Loading AI tools
US-amerikanischer Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gerald Mohr (* 11. Juni 1914 in New York City; † 9. November 1968 in Södermalm, Stockholm) war ein US-amerikanischer Radiosprecher und Filmschauspieler.
Gerald Mohr wurde 1914 in New York City als Sohn von Sigmond Mohr und Henrietta Neustadt, einer Wiener Sängerin, geboren. Nach dem Besuch der Dwight Preparatory School, wo er fließendes Französisch und Deutsch lernte, schrieb er sich an der Columbia University ein, um Medizin zu studieren. Als er sich im Alter von 16 Jahren eine Blinddarmentzündung zuzog und sich nach der Operation in einem Krankenhaus erholte, wurde ein Radiosprecher, der einen anderen Patienten besuchte, auf ihn und seine angenehme Bariton-Stimme aufmerksam und schlug ihm vor, für eine Stelle beim Radio vorzusprechen.[1] Mohr wurde so der seinerzeit jüngste Reporter bei CBS Radio und gab im Zuge größerer Radioaufgaben sein Medizinstudium schließlich auf.[2] Im Laufe der Jahre war er in mehr als 500 Radiosendungen zu hören, darunter auch 119 Mal als Raymond Chandlers berühmter Kriminal- und Titelheld in The Adventures of Philip Marlowe (1948–1951).
In den 1930er Jahren sammelte Mohr mit Orson Welles’ renommiertem Mercury Theatre erste Bühnenerfahrungen. Im Jahr 1939 begann seine Karriere als Filmschauspieler in Hollywood, wo er zumeist in kleineren Nebenrollen und anfangs vor allem als finsterer Geselle besetzt wurde.[2] Von 1942 bis 1945 diente er in den United States Army Air Forces. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlüpfte er dreimal in die Rolle des ehemaligen Juwelendiebs Michael Lanyard in Columbia Pictures’ beliebter B-Filmreihe The Lone Wolf. 1946 spielte er in dem Film-noir-Klassiker Gilda an der Seite von Rita Hayworth und Glenn Ford einen von Hayworths zahlreichen Verehrern.
Ab den 1950er Jahren trat Mohr als Gaststar in zahlreichen Fernsehserien auf, wie zum Beispiel in I Love Lucy (1953) mit Lucille Ball, als Doc Holliday in Maverick (1957–1961) neben James Garner, in Perry Mason (1961–1965), Gauner gegen Gauner (1965), Pistolen und Petticoats (1966) oder in Bonanza (1960–1968). Eine wiederkehrende Hauptrolle hatte er Mitte der 1950er Jahre als Undercover-Agent Christopher Storm in 40 Folgen der vierten und letzten Staffel der Spionageserie Foreign Intrigue.
Ende der 1960er Jahre lieh er seine charismatische Stimme dem Cartoon-Helden Mr. Fantastic alias Reed Richards in 20 Folgen der Zeichentrickadaption des Marvel-Comics Die Fantastischen Vier sowie dem DC-Helden Green Lantern in der Zeichentrickserie Aquaman – Herrscher über die sieben Weltmeere (1967–1968). In William Wylers Filmmusical Funny Girl (1968) mit Barbra Streisand und Omar Sharif war er in der Rolle eines windigen Glücksspielers ein letztes Mal auf der Kinoleinwand zu sehen.
Von 1939 bis 1957 war Mohr mit Rita Deneau verheiratet. Aus dieser Verbindung ging sein Sohn Anthony (* 1947) hervor. 1958 ehelichte er die aus Schweden stammende Mai Dietrich,[2] mit der er bis zu seinem Tod zusammen war. Mohr starb 1968 im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt in Södermalm, Stockholm, wo er eine neue Fernsehserie mit dem Titel Private Entrance drehen sollte, die er gemeinsam mit seiner Frau Mai auch produzierte.[2] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Lidingö.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.