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Die Gauliga Ostthüringen war eine der obersten Fußballligen des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV). Sie wurde 1909 zusammen mit der Gauliga Nordthüringen als Aufspaltung der Gauliga Thüringen gegründet und bestand bis zur Auflösung des VMBV 1933. Der Sieger qualifizierte sich für die Endrunde der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft.

Schnelle Fakten
Gauliga Ostthüringen
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Logo
Voller NameGauliga Ostthüringen
VerbandVMBV
Erstaustragung1909
Letzte Austragung1933
Hierarchie1. Liga
Mannschaften4 – 10
RekordsiegerFC Carl Zeiss Jena / 1. SV Jena (12)
Qualifikation fürmitteldeutsche Fußballmeisterschaft
RegionOstthüringenVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 2. Klasse
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Überblick

Zur Spielzeit 1909/10 wurde der Gau Thüringen in die Gaue Nordthüringen und Ostthüringen aufgeteilt, in denen fortan der Spielbetrieb für die Thüringer Mannschaften organisiert wurde. Die Gauliga Ostthüringen startete mit vier teilnehmenden Mannschaften. In der folgenden Saison wurden die Anzahl auf sechs Teilnehmer erhöht, diese Anzahl hatte mit Ausnahme der Spielzeit 1911/12, als es acht Teilnehmer gab, bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs bestand.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges stockte vorerst der Spielbetrieb. Die 1. Klasse im Gau Ostthüringen wurde in vier Gruppen ausgespielt, die Ergebnisse sind nur teilweise überliefert. Entscheidungsspiele zwischen den Gruppensiegern fanden ebenfalls nicht statt. In der Saison 1915/16 war die Gauliga in vier Bezirke unterteilt, die vier Bezirkssieger trafen in einer K.-o.-Runde aufeinander, um den Gaumeister und Teilnehmer an der mitteldeutschen Fußballendrunde zu ermitteln. Die weiteren Kriegsspielzeiten fanden wieder im Rundenturnier statt. In den Saisons 1916/17 und 1917/18 war der GaumeisterOstthüringens nicht mehr direkt für die mitteldeutsche Fußballendrunde qualifiziert, sondern spielte zuerst gegen die Meister der anderen Thüringer Gauligen die Thüringer Fußballmeisterschaft aus. Nur dieser Sieger durfte dann an der mitteldeutschen Fußballendrunde teilnehmen.

Ab der Spielzeit 1918/19 war die Gauliga Ostthüringen nur noch zweitklassig. Mit der Kreisliga Thüringen wurde eine neue oberste Spielklasse geschaffen, die neben dem Gau Ostthüringen noch die Gaue Kyffhäuser, Nordthüringen, Südthüringen, Wartburg und Westthüringen beinhaltete. Der VMBV entschloss sich dann 1919, auch die restlichen Gaue im Verbandsgebiet zu Kreisligen zusammenzufassen. Zur Spielzeit 1923/24 wurden die Kreisligen wieder abgeschafft, die Gauliga Ostthüringen war fortan wieder erstklassig und wurde zuerst mit acht Teilnehmern ausgespielt. Die Vereine aus dem Thüringer Vogtland und der Orlasenke wurden in den neugegründeten Gau Osterland versetzt. Ab 1926/27 wurde bis zur Auflösung der Gauliga mit zehn Vereinen gespielt.

Im Zuge der Gleichschaltung wurde der VMBV und demzufolge auch die Gauliga Ostthüringen, wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. Der Gaumeister der Spielzeit 1932/33 erhielt einen Startplatz in der zukünftig erstklassigen Gauliga Mitte, die weiteren Mannschaften wurden in den unteren Spielklassen eingeordnet.

Die Gauliga Ostthüringen wurde vom FC Carl Zeiss Jena (ab 1917 1. SV Jena) dominiert, der sich die Gaumeisterschaft zwölfmal sicher konnte. Mitte der 1910er erreichte der SC 1903 Weimar zweimal den Sieg in der Gauliga. Gegen Ende der 1920er erstarkte der SC Apolda, der viermal zu Meisterschaftsehren kam.

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Einordnung

Die übermäßige Anzahl an erstklassigen Gauligen innerhalb des VMBVs hatte eine Verwässerung des Spielniveaus verursacht, es gab teilweise zweistellige Ergebnisse in den mitteldeutschen Fußballendrunden. Die Vereine aus der Gauliga Ostthüringen gehörten anfangs zu den spielschwächeren Vereinen im Verband. Bis zur Ablösung durch die Kreisliga Thüringen schied der Gaumeister Ostthüringens immer in den ersten beiden Spielrunden der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft aus. Erst ab den 1920er wuchs die Stärke der Ostthüringer Vereine. Dem 1. SV Jena gelang 1924/25 mit dem Erreichen des Finales der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft der größte Erfolg für einen Verein aus dem Gau Ostthüringen. Dass am 19. April 1925 stattfindende Finale ging zwar gegen den VfB Leipzig 0:4 verloren, dennoch qualifizierte sich Jena durch diesen Erfolg für die Deutsche Fußballmeisterschaft 1924/25, bei der der Verein dem späteren deutschen Fußballmeister 1. FC Nürnberg im Achtelfinale 0:2 unterlag. In den kommenden beiden Spielzeiten konnte Jena jedoch nicht an diesen Erfolg anknüpfen, stattdessen folgten bereits in der ersten Runde hohe Niederlagen gegen schwächer eingeschätzte Mannschaften (1925/26 3:7 gegen den FC Wacker Gera, 1926/27 1.5 gegen die SpVgg Falkenstein). Ende der 1920er konnte der SC Apolda und der 1. SV Jena jeweils nochmal das Halbfinale der mitteldeutschen Fußballendrunde erreichen, der SC Apolda verlor sein Halbfinalspiel 1927/28 jedoch deutlich mit 1:16 gegen den Dresdner SC.

In der ab 1933 eingeführten erstklassigen Gauliga Mitte gehörte der 1. SV Jena ebenfalls zu den stärksten Vereinen und gewann viermal die Gaumeisterschaft. Ansonsten gelang mit dem SC Apolda nur noch einen weiteren Verein aus dem ehemaligen Gau Ostthüringen bis 1944 der Sprung in die Gauliga Mitte.

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Meister der Gauliga Ostthüringen 1910–1933

Weitere Informationen Jahr, Gaumeister Ostthüringen ...
Jahr Gaumeister
Ostthüringen
Abschneiden
mitteldt. Meisterschaft a
Mitteldeutscher Meister
1909/10 FC Carl Zeiss Jena Vorrunde (1) VfB Leipzig
1910/11 FC Carl Zeiss Jena Vorrunde (1) VfB Leipzig
1911/12 FC Carl Zeiss Jena Viertelfinale (2) SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1912/13 FC Carl Zeiss Jena Halbfinale A (2) VfB Leipzig
1913/14 SC 1903 Weimar 1. Runde (1) SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1914/15 nicht beendet keine mitteldeutsche Endrunde
1915/16 SC 1903 Weimar 1. Zwischenrunde (2) FC Eintracht Leipzig
1916/17 1. SV Jena b keine Teilnahme b Hallescher FC 1896
1917/18 1. SV Jena b Halbfinale (3) b VfB Leipzig
1918/19 Kreisliga Thüringen Hallescher FC 1896
1919/20 VfB Leipzig
1920/21 FC Wacker Halle
1921/22 SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1922/23 SV Guts Muts Dresden
1923/24 1. SV Jena 2. Runde (2) SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1924/25 1. SV Jena Finale (5) VfB Leipzig
1925/26 1. SV Jena 1. Runde (1) Dresdner SC
1926/27 1. SV Jena 1. Runde (1) VfB Leipzig
1927/28 SC Apolda Halbfinale (4) FC Wacker Halle
1928/29 SC Apolda Viertelfinale (3) Dresdner SC
1929/30 SC Apolda Viertelfinale (3) Dresdner SC
1930/31 1. SV Jena Halbfinale (4) Dresdner SC
1931/32 SC Apolda 3. Vorrunde (3) PSV Chemnitz
1932/33 1. SV Jena 2. Runde (2) Dresdner SC
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a 
In Klammern ist die erreichte Spielrunde als Zahl angegeben.
b 
1916/17 und 1917/18 musste sich der Gaumeister Ostthüringens zuerst in der Thüringer Fußballmeisterschaft gegen die anderen Vereine aus den Thüringer Gauen durchsetzten, um an der mitteldeutschen Fußballendrunde teilzunehmen. Dies gelang dem 1. SV Jena in der Spielzeit 1917/18.

Rekordmeister

Rekordmeister der Gauliga Ostthüringen ist der FC Carl Zeiss Jena/1. SV Jena, der den Titel zwölf Mal gewinnen konnten.

Weitere Informationen Verein, Titel ...
VereinTitelJahr
FC Carl Zeiss Jena/1. SV Jena 12 1909/10, 1910/11, 1911/12, 1912/13, 1916/17, 1917/18, 1923/24, 1924/25, 1925/26, 1926/27, 1930/31, 1932/33
SC Apolda 4 1927/28, 1928/29, 1929/30, 1931/32
SC 1903 Weimar 2 1913/14, 1915/16
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Ewige Tabelle

Berücksichtigt sind alle überlieferten Spielzeiten der erstklassigen Gauliga Ostthüringen von 1909 bis 1933. Die Spielzeit 1914/15 ist nur teilweise überliefert, aus der Spielzeit 1915/16 wurde nur die überlieferte K.-o.-Runde aufgenommen. Da es in den Spielzeiten 1911/12 und 1914/15 zu Spielen kam, die als Niederlage für beide Mannschaften gewertet wurden, gibt es mehr Gegenpunkte als Pluspunkte.

Weitere Informationen Pl., Verein ...
Pl. VereinJahre Sp. S U NT+T- Diff. PunkteØ-Pkt.TitelSpielzeiten
1. FC Carl Zeiss Jena/1. SV Jena19 223 172 20 31 852243 +609 364:821,63121909–1918, 1923–1933
2. SC Apolda10 164 105 17 42 574316 +258 227:1011,3841923–1933
3. SC 1903 Weimar19 225 88 32 105 449547 −98 208:2420,9221909–1918, 1923–1933
4. VfB Apolda10 168 91 22 55 456319 +137 204:1321,2101923–1933
5. VfB Rudolstadt10 165 71 25 69 399396 +3 167:1631,0101923–1933
6. FV Saalfeld 1906 / VfL 06 Saalfeld12 166 67 26 73 369422 −53 160:1720,9601915–1918, 1924–1933
7. SV 1910 Kahla9 154 64 25 65 391382 +9 153:1550,9901923/24, 1925–1933
8. BC Vimaria 1903 Weimar15 194 57 33 104 359500 −141 147:2410,7601909–1915, 1923–1931, 1932/33
9. SC Jena 1908 / SpVgg Jena10 146 34 20 92 233439 −206 88:2040,601911–1914, 1923–1930
10. VfL Richthofen Weimar6 108 27 22 59 199328 −129 76:1400,701926/27, 1928–1933
11. VfB 1911 Jena6 84 21 18 45 157246 −89 60:1080,7101911–1914, 1930–1933
12. SC 1904 Gera8 50 12 9 29 78178 −100 33:670,6601909–1917
13. Sp. Abt des TV Weimar2 19 6 2 11 3160 −29 14:240,7401910–1912
14. VfB Oberweimar1 18 2 3 13 2876 −48 7:290,3901932/33
15. Vereinigte Turner Apolda c1 4 2 0 2 102 +8 4:40101914/15
16. SpV Hohenzollern Naumburg1 12 2 0 10 1168 −57 4:200,3301911/12
17. Sportfreunde Apolda1 18 1 2 15 2081 −61 4:320,2201927/28
18. Sp.Abt der Turnerschaft Gera-Rubitz1 0 0 0 0 00 ±0 0:00001914/15
19. FC Concordia Gera1 0 0 0 0 00 ±0 0:00001914/15
20. SC Zwötzen1 0 0 0 0 00 ±0 0:00001914/15
21. FC Thüringen Weida1 0 0 0 0 00 ±0 0:00001914/15
22. BC Apolda1 4 0 0 4 36 −3 0:80001914/15
23. FC Preußen Apolda c1 4 0 0 4 111 −10 0:80001914/15
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c 
Fusionierten 1919 zum VfB Apolda (in Tabelle gesondert aufgeführt).
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Quellen

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