Loading AI tools
brasilianischer Fußballspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Giovane Élber (* 23. Juli 1972 in Londrina; bürgerlich Élber de Souza) ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler, der seit 2023 auch deutscher Staatsbürger ist. Der Stürmer spielte 260-mal für den VfB Stuttgart, den FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga und ist mit 133 Toren hinter Robert Lewandowski und Claudio Pizarro der drittbeste ausländische Torschütze der Ligageschichte. Der Bundesliga-Torschützenkönig von 2003 wurde mit dem FC Bayern u. a. je viermal deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger sowie 2001 Champions-League-Sieger. Élber spielte zudem zwischen 1998 und 2001 15-mal für die brasilianische Nationalmannschaft, nahm aufgrund der hohen Konkurrenz im Sturm jedoch an keiner Weltmeisterschaft teil.
Giovane Élber | ||
Giovane Élber (2022) | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Voller Name | Élber de Souza | |
Geburtstag | 23. Juli 1972 | |
Geburtsort | Londrina, Brasilien | |
Größe | 182 cm | |
Position | Stürmer | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1989–1990 | Londrina EC | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1990–1991 | AC Mailand | 0 | (0)
1991–1994 | → Grasshopper Club Zürich (Leihe) | 69 (41) |
1994–1997 | VfB Stuttgart | 87 (41) |
1997–2003 | FC Bayern München | 169 (92) |
2003–2004 | Olympique Lyon | 30 (11) |
2005 | Borussia Mönchengladbach | 4 | (0)
2006 | Cruzeiro Belo Horizonte | 32 (16) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1998–2001 | Brasilien | 15 | (7)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Giovane Élber wurde am 23. Juli 1972 geboren und stammt aus Londrina, einer Großstadt im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Zunächst spielte er für den lokalen Fußballverein Londrina EC, bevor er im Juli 1990 mit nur 18 Jahren zum italienischen Spitzenklub AC Mailand wechselte.[1] Die Ablösesumme betrug umgerechnet zwei Millionen D-Mark, allerdings konnte er sich nicht gegen die arrivierten Stürmer im Kader der Rossoneri durchsetzen und kam zu keinem Pflichtspieleinsatz.[2] Um Spielpraxis zu sammeln, wurde Élber 1991 an die Grasshoppers Zürich ausgeliehen und entwickelte sich unter Trainer Christian Gross zu einem der treffsichersten Torjäger der Schweizer Liga. In der Saison 1993/94 war Élber Torschützenkönig (21 Treffer) und erhielt die Auszeichnung als bester ausländischer Spieler des Jahres. Mit den Hoppers gewann Élber am 15. Mai 1994 den Schweizer Cup (4:0 gegen den FC Schaffhausen), verpasste jedoch als Zweitplatzierter die nationale Meisterschaft.
Zur Saison 1994/95 wechselte er zum Bundesligisten VfB Stuttgart, für den er drei Spielzeiten aktiv war und mit Fredi Bobic und Krassimir Balakow das so genannte magische Dreieck bildete. Zum Abschluss der Vereinszugehörigkeit gewann er 1997 den DFB-Pokal, wobei er im Finale beim 2:0-Sieg über Energie Cottbus beide Treffer erzielte.
Ab dem Sommer 1997 folgten sechs Spielzeiten beim FC Bayern München, die von zahlreichen Erfolgen – darunter der Gewinn des Weltpokals und der Champions League – gekrönt waren. Élber erzielte in der Bundesliga insgesamt 133 Treffer, darunter jenen vom 27. Februar 1999 in der Partie in Rostock, der von der Eckfahne aus verwandelt zum Tor des Monats und später zum Tor des Jahres gewählt wurde. Er war außerdem der brasilianische Fußballer mit den meisten (260) Bundesligaeinsätzen, als er am 18. August 2007 von Dedê abgelöst wurde. In seiner letzten kompletten Spielzeit bei den Bayern wurde er 2003 mit 21 Toren (gemeinsam mit Thomas Christiansen vom VfL Bochum) Torschützenkönig. In den ersten vier Spielen der Saison 2003/2004 kam Élber noch für die Münchner zum Einsatz und erzielte auch noch ein Tor.[3] Der Abschied war dennoch unumgänglich. Einerseits hatte Élber schon mehrmals in der Vergangenheit bekundet, dass er einen Wechsel in Erwägung ziehe.[4] Andererseits hatten die Bayern mit Roy Makaay einen drei Jahre jüngeren Konkurrenten verpflichtet, von dem sie sich langfristig mehr Erfolg erhofften als vom 31-jährigen Élber. Am 8. August 2006 erhielt Élber sein Abschiedsspiel in der Allianz Arena: Der FC Bayern verlor vor 69.000 Zuschauern gegen den TSV 1860 München mit 0:3.
Mit 31 Jahren wechselte er im August 2003 für 4,2 Millionen Euro nach Frankreich zum Erstligisten Olympique Lyon.[5] Dort startete Elber furios: In den ersten drei Spielen erzielte der Brasilianer drei Treffer, ehe es in der Gruppenphase der Champions League zum Duell mit seinem Ex-Club kam. Im Olympiastadion erzielte Élber den 2:1-Siegtreffer.[6] Jahre später erzählte er in einem Interview: „Es war unbeschreiblich. Ich habe ausgerechnet gegen meine Ex-Mannschaft, mit der ich vor einem Monat noch spielte, das Siegtor geschossen. Nach dem Tor hatte ich kein Gefühl. Ich konnte nicht schreien, nicht weinen, nicht lachen. Es war so, als hätte ich ein Eigentor geschossen. Alle waren baff und sprachlos. Niemand, nicht ich und auch nicht meine ehemaligen Kameraden, hätten sich gedacht, dass gerade ich das Siegtor schieße.“[7] In der ersten Saison mit Lyon gewann Élber die Meisterschaft und auch den Supercup. Élbers Differenzen mit seinem Verein ließen ihn im Januar 2005 ablösefrei in die Bundesliga zurückkehren. Für Borussia Mönchengladbach kam er jedoch infolge einer anhaltenden Verletzungsmisere nur noch sporadisch zum Einsatz. Nach wiederholter öffentlicher Kritik an Trainer Horst Köppel und einer deshalb verhängten Geldstrafe durch den Verein in Höhe von 10.000 Euro trennten sich die Borussia und Giovane Élber am 3. Dezember 2005 in gegenseitigem Einvernehmen.
Ab dem 2. Januar 2006 spielte er – inzwischen nach Brasilien zurückgekehrt – noch 32-mal für den Erstligisten Cruzeiro Belo Horizonte, für den er 16-mal traf und mit dem er Staatsmeister von Minas Gerais wurde. Sein letztes Spiel bestritt Élber am 24. September 2006 gegen Fortaleza. Am 18. Oktober verkündete er in einer eigens einberufenen Pressekonferenz sein Karriereende, vor allem wegen chronischer Schmerzen im rechten Fußgelenk. Nach dem Tod seines Vaters beendete er am 18. November 2006 seinen noch bis Jahresende 2006 gültigen Vertrag bei Cruzeiro Belo Horizonte vorzeitig.
Giovane Élber wurde 1991 mit der brasilianischen U-20-Auswahl bei der Junioren-WM in Portugal Vizeweltmeister. Er trug im Turnierverlauf mit vier Toren zum Finaleinzug bei (nur Serhij Schtscherbakow erzielte einen Treffer mehr), wo man dem Gastgeber nach Elfmeterschießen mit 2:4 unterlag. In der Zeit vom 5. Februar 1998 bis 5. September 2001 kam er für die Seleção, trotz großer Konkurrenz in Person der Stürmer Ronaldo und Rivaldo, zu 15 Einsätzen, bei denen er sieben Tore erzielte. Beim CONCACAF Gold Cup 1998, bei dem Brasilien Platz 3 belegte, absolvierte Élber vier Partien und erzielte im Spiel gegen El Salvador zwei Tore, obwohl er erst in der 80. Minute eingewechselt wurde.
Von September 2007 bis September 2010 war Élber als Scout für seinen ehemaligen Klub Bayern München tätig.[8]
Im Dezember 2023 erhielt Élber zusammen mit seiner Ehefrau die deutsche Staatsangehörigkeit.[9]
Verein
Nationalmannschaft
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.