116.
- Celestino Trezzini: Gordola. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Giovanoli – Grasset. Attinger, Neuenburg 1926, S. 603 f. (Digitalisat; PDF; 24,3 MB).
Weblinks
Commons: Gordola – Sammlung von Bildern
- Gordola auf der Plattform ETHorama
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Daten der Gemeinde Gordola (italienisch)
- Gordola: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Festunganlagen in Gordola ( vom 30. August 2011 im Internet Archive) in festung-oberland.ch (abgerufen am: 2. Mai 2016.)
Einzelnachweise
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