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Gründervater der Quäker (1624–1691) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
George Fox (* Juli 1624 in Drayton-in-the-Clay, Leicestershire, heute Fenny Drayton, England;[1] † 13. Januarjul. / 23. Januar 1691greg. in London) war ein freier Prediger und einer der Gründerväter der Quäker (mit der Eigenbezeichnung: Religiöse Gesellschaft der Freunde).[2]
Fox wurde vermutlich am 1. Julijul. / 11. Juli 1624greg. in Drayton-in the-Clay in Leicestershire geboren.[3] Er entstammte der Familie eines Wollhändlers und wurde später Lehrling eines Schuhmachers und Schafhirte. Von frühester Jugend an nach eigenem Zeugnis (G. Fox: Tagebuch) dem Grübeln über Religionsgegenstände zugewandt, überfielen ihn im Alter von 19 Jahren mystische Visionen und Offenbarungen, die ihn zunächst in eine tiefe spirituelle Krise stürzten. 1647, vier Jahre später, hörte er eine innere Stimme, die ihm sagte: Einen gibt es, der zu deiner Lage sprechen kann, Christus Jesus.[4]
Fox bewegte sich oft im Umfeld der Seekers, von Menschen, die außerhalb der anglikanischen Staatskirche Gott suchten und einen echten Glauben leben wollten. 1649 trat Fox erstmals öffentlich auf, er predigte auf Felder, Märkten und hielt eine Protest-Ansprache in einer Kirche in Nottingham. Er wurde verhaftet und zum ersten Gefängnisaufenthalt verurteilt wegen angeblicher Gotteslästerung. Schon ein Jahr später wurde er in Derby abermals zu über einem Jahr Gefängnis verurteilt, insgesamt saß er achtmal und für etwa zwei Jahre im Gefängnis.[5] 1651 bot der Staatsmann Oliver Cromwell Fox den Dienst in seiner Armee im Rang eines Hauptmanns an, was er aber ablehnte. Die wohlwollende Haltung Cromwells schützte George Fox in seinem weiteren Leben aber einige Male vor Schlimmerem.
Höchstwahrscheinlich ging der Spottname Quaker (englisch: Zitterer) auf eine Ansprache von Fox zurück. Fox hatte eine sehr bildliche Ausdrucksweise und griff oft auf Metaphern zurück. Hier ein kurzer Auszug aus seinem Tagebuch (in der Übersetzung 1908, Übersetzerin Margaretha Stähelin):
Die Auftritte von Fox wirkten auf viele sehr charismatisch, andere reizte es dagegen zum Spott.
1652 begegnete George Fox Margaret Fell, die sich mit vielen Mitglieder ihrer Familie seiner Gemeinschaft anschloss. 1658 wurde sie Witwe, und 1669 heiratete er sie. Seine Frau war bedeutend wohlhabender als er. Damit ihm nicht wirtschaftliches Kalkül nachgesagt werden konnte, schloss er in einem Ehevertrag alle Erbansprüche aus. 1653 wurde George Fox in Carlisle eingesperrt. Ein Brief des Parlaments setzte ihn aber wieder auf freien Fuß. 1656 erreichte der Konflikt zwischen George Fox und James Nayler seinen Höhepunkt und führte zum Bruch zwischen beiden, bis zur Versöhnung durch die Bemühungen von William Dewsbury drei Jahre später, kurz vor dem Tod James Naylers.
Bereits 1652 hatte Fox eine Vision auf dem Pendle Hill in Lancashire, dass er eine Menge von Menschen versammeln würde (englisch: great people to be gathered).[6] In den Jahren 1664 bis 1666 verbüßte Fox eine Gefängnisstrafe in Lancaster und Scarborough. Trotz angeschlagener Gesundheit begann er nach seiner Entlassung, das Land zu durchreisen, um Monatsversammlungen zu gründen, die er für das Fortbestehen der Quäker für unerlässlich hielt.
1671 bis 1672 reiste er zu den karibischen Inseln und nach Nordamerika in die Dreizehn Kolonien. Mit William Penn (1644–1718) und George Keith (1638–1716) ging er 1677 nach Holland und Norddeutschland, wo sie die Quäker stärkten, die radikalen Pietisten beeinflussten und Mennoniten, Labadisten und andere christliche Splittergruppen für ihre Lehre zu gewinnen versuchten. Mit einer Gruppe von knapp zehn Personen besuchten sie Leer, Oldenburg, Delmenhorst, Bremen, Hamburg und Friedrichstadt. Danach kehrte er nach England zurück und widmete sich dem organisatorischen Aufbau der neuen, wachsenden Gemeinschaft der Quäker. Er starb 1691 in London, nachdem er noch die Sicherung des Bestandes seiner Gemeinde unter Wilhelm III. (Oranien) erlebt hatte. Sein Grab befindet sich auf den Bunhill Fields in London.[3]
Für die im Artikel verwendeten Fachbegriffe siehe auch Artikel „Glossar Quäkertum“.
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