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Schweizer Baumeister der Barockzeit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Giovanni Domenico Barbieri (* 14. Januar 1704 in Roveredo; † 13. September 1764 in Eichstätt) war ein aus Graubünden stammender Baumeister, der zur Zeit des Barocks im Fürstbistum Eichstätt wirkte.
Barbieri wuchs in Roveredo im Misox in einer Kaufmannsfamilie auf. Sein Vater war Bartolomeo Barbieri († 1728), seine Mutter Eufemia (Giacomina) geb. Comacia († 1745). Er hatte neun Geschwister und ging, wie seit dem 16. Jahrhundert viele seiner Landsleute, die ebenfalls Baumeister wurden, in die Fremde. Mit 16 Jahren kam er 1720 durch Vermittlung des Baumeisters Giovanni Rigalia d. J. als Mauerlehrling in die Residenzstadt des Hochstifts Eichstätt, wo er sich unter dem Landsmann und fürstbischöflichen Architekten Gabriel de Gabrieli zum Maurermeister und schliesslich zu einem angesehenen Palier bzw. Landbaumeister im Dienst des Eichstätter Fürstbischofs (1741) zum Hofbaumeister entwickelte und schließlich seine Karriere als komisarischer Baudirektor des Domkapitels krönte. Als er 1758 sogar fürstbischöflicher Hofbaumeister werden sollte, versagte er sich diesem Ansinnen aus gesundheitlichen Gründen.
Im Laufe seiner 44-jährigen Tätigkeit im Fürstbistum Eichstätt – zuweilen auch ausserhalb – brachte er es zu einigem Wohlstand, zumal er auch Bauten mit eigenem Vertrag errichtete und gelegentlich auch als Architekt tätig war. Zehnmal kehrte er für Besuche in die Heimat zurück. Dort heiratete er 1732 Agnese Emerita, Tochter seines Vetters Pietro Barbieri, mit der er sechs Kinder hatte; sein drittes Kind, Giovanni Petro (1737–1783), studierte zunächst in Eichstätt, dann in Salzburg Rechtswissenschaften. Ein weiterer Sohn, Giulio Carlo Giuseppe, war von 1740 bis 1794 Kurat und Vikar. Seinem jüngeren Bruder Giulio (1707–1766) finanzierte er das Theologiestudium an der Universität Dillingen; auch stiftete für Kirchen seiner Heimat wertvolle Geräte. Sein Gönner Gabrieli starb 1747 in seinen Armen; er errichtete dessen Grabmal im Eichstätter Ostenfriedhof.
Barbieri hinterliess eine handschriftliche Autobiographie, die 1992 als Geschenk an das Staatsarchiv Chur kam. Sein Grab-Epitaph hat sich im Eichstätter Ostenfriedhof erhalten.
Das Geschlecht der Barbieri brachte mehrere Baumeister hervor, die teilweise in der Heimat wirkten, teilweise in der Fremde. So ist für 1545 der Magister Andrea Barbieri aus Roveredo erwähnt (Werke unbekannt). 1619 ist in Eichstätt Martino I. Barbieri (auch: Balbierer) aus Roveredo nachweisbar, der Erbauer der Benediktinerinnen-Klosterkirche St. Walburg und Mitarbeiter am Umbau der Willibaldsburg zum Renaissanceschloss nach Plänen von Elias Holl; er war der Urgrossvater von Giovanni. Domenico Barbieri (auch: Domenico Barbe) aus Roveredo († 1686), Giovannis Grossvater, baute 1655 bis 1658 die St.-Placidus-Kirche in Disentis (Graubünden) und wurde mit dem Wiederaufbau des 1661 eingestürzten Westflügels der bischöflichen Residenz in Chur beauftragt.
Sein Großonkel Giulio Barbieri erbaute einen Flügel des Klosters St. Gallen. Martino II. Barbieri von Roveredo baute 1661 in Kempten, 1676 in Laax und 1676 sowie 1687 bis 1696 Sulzbach AI. Pietro Barbieri von Roveredo ist als Baumeister 1660 in Isny und Alberto Barbieri von Roveredo 1617 in Frohnstetten, 1623 in Laupheim und 1628 in Weissenau nachweisbar.
Giovanni Domenico Barbieri bzw. Domenico Barbieri, wie er kurz genannt wurde, wirkte unter anderem an folgenden Neubauten (N) mit bzw. an deren Renovierung/Erneuerung (R), bis 1747 als verantwortlicher Palier Gabrielis:
Personendaten | |
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NAME | Barbieri, Giovanni Domenico |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Baumeister der Barockzeit |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1704 |
GEBURTSORT | Roveredo |
STERBEDATUM | 13. September 1764 |
STERBEORT | Eichstätt |
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