deutscher Philologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fritz Oskar Richard Martini (* 5. September 1909 in Magdeburg; † 5. Juli 1991 in Stuttgart) war ein deutscher Philologe (Germanist und Anglist).
Martini studierte an den Universitäten Zürich, Graz, Heidelberg, Grenoble und Berlin. 1933 wurde er in Berlin mit einer Dissertationsschrift über Wilhelm Raabe promoviert. Zum 1. Mai 1933 trat er in die NSDAP (Mitgliedsnummer 1.978.053)[1] und im selben Jahr in die SA als Sturmmann ein und hielt nazistische Schulungsvorträge.
1938 habilitierte er sich an der Universität Hamburg mit der Arbeit Das Bauerntum im deutschen Schrifttum von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert bei Robert Petsch. Seit 1943 war er außerordentlicher Professor für Ästhetik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Technischen Hochschule Stuttgart. Martini war Mitglied im Präsidium der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Mehrfach lehrte er als Gastprofessor in den USA, England, Skandinavien, Italien und an anderen Orten. Im Jahre 1950 erhielt Martini eine ordentliche Professur.
Martini verfasste ein viel gelesenes Standardwerk zur Geschichte der deutschen Literatur, die Deutsche Literaturgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart (1. Aufl. 1949 – 19. Aufl. 1991), das er immer wieder umarbeitete, da sich die Einschätzung der jüngsten Epochen deutscher Literaturgeschichte rasch veränderte. Zudem edierte er die Werke von Christoph Martin Wieland (1964–1968). Er war Herausgeber der Zeitschrift Der Deutschunterricht (1948–1979) sowie des Jahrbuchs der Deutschen Schiller-Gesellschaft (1957–1987).
1974 wurde er emeritiert.
Fritz Martini[2] ist Gegenstand des Teilprojekts Fritz Martini. Ein literaturwissenschaftlicher Autor während und nach der NS-Zeit[3] des DFG-Projekts Internationale akademische Beziehungen Deutschlands von 1933 bis 1945.[4]
„Die Romantik war von Beginn an eine religiöse Bewegung.“
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