Loading AI tools
israelischer Historiker, Schriftsteller und Kolumnist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gadi Taub (* 19. April 1965 in Jerusalem[1]) ist ein israelischer Historiker, Schriftsteller und politischer Kolumnist. Er ist Senior Lecturer an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Hebräischen Universität Jerusalem.[2] Taub ist eine auch international gefragte Stimme im Diskurs um den Zionismus.
Taubs Großeltern mütterlicherseits kamen 1920 aus Polen ins britische Mandatsgebiet Palästina, um bei der Schaffung eines jüdischen Staates mitzuarbeiten. Sein Vater floh 1939 nach der deutschen Besetzung aus der Tschechoslowakei vor dem beginnenden Holocaust nach Palästina, wurde im israelischen Unabhängigkeitskrieg verletzt, studierte danach Wirtschaftswissenschaft und stieg bei der Bank of Israel zu leitender Position auf.[3]
Gadi Taub wuchs in Jerusalem auf. Nach dem dreijährigen Militärdienst war er von 1986 bis 1998 als Autor und Moderator für das israelische Kinderfernsehen tätig.[1] Nach dem geschichtswissenschaftlichen Studium an der Universität Tel Aviv war er 1998–2003 Fellow an der Rutgers University, New Jersey, wo er über Richard Rorty promovierte.[1] Seit 2003 lehrt er als Lecturer, seit 2010 als Senior Lecturer an der Hebräischen Universität Jerusalem. Seit 1996 ist er regelmäßiger Kommentator im israelischen Rundfunk, seit 2003 Kolumnist für Maariw und Jedi’ot Acharonot.[1]
Taub versteht sich als Zionist. Dabei unterscheidet er zwei Arten von Zionismus: den ursprünglichen, von Theodor Herzl und David Ben-Gurion inspirierten, der Freiheit und Selbstbestimmung der Völker auch für das jüdische Volk in einem jüdischen Nationalstaat verwirklichen wolle, dies aber eben darum auch den Palästinensern zugestehe, und den nach dem Sechstagekrieg aufgekommenen messianischen religiösen Zionismus einer Minderheit, der der jüdischen Wiederbesiedlung des biblischen Israel alle anderen Werte der jüdischen Tradition unterordne und dadurch faktisch einem Apartheidsregime in einem binationalen Palästina zuarbeite. Taub rechnet sich selbst dem ursprünglichen Zionismus zu – auch in Opposition zur post-zionistischen Linken, die den Nationbegriff tabuisiert habe[3] – und beurteilt den anderen als moralisch unterminierend.[4]
Taub sagte 2022 im Rahmen einer Veranstaltung von Jordan Peterson: »Jede NGO, die ›Menschenrechte‹ in ihrem Namen führt, ist auf irgendeine Weise antisemitisch.«[5]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.