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Familie der Ordnung Malpighienartige (Malpighiales) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Goldpflaumengewächse (Chrysobalanaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen.[1][2] Die 16[3] bis 18 Gattungen mit 400 bis 525 Arten sind besonders in den Tropen weitverbreitet.[4] Einige Arten werden vielseitig genutzt.[5]
Goldpflaumengewächse | ||||||||||||
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Tribus Couepieae: Maranthes polyandra, Zweige mit einfachen, ledrigen Blättern und Steinfrüchten | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chrysobalanaceae | ||||||||||||
R.Br. |
Es sind immer verholzende Pflanzen, die selten als Sträucher oder meist Bäume wachsen.[2] Nur wenige Arten bilden Brettwurzeln aus.[5] Der relativ schlanke, reich verzweigte Stamm besitzt festes Holz (leptocaul). Es ist ein superfiziales Korkkambium vorhanden. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus. Bei vielen Arten enthält der Hauptstamm rotes Harz.[2]
Die wechselständig und schraubig oder zweizeilig angeordneten Laubblätter[5] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die meist kurzen Blattstiele sind meist an einem oder beiden Enden angeschwollen. Ein Paar Drüsen befinden sich an den Blattstielen oder an der Basis der Blattspreiten.[2] Die einfache Blattspreite ist fiedernervig. Die Blattunterseiten kann kahl bis mit einfachen Haaren (Trichome) bedeckt sein.[2] Die schwärzlich grauen Blattadern sind bei den meisten Arten besonders deutlich zu sehen. Es ist oft eine Schleimepidermis vorhanden. Die Stomata sind paracytisch. Es sind immer Nebenblätter vorhanden, die klein und früh abfallend bis groß und haltbar sind.[2]
Die Blüten sind meist zwittrig.[2] Aber es gibt Arten, die andromonözisch oder gynodiözisch sind. Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in end- oder seitenständigen, einfachen oder verzweigten, zymosen, rispigen oder traubigen Blütenständen. Es sind Tragblätter und meist unter jeder Blüte zwei Deckblätter vorhanden.[2]
Die relativ kleinen, schwach bis stark zygomorphen oder radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig, meist mit doppelter Blütenhülle (Perianth).[2] Es ist ein kurzer bis langer Blütenbecher (Hypanthium) vorhanden. Bei einigen Arten (hauptsächlich von Couepia, Hirtella, Maranthes) bildet der Blütenbecher eine kurze bis lange Röhre auf dessen „Mund“ sich der Fruchtknoten befindet.[2] Es ist immer ein Diskus vorhanden.[2] Die fünf Kelchblätter sind verwachsen mit aufrechten bis zurückgebogenen, oft ungleichen Kelchzähnen, die sich dachziegelartig überlappen.[2] Die fünf kurz genagelten Kronblätter sind verwachsen mit meist ungleichen Kronlappen, die sich dachziegelartig überlappen; sie fallen früh ab oder selten fehlen sie.[2] Es sind meist acht bis zahlreiche (20 bis 200 oder selten bis zu 300), selten nur zwei Staubblätter (bei Hirtella drei bis neun) vorhanden, die meist sehr ungleich sind. Die Staubfäden sind untereinander verwachsen oder frei[2] und stehen manchmal in Bündeln zusammen. Die relativ kleinen Staubbeutel sind dorsifix und öffnen sich mit einem Längsschlitz.[2] Die Pollenkörner besitzen meist drei, selten vier Aperturen und sind colpat oder colporat. Ein Teil der Staubblätter kann zu Staminodien umgewandelt sein. Es sind ein bis drei unter- bis oberständige Fruchtblätter vorhanden, die entweder unten, seitlich oder am oberen Rand (Mund) im Blütenbecher sitzen. Zwei sind meist mehr oder weniger reduziert; wenn mehr als ein Fruchtblatt vorhanden ist dann sind die Fruchtblätter zu einem synkarpen Fruchtknoten verwachsenen. Jedes Fruchtblatt besitzt zwei Samenanlagen in basaler Plazentation. Die Fruchtknoten sind manchmal durch eine falsche Scheidewand geteilt in zwei Fächer mit je nur einer Samenanlage. Der seitlich oder meist an der Basis des Fruchtknotens beginnende, dünne Griffel endet in einer einfachen oder ± deutlichen dreilappigen Narbe.[2]
Die meist relativ großen Steinfrüchte sind innen selten fleischig, aber meist trocken. Das dünne bis dicke Endokarp ist faserig oder hart und oft innen dicht behaart. Das Epikarp ist oft behaart. Es ist meist nur ein Steinkern vorhanden, selten sind es zwei.[2] Der relativ große Embryo ist gut ausgebildet. Die beiden Keimblätter (Kotyledone) sind planokonvex und fleischig.[2]
Es sind Proanthocyanidine: Cyanidin oder Delphinidin vorhanden. Es sind Flavonole: Kaempferol, Quercetin, oder/und Myricetin vorhanden. Es werden Silikate akkumuliert, besonders das Holz enthält viel davon[2]. Die Samen enthalten ungesättigte Fettsäuren.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 10 oder 11.
Viele Arten wachsen als große Bäume und bilden das oberste Stockwerk der Wälder.[5] Bei einigen Hirtella-Arten werden an der Blattspreitenbasis ant Domatien für Ameisen gebildet.[2]
Die Früchte werden oft durch Säugetiere, beispielsweise Fledertiere, Ratten, Affen ausgebreitet. An Fließgewässern gedeihende Arten werden über das Wasser verdriftet oder von Fischen gefressen und so ausgebreitet. Von wenigen Arten ist bekannt, dass sie durch Vögel ausgebreitet werden.[5] Bei zwei Couepia-Arten erfolgt die Bestäubung durch Fledertiere.[2]
Die Familie der Chrysobalanaceae wurde 1818 von Robert Brown aufgestellt[6]. Typusgattung ist Chrysobalanus L.[7] Synonyme für Chrysobalanaceae R.Br. sind Hirtellaceae Horan. und Licaniaceae Martynov.
Diese Taxa wurden davor von beispielsweise von Augustin-Pyrame de Candolle in Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis 1825, Bentham und Hooker in Niger Flora 1849, Adolf Engler und Carl Prantl (Hrsg.) in Die natürlichen Pflanzenfamilien oder John Hutchinson als Unterfamilie Chrysobalanoideae oder Tribus Chrysobalaneae R.Br. in die Familie der Rosaceae eingegliedert.[5] Die Familie Chrysobalanaceae ist bei der Angiosperm Phylogeny Group eine eigenständige Familie in der Ordnung der Malpighiales.[2][8][9] Die Familie Chrysobalanaceae ist mit den Familien Trigoniaceae, Euphroniaceae sowie Dichapetalaceae am nächsten verwandt.[2]
Nach Prance et al. 1969 und Prance & White 1988 wurde nach morphologischen Beobachtungen die Familie der Chrysobalanaceae in die vier Tribus Chrysobalaneae R.Br., Couepieae Prance & F.White, Hirtelleae Prance & F.White und Parinarieae Prance & F.White gegliedert. Diese Gliederung wird von molekulargenetischen Untersuchungen nicht unterstützt.[1]
Die Arten haben ihre Areale in den Tropen, manchmal auch Subtropen, in weiten Teilen der Welt. Am artenreichsten ist die Neotropis; die größte Zahl an Gattungen verzeichnet Afrika inklusive Madagaskar. Von den etwa 456 Arten kommen 365 in der Neotropis, 57 in Afrika und 34 in Asien, Malesien sowie auf Pazifischen Inseln vor.[5] Viele Arten gedeihen in Tiefland-Regenwäldern.
Die Familie Chrysobalanaceae enthält 16 bis 18 Gattungen[10] mit 400 bis 525 Arten:[4]
Arten aus der Familie Chrysobalanaceae werden von der örtlichen Bevölkerung überall in den Heimatgebieten der Arten vielseitig genutzt; beispielsweise zum Hausbau, Brennholz, zur Holzkohlegewinnung, als Nahrungsmittel und in der Volksmedizin. Obwohl die meisten Arten der Chrysobalanaceae nur örtlich genutzt werden, gibt es Potential einige in der Holz-, Nahrungsmittelgewinnung und zur Herstellung von technischen Ölen stärker zu nutzen.[5]
Die Früchte und Samen dienen als Nahrungsmittel; manchmal auch nur während Hungerperioden. Einige Arten dienen der Erzeugung von alkoholischen Getränken. Die Früchte von Chrysobalanus icaco werden in Dosen gefüllt sowie Sirup abgefüllt und in Kolumbien sowie Venezuela unter dem Namen „Icacos“ verkauft. Die Früchte einiger neotropischer Arten der Gattungen Couepia sowie Parinari werden gegessen (beispielsweise werden die Früchte von Chrysobalanus icaco sowie Acioa edulis gegessen). In Amboina wird das Gericht „Koku koku“ aus gestampften Samen von Atuna excelsa gemischt und mit rohen oder frittierten kleinen Fischen, Ingwer, Zwiebeln, Chillies sowie Zitronensaft zubereitet.[5]
Im Gebiet von Malesien ist der Standardname des Holzes der verschiedenen Gattungen der Chrysobalanaceae „Merbatu“. Obwohl das Holz sovieler Arten der Chrysobalanaceae potential verfügbar ist, wird es kaum in größeren Umfang verwendet. Dies liegt am hohen Silikatgehalt, das die Sägen schnell stumpf werden lässt. Da das Holz vieler Arten gegenüber holzzersetzenden Tieren resistent ist, wird es in den ganzen Tropen für Pfeiler bei Konstruktionen im Meer verwendet.[5]
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