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archäologische Stätte in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Fundplatz Pevestorf ist eine mehrperiodige archäologische Fundstelle in Pevestorf im nordöstlichen Niedersachsen. Das am Rande der Erhebung des Höhbeck gelegene Fundareal wurde 1961 beim Bau eines Wohnhauses entdeckt. Bei den ab 1963 vorgenommenen Ausgrabungen durch das Niedersächsische Landesmuseum konnten Gräberfelder und Siedlungsreste dokumentiert werden. Die aufgefundenen Hinterlassenschaften stammen aus acht ur- und frühgeschichtlichen Epochen, die von der Mittelsteinzeit um 10.000 v. Chr. bis in die mittelalterliche Zeit um das 10. Jahrhundert n. Chr. reichen.
Pevestorf liegt am südöstlichen Rande des Höhbeck am Steilabfall zum Elbtal. Der Fundplatz Pevestorf befindet sich am südlichen Ortsende auf der mit Nadelwald bestandenen Erhebung des Hasenberges. Dabei handelt es sich um ein dreieckiges Plateau mit einem halben Hektar Fläche, das das Niederungsgebiet der Elbe um rund 15 Meter überragt. Im Norden des Hasenberges steigt der Höhbeck an und im Westen befindet sich eine breite Erosionsmulde. Die Stelle ist hochwassersicher gelegen und wurde im Laufe von Jahrtausenden immer wieder von Menschen aufgesucht. Für den Ackerbau eigneten sich die Hangterrassen des Höhbeck sowie die Niederterrassen des Elbtales. Das Fundgelände des Hasenberges steht heute im öffentlichen Besitz und ist Grabungsschutzgebiet.
Im Jahre 1961 wurden bei der Errichtung eines Wohnhauses am Hasenberg in Pevestorf einzelne historische Gefäße und Scherben in der Baugrube gefunden. Ein herbeigezogener Heimatpfleger stieß auf weiteres Fundgut sowie die Reste eines Grabes. 1963 setzten an der offiziell als Fundplatz Pevestorf 19 (Pe 19) bezeichneten Fundstelle archäologische Untersuchungen durch das Niedersächsische Landesmuseum aus Hannover unter Leitung des Oberkustos Klaus Ludwig Voss ein. Zunächst wurden zwei Suchschnitte im Boden angelegt, die bald in eine flächige Ausgrabung übergingen und eine Fläche von 1150 m³ erfassten. Weiterführende Grabungen erfolgten in sieben Kampagnen in den Folgejahren bis 1969 und eine letzte im Jahr 1974.
Das kleine Plateau des Hasenberges wurde über Jahrtausende zu unterschiedlichen Zwecken von Menschen aufgesucht. Es diente in drei bis vier unterschiedlichen Epochen als Bestattungsplatz, in einer Epoche als Ackerfläche und in drei Zeitstellungen als Siedlungsplatz. Zweimal wurden Pfostenanlagen, die vermutlich im Zusammenhang mit Gräbern standen, gesetzt.
Bei den einzelnen Fundhorizonten und den Funden handelt es sich um:
Der Fundplatz auf dem Hasenberg ist nicht gekennzeichnet oder ausgeschildert. Etwa 1,5 km südlich von Pevestorf an der Straße zwischen Restorf und Gartow ist im Jahre 2015 aus touristischen Gründen vom Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue ein Pfostenkreis von 13 Meter Durchmesser aufgestellt worden. Er ist dem auf dem Fundplatz Pevestorf entdeckten Pfostenkreis aus der frühen Bronzezeit um etwa 1800 v. Chr. nachempfunden. Laut der Beschilderung ähnelt die Pevestorfer Anlage dem englischen Woodhenge.[1]
Durch den plötzlichen Tod des Grabungsleiters Klaus Ludwig Voss im Jahr 1982 im Alter von 53 Jahren konnte dieser das Ergebnis seiner archäologischen Untersuchungen nicht selbst vorlegen. Ende der 1980er Jahre nahm sich der Prähistoriker Michael Meyer der Ausgrabungen an und promovierte 1990 mit einer Arbeit zum „Fundplatz Pevestorf 19. Ein mehrperiodiger Fundplatz im Landkreis Lüchow-Dannenberg“ an der Philipps-Universität Marburg.
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