Globotriaosylceramide
Gruppe von Gangliosiden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Globotriaosylceramid, auch Ceramid-trihexosid, CD77 (als Rezeptor), Gb3 oder GL-3 genannt, ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Gangliosiden, die Bestandteile der Zellmembran sind.

Beschreibung
Die Globotriaosylceramide gehören zur Familie der Glycolipide und bestehen aus einem Globotriose-Molekül (α-D-Gal-(1→4)-β-D-Gal-(1→4)-D-Glc) das β-glycosidisch an ein Ceramid gebunden ist.[1] Die Globotriaosylceramide unterscheiden sich nur durch die unterschiedlichen Ceramid-Gruppen, in der Strukturformel durch ‚R‘ gekennzeichnet.
In den Zellen wird Gb3 aus Galactose und Lactosylceramid unter dem katalytischen Einfluss des Enzyms α-1,4-Galactosyltransferase, das beim Menschen durch das A4GALT-Gen kodiert wird,[2] produziert. Abgebaut wird Globotriaosylceramid durch das lysosomale Enzym α-Galactosidase A (GAL-Gen beim Menschen). Ein Mangel an α-Galactosidase A führt zur Ansammlung von Globotriaosylceramid im Lysosom, was beim Menschen zur lysosomalen Speicherkrankheit Morbus Fabry führt.[3]
Funktion
An der Zellmembran wirkt Gb3 als nicht-peptidischer Rezeptor. So bindet unter anderem das Shiga-Toxin an Gb3. Anschließend wird es mittels Endozytose in die Zelle transportiert wird.[4][5] Bei einigen Krebserkrankungen wird Gb3 an der Zellmembran überexprimiert. Gb3 könnte daher ein Target für künftige Krebstherapien sein.[6]
Einzelnachweise
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