Godshorn

Ortsteil von Langenhagen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Godshorn

Godshorn ist ein westlicher Ortsteil der Stadt Langenhagen in der niedersächsischen Region Hannover.

Schnelle Fakten Stadt Langenhagen ...
Godshorn
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Wappen von Godshorn
Koordinaten: 52° 26′ N,  42′ O
Höhe: 53 m ü. NHN
Fläche: 8,28 km²
Einwohner: 6778 (31. Jan. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 819 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30855
Vorwahl: 0511
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Godshorn (Niedersachsen)
Lage von Godshorn in Niedersachsen
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Fachwerkkapelle der Gemeinde „Zum Guten Hirten“
Fachwerkkapelle der Gemeinde „Zum Guten Hirten“
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Geografie

Godshorn liegt südlich des Flughafens Hannover und in dessen unmittelbarer Nähe. Östlich liegt das Stadtzentrum von Langenhagen, im Süden liegt das Hannoversche Vinnhorst und westlich Schulenburg und Engelbostel.

Geschichte

Godshorn feierte im Jahr 2000 sein 800-jähriges Bestehen, jedoch wird vermutet, dass der Ort bereits um das Jahr 900 gegründet wurde.

Alte Bezeichnungen des Ortes sind die Nennung des Personennamens Baldewinus de Gutereshorn vor 1225, um 1360 die Ortsbezeichnung Gottershorne, 1366 Gotershorne, um 1430 Gottershorne, 1588 Gittershorn, 1594 Gottershorn, 1634 Goddershorn, 1791 Gotteshorn und 1823 Godshorn.

Eingemeindungen

Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde Godshorn am 1. März 1974 in die Stadt Langenhagen eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
JahrEinwohnerQuelle
18850607[3]
19100980[4]
19331255[3]
19391900[3]
19502760[5]
19562531[5]
19735351[6]
20166392[7]
20206778[1]
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Politik

Zusammenfassung
Kontext

Ortsrat

Der Ortsrat von Godshorn setzt sich aus einer Ratsfrau und zehn Ratsherren folgender Parteien zusammen:[8]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister

Der Ortsbürgermeister von Godshorn ist Tim Wook (SPD). Sein Stellvertreter ist Habibollah Eslami (Bündnis 90/Die Grünen).[8]

Wappen

Der Entwurf des Kommunalwappens von Godshorn stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 18. Juni 1958 durch den Niedersächsischen Minister des Innern erteilt.[9]

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Wappen von Godshorn
Blasonierung: „In Rot ein silbernes, goldbeschlagenes Jagdhorn mit Tragriemen.“[9]
Wappenbegründung: Godshorn hat keine besonderen Vorgänge in seiner Geschichte zu verzeichnen. Die Geschichtsforscher haben den Ortsnamen als „Siedlung bei einer heiligen Stätte oder Opferstätte“ gedeutet. In ihrer Ansicht sind sie bestärkt worden durch einen noch 1740 bezeugten heiligen Baum, der in der Flurbezeichnung „bei dem heiligen Baum“ fortlebt. Bedeutsam aber ist es bei der Deutung Godshorns, dass das anlautende „G“ eigentlich ein lateinisches „W“ ist, dass also Godshorn so viel wie Wodes- oder Wodanshorn ist. Aus diesen Grundlagen ließ sich ein Gemeindewappen gestalten, in dem die Landesfarben wiederkehren.

Partnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Vereine

  • Deutsches Rotes Kreuz[14]
  • Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e. V. – Ortsverein Godshorn[15]
  • TSV Godshorn mit verschiedenen Sparten des Breitensportes[16]
  • Tennis-Club Godshorn e. V.[17]
  • Judo Club Godshorn[18]
  • Schützenverein Godshorn[19]
  • Freiwillige Feuerwehr, besonders in der Jugendvereinsarbeit und Nachwuchsqualifizierung[20]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Kulturring Godshorn organisiert ein jährliches Kabarett- und Comedyprogramm[21]

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

Wirtschaft

Zwei der sechs Gewerbegebiete Langenhagens, und zugleich die flächenhaft größten der Stadt, liegen in der Gemarkung Godshorn. Die Gewerbegebiete Frankenring, Münchner Straße und Bayernstraße liegen im Süden des Flughafens. Den Gebietscharakter prägen Zulieferer für den Flughafen, Logistikdienstleister für Luft- und Bodenfracht sowie Großhandel und Lagerflächen. Die MTU Maintenance Hannover GmbH ist ein Technologieunternehmen für die Triebwerkswartung von großen Verkehrsflugzeugen. Auch sind die deutsche expert AG mit ihrem Hauptsitz und Lager, ebenso die Lager- und Auslieferungslogistik der Bofrost GmbH & Co. KG, wie auch ein großes Nutzfahrzeugzentrum mit Werkstätten für LKW und PKW der Marke Mercedes-Benz Anlieger in dem Gewerbegebiet. Die Repha GmbH ist als Chemisch-pharmazeutische Fabrik seit 1925 im Ort ansässig und produziert biologische Arzneimittel (etwa Rephalysin zur Regeneration der Darmflora) gegen Infekte und biologische Antibiotika. Im südlichen Gewerbegebiet "Berliner Allee" sind viele kleine und mittlere Betrieb im Bereich Handel und Dienstleistung angesiedelt.

Seit der Eingemeindung 1974 trägt diese Industrie- und Gewerbestruktur maßgeblich dazu bei, dass Langenhagen zu den gewerbesteuerstärksten Kommunen Niedersachsens zählt. Godshorn trägt deshalb innerhalb Langenhagens den Spitznamen „Perle von Langenhagen“.[22]

Die Nahversorgung ist mit zwei Supermärkten, Apotheke, Schreibwarenladen, Bäcker, Fleischer einer Poststelle, Ärzten und mehreren Restaurants als gut zu bezeichnen, allerdings insgesamt mit einem negativen Trend, da zum Beispiel die Sparkasse Hannover ihre Filiale geschlossen hat und die Volksbank auf den Bankautomaten-Service beschränkt hat.[22]

Bildung und soziale Einrichtungen

In Godshorn befinden sich eine Grundschule mit einem Förderschulzweig der Gutzmannschule mit Schwerpunkt Lernen, zwei Kindertagesstätten, ein Dorfgemeinschaftshaus und ein Jugendtreff.

Sport

Im Ort wurde ein Hallenfreibad mit 25 Meterbahn (Halle) und 50 Meterbahn (Freibad) betrieben. Das Freibad war Austragungsort jährlicher Qualifikationswettkämpfe der niedersächsischen Schwimmmeisterschaften sowie Trainingsort für Kabinenpersonal von Fluglinien, das für Rettungseinsätze nach einer Notwasserung geschult wird. Hier trainierten auch Kräfte von Polizei, Bundeswehr und Feuerwehr Einsatzsituationen. Dieses Bad wurde Anfang der 70er-Jahre als "Gemeinschaftsbad Nordkreis" von den damals selbstständigen Gemeinden Vinnhorst, Godshorn, Engelbostel und Schulenburg aufgebaut. Nach der Eingemeindung 1974 war die Stadt Langenhagen der Betreiber. Zum Leidwesen der Einwohner der oben genannten Ortschaften wurde das Bad im September 2017 endgültig geschlossen.[23]

Verkehr

Godshorn wird von drei Buslinien des GVH bedient. Sie bieten Fahrmöglichkeiten nach Engelbostel bzw. Garbsen, sowie zum Flughafen Hannover, in die Kernstadt von Langenhagen, sowie nach Hannover über Vinnhorst nach Stöcken. Auch der Bahnhof Langenhagen-Mitte wird bedient. Eine Besonderheit stellt die Linie 253 dar. Sie verbindet ausschließlich das Gewerbegebiet am Flughafen mit der Kernstadt und dem Bahnhof Langenhagen.[24]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Alheit Snur (um 1588–1648), ein gegen sie geführter Hexenprozess endete mit der Verurteilung zum Tod, am 8. Januar 1648 wurde sie auf der Hinrichtungsstätte des Amtes Langenhagen zwischen Langenhagen und Vahrenwald durch den hannoverschen Scharfrichter Martin Vogt erwürgt und ihre Leiche danach verbrannt.
  • Jens Hardeland (* 1972[25]), Hörfunkmoderator, der zurzeit bei der NDR 2 tätig ist.
  • Sanlia Melsjik (*1844-1919) lebte in Godshorn und setzte sich für das Verbot von Hexenverbrennungen ein.

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Uwe Eikemeier (1943–2017), Kartonage- und Verpackungs-Unternehmer, produziert seit 1976 in Godshorn
  • Wolfgang Supper (* 1953), Bildhauer, Werke von ihm befinden sich u. a. im Godshorner Kindergarten
  • Niko Gießelmann (* 1991), Fußballspieler, spielte von 1995 bis 2005 für den TSV Godshorn; In seiner Profi-Laufbahn spielte er für Hannover 96, Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf, Union Berlin und wieder Greuther Fürth
  • Fabio Di Michele Sánchez (* 2003), Fußballspieler, spielte bis 2016 in der Jugend des TSV Godshorn; In seiner Profi-Laufbahn spielte er für 1. FC Saarbrücken und Eintracht Braunschweig

Literatur

  • Ernst-August Wiedemann: Chronik Godshorn. Vom Dorf zum Stadtteil. Hrsg.: Kulturring Godshorn von 1963 e. V. Im Eigenverlag veröffentlicht, Langenhagen/Godshorn 2000.
Commons: Godshorn – Sammlung von Bildern

Belege

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