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deutscher Stadtplaner und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gerhard Curdes (* 27. April 1933 in Rengsdorf, Landkreis Neuwied) ist ein emeritierter Universitätsprofessor für Städtebau und Landesplanung an der Rheinisch-Westfälischen-Technischen Hochschule Aachen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörten Stadtteilplanung, Stadtentwicklung und Stadtmorphologie; als Stadtplaner lag ein Fokus auf öffentlichen Räumen; er erarbeitete Planungsgrundlagen für Stadt und Region Aachen.
Curdes wurde 1933 in Rengsdorf geboren. Er absolvierte 1947 bis 1950 zunächst eine Schreinerlehre bis zur Gesellenprüfung, wonach er bis 1953 als Bau- und Möbelschreiner tätig war.
Von 1953 bis 1956 studierte Curdes Architektur an der Staatlichen Kunstschule Bremen und nach erster Angestelltentätigkeit ab 1959 an der Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG). An der HfG war er von 1961 bis 1963 Redakteur der Studentenzeitschrift output[1]. Außerdem ist er Mitglied im club off ulm,[2] der sich der Sicherung des Erbes der HfG durch Tagungen und Publikationen widmet und das Hfg-Archiv u. a. durch Leihgaben initiiert hat.
Anschließend war Curdes zunächst im Bereich Stadt- und Regionalentwicklung an einem Institut der Handelsforschung, dem Institut Gewerbebetriebe im Städtebau – INGESTA, Köln, tätig. Dort war er von 1964 bis 1967 Gruppenleiter für den Bereich Stadt- und Regionalplanung und bearbeitete u. a. Gutachten über die Kundeneinzugsbereiche von 35 Stadtzentren des Ruhrgebietes und zur Entwicklung von Nebenzentren im Ruhrgebiet. Im Jahr 1965 war Curdes Gründungsmitglied der Gesellschaft für Regionalforschung (GfR), der deutschen Sektion der Regional Science Association, Philadelphia. Von 1967 bis 1971 war er Wissenschaftlicher Sekretär und Schriftleiter der Seminarberichte der GfR. 1967 wurde er in den Planungsstab des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen berufen, den er bis 1969 angehörte. Dort erarbeitete er die raumbezogenen Teile des Entwicklungsprogramms Ruhr und des Nordrhein-Westfalen-Programms 1975.
Von 1969 bis 1971 war Curdes Dozent am Institut für Umweltplanung Ulm der Universität Stuttgart (ehemalige Hochschule für Gestaltung). Im Jahr 1971 wurde er an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen berufen, wo er als Ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Städtebau und Landesplanung von 1971 bis 1998 tätig war. Von 1972 bis 1978 saß er zudem als Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Aachen und war von 1978 bis 1980 Mitglied der KMK-WRK-Kommission zur Erarbeitung der Rahmenordnung Architektur.
Curdes war 1965 eines der Gründungsmitglieder der Gesellschaft für Regionalforschung, der nationalen Gruppe der Regional Science Association, Philadelphia und zeitweilig ihr wissenschaftlicher Sekretär. Von 1986 bis 1991 war er Vorsitzender der Gesellschaft für Regionalforschung und von 1990 bis 1994 deutscher Vertreter in der Assoziation der Europäischen Planerschulen (AESOP). Aus einem 1981 gegründeten eigenen Architekturbüro mit zwei Partnern schied er nach einem Jahr aus Zeitgründen wieder aus.
Im Jahr 1979 erhielt Curdes einen Ruf auf den Lehrstuhl für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin, blieb aber in Aachen. 1980 wurde er in die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung berufen.
In der Akademischen Selbstverwaltung der RWTH Aachen war Curdes langjähriges Mitglied des Fachbereichsrates der Fakultät für Architektur. Darüber hinaus war er von 1976 bis 1977 Abteilungsleiter der Abteilung Architektur und von 1992 bis 1994 Dekan der Fakultät für Architektur sowie zeitweise Mitglied des Hochschulfinanzausschusses, des Umweltforums und von 1986 bis 1992 Mitglied des Senats der RWTH Aachen.
Curdes war Fachpreisrichter in zahlreichen Wettbewerben, Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Berater der Stadt Köln zur Vorbereitung der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas.
Curdes war von 2005 bis 2019 Mitglied des Arbeitskreises Denkmalpflege bei der Stadt Aachen, der die Anregung zur Einrichtung des Centre Charlemagne im Rahmen der Route Charlemagne der Stadt Aachen und zur Bildung des Geschichtsnetzwerkes Euregio Maas-Rhein initiierte. Darüber hinaus organisierte er 2014 für das Geschichtsnetzwerk zusammen mit der Stadt Aachen Veranstaltungen zur Erinnerung an die Weltkriege in der Region Aachen.
Curdes hat zwei Söhne und lebt mit seiner Frau in Aachen.
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