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deutscher Lyriker, Prosaist und Herausgeber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gerald Höfer (* 3. März 1960 in Nordhausen) ist ein deutscher Lyriker, Prosaist und Herausgeber.[1]
Gerald Höfer ist Sohn des Bergarbeiters Paul und der Verkäuferin Gertraud Höfer. Er studierte von 1976 bis 1980 am Institut für Lehrerbildung in Weimar unter anderem bei Jochen Lenke und Paul Saupe und schloss mit dem 2. Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Sport ab. Von 1987 bis 1990 studierte er Lyrik und Prosa am Deutschen Literaturinstitut Leipzig bei Klaus Steinhaußen, Hubert Witt, Bernd Leistner, Gerhard Rothbauer, Hans Pfeiffer, Helmut Richter u. a. Von 2004 bis 2013 studierte er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Germanistische Literaturwissenschaft bei Klaus Manger, Gottfried Willems, Gerhard R. Kaiser und Gisela Horn, Volks- und Betriebswirtschaft bei Uwe Cantner, und bei Michael Winkler am Institut für Bildung und Kultur Bildung, Kultur, Anthropologie.
Sein Sohn ist der deutsche Konzept- und Medienkünstler Martin Höfer.
Erste Texte Gerald Höfers erschienen Anfang der 80er Jahre. 1985 bekam er gemeinsam mit Thomas Kunst und Stefan Schütz den Preis des Bezirkspoetenseminars Erfurt und besuchte auf Empfehlung von Hannes Würtz und Edwin Kratschmer das Poetenseminar in Schwerin als Teilnehmer, im Folgejahr als Seminarassistent von Brigitte Struzyk. In diesen Jahren war er im Literaturzirkel von Anne Wiesigel aktiv und stellte ein Gros von Beiträgen in der von ihr herausgegebenen Anthologie Zeitrad (1987). Preise im Amateurschaffen folgten. Im Jahr 1986 startete in Sondershausen das Café-Pille-Experiment als multikulturelle Veranstaltungsreihe, die heute als eines der wenigen von Staat und Kirche unabhängigen und freien Kultur-Projekte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gilt und bis 1989 lief.[2] Höfer lud dazu befreundete Schriftsteller, Liedermacher, Schauspieler und bildende Künstler der vom Staat unabhängigen Kulturszene ein. Im Oktober 1989 erarbeiteten und veröffentlichten Höfer und die Unterstützer des Projekts einen Forderungskatalog, der u. a. freie (Neu-)Wahlen, das Ende der Überwachung und Bespitzelung kritischer Bürger und Pressefreiheit in Stadt und Landkreis anmahnte. Die Gruppe um Höfer gilt als Mitbegründer des Neuen Forums in Nordthüringen.[3][4]
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre folgten Beiträge in Anthologien und literarischen Zeitschriften in Verlagshäusern wie Mitteldeutscher Verlag, Verlag Neues Leben, Tribüne Verlag, Verlag Junge Welt u. a.[5][6] Zeitgleich entstanden Musik-Literaturperformances, die in Museen, Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen stattfanden.
1990 erschien in enger Zusammenarbeit mit Andrea Schicker und Karlheinz Sydoruk das Debüt bloß – Fotos und Texte als Lyrik-Kunstband im ersten neugegründeten freien Verlag auf dem Gebiet der DDR, dem Forum Verlag Leipzig. Seit den 1990ern veröffentlichte Höfer bundesweit Lyrik, Kurzprosa und Essays in zahlreichen Anthologien, Jahrbüchern und Zeitschriften.[7][8] 1999 schuf Höfer mit seinem Sohn Martin das Kunst-Projekt Barbara Rossa, das Bildende Kunst, Literatur, Musik und Performances vereinen sollte.[9] Die multimedialen Performances starteten 1999, ab 2002 erschienen der Kurzgeschichtenband Sophie und Gedichte zwischen mir nichts und dir nichts in der eigens für Barbara Rossa gegründeten ARTE Fakt Verlagsanstalt. Dort gab Barbara Rossa auch Bücher anderer Künstler wie Oswald Henke, Chris Goellnitz, Norbert. K. Engelhardt, Gabriele Stötzer, eine Anthologie sowie Schriften zur Kunsttheorie heraus. Außerdem erschienen Beiträge auf Musiksamplern, DVDs und eine Kunstedition mit CD/DVD in einer Metallbox (Bannkreis Harmagedon – Live in Jena), die 2014 zur 1. NSK Folk Art Biennale in Leipzig ausgestellt wurde. Barbara Rossas Werke wurden in Anthologien und literarische Zeitschriften aufgenommen[10][11] und in Ausstellungen gezeigt.
2018 erhielt er vom Thüringer Wirtschaftsministerium am ThEX ein Stipendium der EU für innovationsbasierte Gründungsprojekte[12] und wurde 2019 für den ThEx Award in der Kategorie Ideenhaber nominiert.[13] Ebenfalls 2019 war Höfer künstlerischer Leiter der ANHYDRITE — Biennale of Media Art.[14] In den Jahren 2019 gründete er die Gesellschaft zur Förderung der künstlerischen Avantgarde mbH, 2020 war er Mitglied des Gründungsvorstands des BDS Akademie e.V. und 2021 konzipierte er das Netzwerk ART 2 INNOVATION am Zentrum für Produkt, Verfahrens- und Prozessinnovation GmbH (ZVPV) in der Experimentellen Fabrik Magdeburg.
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